Chonik der Stadt Köln im späten Mittelalter (13. bis 15. Jahrhundert)
1288
In der Schlacht von Worringen erkämpfen die Kölner Bürger ihre Freiheit.
1322
Der Chor des neuen Doms wird vollendet.
1341
In einer Urkunde des Rates der Stadt Köln wird der Karneval erwähnt.
23./24. August 1349
In der Nacht kommt es zu einem Pestpogrom, bei dem die Kölner Judengemeinde ausgelöscht wird. Die Pest erreicht die Stadt jedoch erst später.
1367
Der Hansetag in Köln beschließt Kölner Konföderation als Bündnis gegen Dänemark und Norwegen. Beschlossen wurde dabei u. a. die Einführung eines „Pfundzolls“ (Gewichtsabgabe) für die Ein- und Ausfuhr von Waren und eine Vereinbarung über die Anzahl der aufzustellenden Kriegsschiffe.
1371
Weberschlacht auf dem Waidmarkt.
April 1375 bis 16. Februar 1377
Schöffenkrieg, Es kommt zu einer schwerwiegenden Machtprobe zwischen der Stadt Köln und Erzbischof Friedrich von Saarwerden. Anlass ist ein Kompetenzstreit im Zusammenhang mit den Schöffen, die dem erzbischöflichen Burggrafen beim Hochgericht beisitzen oder ihn vertreten. Im Verlauf des Schöffenkrieges verhängt Kaiser Karl IV. die Reichsacht über Köln. Im Kölner Umland, besonders in Deutz, kommt es zu schweren Zerstörungen .
21. Mai 1388
Die Kölner Bürgerschaft gründet die Alte Kölner Universität. Der römische Papst Urban VI. bewilligt diese kurz darauf.
Dreikönigstag 1389
Eröffnung der Universität.
Die Universität zu Köln ist die vierte Universitätsgründung im Heiligen Römischen Reich nach der Karls-Universität Prag (1348), der Universität Wien (1365) und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (1386).
8. Juli 1391
Hilger Quattermart, der Führer der patrizischen Greifen-Partei, schaltet die Schöffen des Hochgerichts aus.
11. August 1391
Das Recht der Bürgermeisterwahl geht von der Reichen-Korporation Richerzeche auf den Rat über.
17. Juli 1394
Der Rat beschließt die „Ewige Verbannung“ Heinrich von Staves, eines Oheims (Onkels) von Hilger Quattermart, der versucht hatte, einen Zoll nach Deutz zu verlegen.
26. Dezember 1395
In einer stürmisch verlaufenden Ratssitzung kommt es durch Hilger Quattermart zur Löschung des Verbannungsdekrets gegen Heinrich von Stave aus dem Ratsbuch. Wenig später tritt dieser provokativ in der Stadt auf.
4. Januar 1396
Die Partei der „Greifen“ mit ihrem Führer Hilger Quattermart wird von der am 3. Januar 1396 gegründeten Partei der „Freunde“ unter der Führung Konstantins von Lyskirchen entmachtet.
Hilger Quattermart flieht.
11. Januar 1396
Heinrich von Stave wird auf dem Neumarkt hingerichtet, viele der ehemaligen Ratsmitglieder (Patrizier und Adlige) werden zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt oder aus Köln verbannt.
18. Juni 1396
Konstantin von Lyskirchen versucht, die alten patrizischen Rechte wiederherzustellen. Die dagegen protestierenden Handwerker- und Kaufleutezünfte werden von ihm „vom hohen Ross herab“ nach Hause geschickt. Daraufhin nehmen die Zünfte die Mitglieder der Partei der „Freunde“ in ihrem Versammlungsraum gefangen und bringen das Stadtbanner an sich.
24. Juni 1396
Ein 48-köpfiger provisorischer Rat aus Kaufleuten, Grundbesitzern und Handwerkern tritt zusammen, um über die neue Stadtverfassung zu beraten.
14. September 1396
Die 22 so genannten “Gaffeln” unterzeichnen die neue Stadtverfassung, den Verbundbrief, den der Stadtschreiber Gerlach von Hauwe formuliert hat. Der Verbundbrief konstituiert einen 49-köpfigen Rat mit 36 Ratsherren aus den Gaffeln und 13 so genannten Gebrechsherren, die berufen werden. Der Verbundbrief besteht bis zur Französischen Revolution.
1414
Der Rathausturm wird vollendet und dient im Folgenden als Archiv, Waffenkammer und Feuerwache.
1424
Die jüdischen Bürger der Stadt werden vertrieben und die Synagoge zerstört.
1430
Mit ca. 40.000 Bürgern ist Köln eine der größten Städte der Christenheit.
1435
Durch eine Bettel-Ordnung legt der Rat genau fest, wie und wo ein Bettler betteln durfte.
1447
Der Gürzenich, das Ball- und Tanzhaus des Rates, wird fertiggestellt.
1449
Der Rat der Stadt verbietet die Einfuhr fremden Bieres nach Köln. Bei Zuwiderhandlung drohen den Händlern hohe Gefängnisstrafen.
1466
Die erste Druckerei in Köln wird eröffnet.
Woher stammt der Name Köln?
Der Name Köln geht auf die römische Kaiserin Agrippina zurück und lautete zur Römerzeit Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA).
Agrippina war am Rhein geboren und später die Gattin des römischen Kaisers Claudius. Sie ließ das Oppidum Ubiorum (Ubiersiedlung) im Jahre 50 n. Chr. zur Stadt erheben.
In der Römerzeit war es Statthaltersitz der Provinz Germania Inferior.
mit der Eifelwasserleitung erhielt Köln um ca. 80 n. Chr. einen der längsten römischen Aquädukte überhaupt.
Aus dem lateinischen Colonia entwickelte sich später über Coellen, Cöllen, Cölln und Cöln der heutige Name Köln.
Seit dem 12. Jahrhundert führte Köln neben Jerusalem, Konstantinopel und Rom die Bezeichnung Sancta im Stadtnamen: Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia – Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter.
Der Name Dat hillige Coellen oder die hillige Stat van Coellen ist ein Begriff, der dieser Zeit entstammt. Damals wurde auch beschlossen, ein besonders beeindruckendes Gotteshaus zu errichten, um den wertvollen Reliquien einen angemessenen Rahmen zu geben. Die Grundsteinlegung des Kölner Domes erfolgte 1248.
Das Stapelrecht
Am 7. Mai 1259 erhielt Köln das Stapelrecht. Alle Waren – insbesondere die auf dem Rhein transportierten – mussten von nun an für drei Tage abgeladen, gestapelt und in Köln zum Verkauf angeboten werden. Diese Regelung verschaffte den Kölner Bürgern einen bedeutenden Reichtum.
Gaffel
Der Name Gaffel rührt vermutlich von den beim gemeinsamen Essen der Zünfte zum Tranchieren verwendeten zweizinkigen Gabeln, den „Gaffeln“.
Eine Gaffel war eine Zusammenschluss verschiedener Zünfte, sie stand aber auch Bürgern offen, die keinem einer Zunftordnung unterliegenden Gewerbe nachgingen. Jeder Bürger Kölns war verpflichtet, einer Gaffel beizutreten. Hierdurch war praktisch jeder Bürger irgendwo erfasst, was den Vorteil hatte, dass die Gaffeln im Falle einer Bedrohung Bedrohung Kölns durch Angreifer jeweils ihre Mitglieder und damit alle Bürger zur Verteidigung zusammenrufen konnten.