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Von Nachworten, Schreibblockaden und Fastenkrapfen

Frô Welt, ir sult dem wirte sagen, daz ich im gar vergolten habe, mîn grœste gülte ist abe geslagen, daz er mich von dem briefe schabe. Walther von der Vogelweide, nach 1220 Frau Welt, sagt es dem Wirt, dass ich ihm alles bezahlt habe. Meine große Schuld ist abgetragen, er soll mich aus dem Schuldbuch streichen. Übersetzung aus: Stange, Manfred (Hg.), Deutsche Lyrik des Mittelalters, Wiesbaden 2005 Okay, ich gebe zu, dieser Auszug aus einem Lied von Walther von der Vogelweide gehört weder ins Nachwort meines Romans Das silberne Zeichen noch hat er etwas mit Blockaden oder Fastenkrapfen zu tun. Ich finde ...
Chronik zur Geschichte der Stadt Köln

Warum es gut ist, wenn die Autorin manchmal selbst nicht Bescheid weiß

Im Jahr 2008 erschien der dritte und, wie ich dachte, letzte Band der Adelina-Reihe Verrat im Zunfthaus. Sein Ende war so angelegt, dass es als Abschluss einer Trilogie einwandfrei funktionierte. Ich brach schriftstellerisch auf zu neuen Ufern, begann die Aachen-Trilogie und Die Eifelgräfin. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne meine Leserinnen und Leser gemacht. Die fragten nämlich recht bald nach, wann denn der nächste Adelina-Roman erscheinen würde, denn Teil 3 sei doch wieder so toll gewesen. Das passierte per E-Mail, in den sozialen Netzwerken, auf Lesungen, einfach überall. Was also tun? Gar nichts. Mein Unterbewusstsein hatte nämlich offenbar nur darauf gewartet, einen ...
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Warum man es nie allen Lesern recht machen kann, soll und darf

Es hat sich schon früh in meiner Autorinnenlaufbahn gezeigt, dass der Versuch, es möglichst allen Lesern recht machen zu wollen, gnadenlos zum Scheitern verurteilt ist. An alle, die sich für diesen Beruf interessieren, ihn bereits ergriffen haben und vielleicht auch schon mehr oder weniger erfolgreich sind: Vergesst es einfach. Mein dritter Adelina-Roman Verrat im Zunfthaus, erschienen 2008, hat meine “Stammleser” so gut wie alle erfreut. Zumindest entnehme ich das dem vielfältigen Feedback, das mich via Internet, Rezensionen usw. erreicht hat (und noch immer erreicht). Aber. Es gibt immer ein Aber. Selbstverständlich gibt es auch immer Leute, die das Haar in ...
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Aller guten Dinge sind drei …

… so dachte ich mir, nachdem Mord im Dirnenhaus erschienen war. Eine einzelne Fortsetzung sieht immer so mager aus, also basteln wir doch eine Trilogie aus Adelinas  Hang zu kriminalistischen Abenteuern. Gesagt, getan. Rowohlt war glücklich darüber und sehr einverstanden. Also plottete ich los. Noch immer hielt ich mich, historisch gesehen, in einer Zeit in Köln auf, die einiges an möglichen Handlungssträngen zu bieten hatte. Mit Griet und Mira war die Familie bzw. der Haushalt um Adelina ja bereits in Band zwei erfreulich angewachsen. Auch Bruder Thomasius, der Furcht einflößende Dominikaner, trieb weiterhin sein Unwesen. Perfekt. Oder? Oder. Etwas fehlte. Ich ...
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Aus 1 mach 2 – Oder: Wie Adelina in Serie ging

Mein erster historischer Roman, Tod im Beginenhaus, Adelina Nr. 1 also, war gerade erst “geboren”, mit anderen Worten gerade mal frisch auf dem Markt, da erhielt ich von Rowohlt bereits die Anfrage, ob ich mir vorstellen könne, eine Fortsetzung zu schreiben. Warum? Nun, in der Regel tun Verlage so etwas, wenn der erste Teil besonders erfolgreich läuft. So auch in diesem Fall. Als Debüt hat sich das Buch ungewöhnlich gut verkauft, deshalb erhielt ich einen Anruf, ganz unverhofft, und wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könne, einen weiteren Teil zu schreiben. Ich war baff. Wollte schon nein sagen. Weil … Ich ...
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Wasserstandsmeldung: Buchprojekte 2015 (Stand 30. Juni)

Ein halbes Jahr ist vergangen, da wird es Zeit, euch wieder einmal eine Wasserstandsmeldung zu präsentieren. Einiges hat sich getan, anderes wird sich etwas verschieben, aber Lesestoff wird es dieses Jahr noch genug für euch geben. Das steht fest. :-) Projekte, die inzwischen veröffentlicht sind, habe ich aus der Liste wie immer herausgestrichen, damit es übersichtlich bleibt. Projektplanung 2015 Die Bastardtochter (historischer Roman, Mittelalter), Band 3 der Kreuz-Trilogie, Petra Schier, Erscheinungstermin: 25. September 2015 Die Arbeit am Manuskript ist weitgehend beendet. Ich warte jetzt noch auf den zweiten Lektoratsdurchgang, danach kommt die Fahnenkorrektur und dann geht das Werk auch schon in die ...
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Mila Roth goes – doch nicht – Verlag

Wer sich an meine letzte Wasserstandsmeldung erinnert, weiß vielleicht noch, dass dort unter dem Projekt “Rodderbach” stand: Mila Roth goes Verlag. Bookshouse Verlag, um genau zu sein. Dieser hatte die gesamten Reihe nämlich unter Vertrag genommen. Nun gibt es allerdings eine schlechte Nachricht (und zwei gute). Ich habe den Vertrag mit dem Verlag wieder aufgelöst, und zwar aus Zeitgründen. Es wird mir nicht möglich sein, die Reihe dort zu veröffentlichen. Das war die schlechte Nachricht. Nun die beiden guten Nachrichten: Dass ich keine Zeit für Bookshouse haben werde, liegt daran, dass ich (allerdings als Petra Schier) soeben ein Vertragsangebot von ...
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Ende. Für diesmal.

Wer braucht schon Feiertage, Urlaub, Freizeit? Richtig, eine Autorin nicht, wenn sie mit ihrem Manuskript in der Finalphase angelangt ist, außerdem noch ein Exposé verfassen und nebenbei noch Vorbereitungen für die DeLiA-Liebesromantage in Sulzbach (28. bis 31. Mai 2015) treffen muss. Dementsprechend arbeitsreich ist Pfingsten für mich ausgefallen. Von Feiertagsstimmung keine Spur. Am Sonntag habe ich denn auch, um das Großprojekt Die Bastardtochter abzuschließen, von morgens früh bis abends geschrieben, geschrieben, geschrieben. Solche Marathons sind mir aber wirklich immer nur am Ende eines Manuskripts möglich. Vermutlich, weil die “Ziellinie” so greifbar nah ist. Ich habe mir zwar die Uhrzeit nicht gemerkt, ...
Die Bastardtochter: Textschnipsel Nr. 4

Die Bastardtochter: Textschnipsel Nr. 4

Erinnert ihr euch noch an den letzten Textschnipsel aus Die Bastardtochter? Falls nicht oder für den Fall, dass ihr ihn verpasst habt, lest ihn euch erst noch einmal durch, denn der neue Schnipsel schließt sich beinahe nahtlos daran an. Lediglich das nächste Kapitel beginnt hier. Warum ich euch diesen Tipp überhaupt gebe? Weil ihr ein interessantes Kontrastprogramm vorfinden werdet, bestehend aus Luzias Einschätzung des Charakters ihres Bruders und (einem Teil) der Wirklichkeit. ;-) Der heutige Textschnipsel ist denn auch etwas länger ausgefallen, was euch bestimmt gefallen wird. Ich habe erst überlegt, ihn in der Mitte abbrechen zu lassen, doch da ...
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Die Bastardtochter: Textschnipsel Nr. 3

Unlektoriert wie immer kommt der neue Textschnipsel aus Die Bastardtochter daher. Ich teile ihn mit euch, weil ich ihn so allerliebst finde. Wer Die Gewürzhändlerin gelesen hat, wird schnell verstehen, warum. Manche Geheimnisse bleiben eben nicht ewig verborgen. ;-) Vielleicht hat ja die eine oder der andere von euch Lust, die Originalszene noch einmal nachzuschlagen. Ursprünglich war nicht geplant, dass Luzia ihrer Freundin jemals etwas über die Sache verraten würde. Aber während ich den Einstieg in die folgende Szene schrieb, ergab es sich von ganz allein. Luzia hatte ganz offensichtlich das Bedürfnis, darüber zu sprechen, sonst hätte sie sich wohl ...

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