Eigentlich kein Schnipsel, sondern eine schon fast ausgewachsene Leseprobe gibt es heute, weil wir immer noch Christmas in July haben. Eine schöne Tradition, zu der ich jetzt und zukünftig immer besonders im Juli auf meine romantischen Weihnachtsgeschichten  mit Hund aufmerksam machen möchte.

Da viele von euch mir bereits anvertraut haben, dass sie es kaum abwarten können, bis der nächste Weihnachtsroman erscheint, habe ich heute eine extralange Textstelle herausgesucht, die euch bestimmt gefallen wird. Hier treffen nämlich die beiden Hauptpersonen nach einem Jahr zum ersten Mal wieder aufeinander.

 

Viel Vergnügen!

 

3. Kapitel

Es war purer Zufall, dass Angelique am Samstagnachmittag einen ausgedehnten Spaziergang machte, der sie an den Stadtrand führte, wo sich Patrick Sternbachs Unternehmen befand.
Sie hatte den gesamten Freitag und auch den Samstagvormittag damit verbracht, ihre Wohnung einzurichten, und brauchte nun dringend frische Luft und Abwechslung.
Na gut, neugierig war sie auch. Immerhin war es ein Jahr her, dass sie hier gewesen war, und tatsächlich staunte sie nicht schlecht, als sie an dem großen offenen Schiebetor stehen
blieb, durch das man auf die Zufahrt zum Firmengelände gelangte. Ein neues weißes Firmenschild mit dunkelgrauer Schrift stand rechts neben dem Tor.

Wohnen in Holz
Dipl.-Ing. Patrick Sternbach
Holz- und Blockhäuser nach Maß

Über die Grafik eines Baumes, aus dem durch ein Astloch ein Holzwurm mit Bauhelm dem Betrachter frech entgegengrinste, lächelte sie und nickte gleichzeitig anerkennend.
»Nicht schlecht, Herr Sternbach. Wenigstens scheinen Sie sowohl Geschmack als auch Humor zu besitzen.«
Da das Tor so einladend offen stand, ging sie einfach hindurch und sah sich ein wenig genauer um. Rechter Hand entdeckte sie das kleine ehemalige Werkstattgebäude, in dessen hinterem Lagerraum sie damals Lauras Möbel untergebracht hatten. Ein Stück weiter auf der linken Seite lagen das Bürogebäude und gleich dahinter zwei große Werkstatthallen, die einen weitläufigen Platz flankierten, auf dem, wie sie beim Näherkommen erkannte, Teile eines Blockhauses standen und lagen. Angelique hatte bereits recherchiert und wusste inzwischen, dass sie als Bausatz dienten, der später an Ort und Stelle zusammengefügt werden würde. Runde und eckige Holzbohlen in diversen Größen und weitere Arbeitsmaterialien waren in geordnetem Chaos ringsum verteilt. Weiter hinten gab es noch eine weitere Freifläche, die von Bauholz und mehreren Containern belegt wurde, und daran schloss sich das Sägewerk an.
Obgleich das Tor offen gewesen war und vor dem Bürogebäude Patricks dunkelroter Pick-up und zwei weitere PKW parkten, kam es Angelique zunächst so vor, als läge die Firma verlassen da. Erst als sie den Platz zwischen den Hallen fast erreicht hatte, vernahm sie das klingende Geräusch von Metall auf Metall – jemand hämmerte auf der Rückseite des Blockhauses in einem langsamen, monotonen Rhythmus. Als im nächsten Moment eine Kreissäge loskreischte, zuckte Angelique zusammen und blieb stehen. Hinter ihr wurde ein Poltern und Quietschen laut.
»Achtung, weg da, gehen Sie aus dem Weg!« Die dunkle rauchige Männerstimme klang verärgert. »Was? Nein, Sie doch nicht. Tut mir leid. Hier steht nur irgend so eine Frau mitten im Weg.«
Angelique fuhr herum und sprang gleich darauf zur Seite, als sie einen großen Gabelstapler auf sich zufahren sah, der weitere Bauholzpakete zum Blockhaus brachte. Patrick Sternbach ging neben dem Gefährt her, ein Handy am Ohr, und dirigierte den Fahrer des Staplers zu einer bestimmten Stelle. Als er Angelique erkannte, runzelte er die Stirn, und ein ungehaltener Ausdruck trat in seine grauen Augen. »Was machen Sie denn hier?« Als sie nicht gleich reagierte, schob er sie mit seinen großen Händen, die in grauen Arbeitshandschuhen steckten, unsanft beiseite. »Nun gehen Sie schon aus dem Weg, Herrgott noch mal. Sehen Sie nicht, dass hier gearbeitet wird?« Er hüstelte und sprach wieder in sein Handy. »Ja, Entschuldigung nochmals. Also, was genau hatten Sie sich denn für die Veranda vorgestellt?« Er musterte Angelique noch einmal fragend und wenig freundlich, während er der Antwort am anderen Ende der Leitung lauschte.
»Aha. Mhm.« Die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich. »Natürlich können wir auch einen Schaukelstuhl und eine Bank in derselben Optik liefern. Aber das sind Details, die wir vielleicht erst …« Er schloss kurz die Augen. »Mhm, ja, natürlich ist das wichtig. Haben Sie sich denn mit Ihrem Mann schon auf die Holzart geeinigt? Wie ich neulich bereits sagte, ist Kiefer natürlich immer in Mode, aber wenn Sie sich ein wenig mit dem Prospekt befasst haben, werden Sie sicherlich auch die anderen Hölzer … Ach so, dazu sind Sie noch nicht gekommen. Dann sollten Sie vielleicht erst überlegen, aus welchem Material …« Er zog seine Handschuhe mithilfe seiner Zähne aus und fuhr sich gleich darauf durch sein dichtes dunkelbraunes Haar, das ihm in widerspenstigen Locken bis zum Kragen ging. »Klar, kein Problem. Ich nehme Bank und Schaukelstuhl ins Angebot mit auf. Ist schon notiert. Ja, gerne. Bis nächste Woche dann, Frau Jungmöller. Ja, ich freue mich schon. Bis dann.« Eine Grimasse ziehend, schaltete er das Handy aus und wandte sich Angelique zu. »Haben Sie sich verlaufen?«
Sein gereizter, leicht herablassender Tonfall reizte Angelique sofort zum Widerstand. Sie setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und warf ihr langes schwarzes Haar schwungvoll über die Schulter zurück. »Im Gegenteil. Ich habe den Weg hierher mit voller Absicht eingeschlagen. Die Gelegenheit war günstig, fand ich.«
Patricks Miene drückte vollkommene Verständnislosigkeit aus. »Was für eine Gelegenheit?« Als der Staplerfahrer kurz hupte, deutete er auf eine Stelle neben dem Blockhaus und lotste das Gefährt dann mit Winken und Rufen an den Ort, wo die Bauholzbündel abgelegt werden sollten.
Angelique war ihm automatisch gefolgt, hielt sich aber in sicherem Abstand von dem rollenden Ungetüm. »Na, die Gelegenheit, mir meinen zukünftigen Arbeitsplatz mal aus der Nähe anzusehen.«
Patrick erstarrte und fuhr zu ihr herum. »Ihren was?«
Angelique grinste. »Laura hat Sie noch nicht vorgewarnt?«
Seine entgeisterte Miene erheiterte sie, denn genau damit hatte sie gerechnet. »Wovor gewarnt?« Argwöhnisch musterte er sie.
»Sie ist der Ansicht, dass Sie eine fähige Assistentin brauchen, weil die letzte Sie im Stich gelassen hat.«
»Ursula war nicht meine Assistentin, sondern meine Empfangsdame und Sekretärin.«
»Das war vielleicht das Problem.«
Die Furchen auf seiner Stirn vertieften sich wieder.
Angelique lächelte erneut. »Wenn Sie mich einstellen, kriegen Sie keine Sekretärin, sondern eine Assistentin der Geschäftsführung.«
Patrick hustete. »Drunter machen Sie es wohl nicht?«
»Ich kenne meinen Wert und verkaufe mich niemals auch nur einen Cent darunter.«
»Vergessen Sie es.« Er wandte sich ab und ging zu dem Bauholzstapel. Der Gabelstaplerfahrer war mit dem lauten Gefährt mittlerweile wieder von dannen gezogen. Mit einem gefährlich aussehenden Cutter schnitt Patrick die Kunststoffbänder durch, die die Hölzer zusammenhielten.
Angelique folgte ihm erneut und sah ihm interessiert zu. Er warf ihr einen verärgerten Blick zu. »Sind Sie taub? Ich sagte …«
»Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Aber Laura hat mich gebeten, bei Ihnen einzuspringen, zumindest für den Übergang, und ich habe zugesagt.«
»Haben Sie nicht einen Job in Köln? In dieser Marketingfirma – Callas irgendwas?« Er zog eine der Holzlatten aus dem Stapel hervor und betrachtete sie prüfend. »Ich hätte Sie
fast nicht erkannt ohne das an ihrem Ohr festgeklebte Handy.«
Angelique erinnerte sich noch gut daran, dass damals, als sie hier gewesen war, um mit den Möbeln von Lauras Eltern zu helfen, Claudia alle fünf Minuten angerufen und ihr Aufträge erteilt oder Fragen gestellt hatte. »Mein Handy hat Sendepause. Ich wurde … freigesetzt.«
»Was?« Patricks irritierter Blick traf sie.
»So nennt Callas das, wenn er jemanden rauswirft.«
»Aha.« Die Holzlatte wanderte zurück auf den Stapel. »Und warum hat er Sie … freigesetzt?«
»Ich war ihm zu teuer.«
»Ach.«
»Und seine Frau, die jetzt den Posten meiner ehemaligen Chefin besetzt, hat ihre eigene Assistentin.«
»Wenn Sie ihm schon zu teuer sind, werde ich gar nicht erst fragen, was Sie verdient haben. Ich brauche keine – wie haben Sie das eben genannt?«
»Assistentin der Geschäftsführung.«
»Ich komme auch so zurecht.«
»Laura scheint da anderer Ansicht zu sein.« Sie behielt ihr strahlendes Lächeln bei, weil sie spürte, dass sie ihm damit auf den Geist ging. »Darf ich mich mal in Ihrem Büro umsehen?«
»Nein.« Wieder wandte er sich ab und ließ sie einfach stehen – und wieder folgte sie ihm, diesmal um die Rückwand des im Bau befindlichen Blockhauses herum.
»Ich habe es Laura aber versprochen.«
»Das ist nicht mein Problem.«
»Wow!« Auf dieser Seite der Baustelle arbeiteten zwei Männer um die vierzig an einer der Außenwände. Daher auch das monotone Klopfen und das Schrillen der Kreissäge. Was sie jedoch zu dem bewundernden Ausruf veranlasst hatte, war das riesige Whiteboard, an dem neben mehreren Grundrisszeichnungen auch eine Grafik des fertigen Hauses angeheftet war. Neugierig trat sie näher an die Tafel heran. »Das wird ja ein Traumhaus. Da wird sich Frau Jungmöller aber freuen.«
»Das hier ist nicht ihr Haus.« Patrick trat etwas widerwillig neben sie. »Das wird das Empfangsgebäude im Ferienpark meiner Eltern. Mit Bistro, Kiosk und Mini-Supermarkt.«
Anerkennend nickte Angelique ihm zu. »Ich bin beeindruckt.«
»Tatsächlich?«
»Warum sollte ich das behaupten, wenn es nicht so wäre?«
Sie sah sich eingehend auf der Baustelle um. »Wie viele Angestellte haben Sie?
»Sechs und zwei Aushilfen.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich stelle Sie nicht ein, ganz gleich, was Laura gesagt hat.«
»Dann haben Sie also bereits jemand anderen für den Posten gefunden?«
Er schwieg, doch ehe sie noch etwas sagen konnte, klingelte sein Handy. Als er einen Blick aufs Display warf, entstand eine steile Falte zwischen seinen Augen. »Nicht schon wieder! Die Frau raubt mir den letzten Nerv!«
»Wer? Die Kundin von eben?«
»Ja. Sie ist eine Landplage.«
»Darf ich mal?« Angelique nahm ihm das Mobiltelefon aus der Hand, ehe er reagieren konnte, und nahm den Anruf an. »Wohnen in Holz«, flötete sie. »Angelique am Apparat. Einen wunderschönen guten Tag. Was kann ich für Sie tun?« Patrick starrte sie verblüfft an und wollte nach dem Telefon greifen, doch sie trat rasch einen Schritt zurück und grinste heiter, als sie die irritierte weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm.
»Was? Wer ist am Apparat?«
»Angelique ist mein Name. Sie sprechen mit der Assistentin der Geschäftsführung.«
Patrick stieß einen fauchenden Laut aus und starrte sie ungehalten an.
»Oh, äh … Ich wusste nicht, dass Herr Sternbach eine Assistentin hat.«
»Ich bin ganz neu zum Team gestoßen. Was kann ich denn für Sie tun, Frau Jungmöller?«
»Woher wissen Sie denn, wer ich bin, wenn Sie noch neu sind?«
»Das ist doch schließlich mein Job.« Angelique gab ihrer Stimme den beschwingten Ton, den sie sich für Kundengespräche aller Art angewöhnt hatte. »Herr Sternbach ist leider im Augenblick sehr beschäftigt.« Sie wedelte mit der Hand, um ihm zu signalisieren, dass er sich weiter um seine Holzstapel kümmern konnte oder was auch immer er hier sonst zu tun hatte.
Er schüttelte den Kopf und wollte erneut nach dem Handy greifen, doch wieder wich sie ihm geschickt aus.
»Ach so, das ist ja schade. Also, ich habe eben noch mit ihm gesprochen und ganz vergessen zu fragen, ob er uns einen Katalog mit Schaukelstühlen und Sitzbänken für die Veranda schicken kann. Mein Mann würde sich gerne verschiedene Modelle ansehen, bevor wir uns entscheiden. Aber wenn dieser Posten noch ins Angebot soll, müssten wir uns ja ein bisschen beeilen, nicht wahr?«
Offenbar hatte Patrick gehört, was die Kundin gesagt hatte, denn er hob abwehrend beide Hände und schüttelte vehement den Kopf.
Angelique reagierte nicht darauf. »Selbstverständlich können wir Ihnen den Katalog zusenden.«
Patrick zischte erneut wütend und schüttelte noch heftiger den Kopf.
»Ich werde den Versand gleich kommende Woche veranlassen, Frau Jungmöller. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
»Vielen Dank, das ist nett von Ihnen. Nein, das war es schon. Wie gut, dass Ihre Firma auch samstags erreichbar ist. Das findet man ja nicht allzu oft. Aber es ist doch überaus praktisch.«
»Wir arbeiten sehr service- und kundenorientiert«, flötete Angelique erneut in heiterem Ton. »Allerdings enden unsere Bürozeiten heute um …« Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. »Huch!« Sie lachte ein wenig übertrieben. »Sie haben gerade eben geendet. Da hatten Sie aber Glück, dass Sie nicht schon unseren Anrufbeantworter erwischt haben. Wenn sonst alles in Ordnung ist, wünsche ich Ihnen ein angenehmes
Wochenende, Frau Jungmöller. Falls noch Fragen auftauchen sollten, erreichen Sie uns am Montag wieder zu den gewohnten Geschäftszeiten. Auf Wiederhören!«
»Ja, äh, danke noch mal. Auf Wiederhören.«
Angelique wartete gerade lange genug, um sicher zu sein, dass der Kundin nicht doch noch etwas einfiel, dann unterbrach sie die Verbindung und schaltete das Handy aus. Dann reichte sie es Patrick mit einem breiten Grinsen. »Sie hätten sich ruhig um Ihren Kram hier kümmern können.«
»Meinen Kram?« Er verzog wütend die Lippen. »Was sollte das denn?«
»Ich habe Ihnen Ruhe vor Frau Jungmöller verschafft.«
»Warum haben Sie das Handy ganz ausgeschaltet?« Er betrachtete es missmutig und schaltete es wieder ein. »Das ist mein Privathandy, das brauche ich ständig.«
»Ein grober Fehler.« Sie schüttelte tadelnd den Kopf. »Legen Sie sich ein Firmenhandy zu – und vernünftige Geschäftszeiten. Und richten Sie die Mailbox ein. Dann nerven die Kunden Sie auch nicht zu den unmöglichsten Zeiten.«
»Ich kann es mir nicht leisten, meine Kunden vor den Kopf zu stoßen.« Er trat einen Schritt auf sie zu. Seine attraktiven Gesichtszüge mit dem markanten Kinn, auf dem ein Bartschatten davon zeugte, dass er sich längst nicht jeden Tag rasierte, wirkten jetzt nicht nur verärgert, sondern waren zornig angespannt. »Es existiert kein Katalog für Schaukelstühle und Sitzbänke.«
Obgleich seine Aura plötzlich bedrohlich wirkte und ein flaues Gefühl in ihr auslöste, wich Angelique nicht zurück. »Warum nicht?«
»Weil …« Abrupt wandte er sich ab und entfernte sich ein paar Schritte von ihr. Dann drehte er sich wieder um. »Ich habe keinen Möbelschreiner mehr im Team, und solange dieser Zustand anhält, hat ein Katalog keinen Sinn. Außerdem habe ich keine Zeit für die Gestaltung.«
»Aha.«
»Versprechen Sie also meinen Kunden nichts, was Sie nicht halten können.« Er funkelte sie wütend an. »Ich habe jetzt zu arbeiten, also schlage ich vor, Sie verziehen sich wieder dorthin, wo Sie hergekommen sind.«
Angelique hob die Schultern. »Tut mir leid.«
»So sehen Sie aus.«
Sie lachte. »Ich kümmere mich um den Katalog.«
Patrick brummelte unwillig. »Ich sagte doch, es gibt keinen …«
»Ich schicke ihr einfach einen von meinem Bruder.«
Er hielt verblüfft inne. »Ihrem Bruder?«
»Er baut Ihnen alles aus Holz, was Sie wollen.«
»Er ist Möbelschreiner?« Mit widerwilligem Interesse kam er nun doch wieder näher.
»Man könnte es einen glücklichen Zufall nennen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Oder Schicksal. Ich rufe Lukas nachher an und bitte ihn, uns ein paar seiner Kataloge zu schicken.« Sie legte den Kopf ein wenig schräg. »Darf ich mir jetzt Ihr Büro ansehen?«
»Nein, ich habe zu tun.«
»Ich kann auch allein hineingehen und mich umsehen.«
»Vergessen Sie es.« Abwehrend hob er die Hände. »Das letzte Mal, als Sie allein in meinem Büro waren, haben Sie eigenmächtig mein WLAN-Passwort geändert und sich an meinem Computer zu schaffen gemacht.«
Sie schnaubte. »Hat es Ihnen etwa geschadet? Ihr ursprüngliches Passwort war ein Witz, und wenn Sie schon Ihre Antivirensoftware bezahlen, sollten Sie sie auch korrekt installieren. Ich hoffe, Sie haben inzwischen meine Passwortvorschläge für ihre übrigen Zugänge umgesetzt.«
Er schwieg sichtlich genervt.
Kopfschüttelnd trat nun sie einen Schritt auf ihn zu. »Etwa nicht? Warum hängen Sie sich dann nicht gleich ein Schild um den Hals, auf dem steht Bitte raubt mir meine Daten
»Fangen Sie nicht wieder mit diesem Mist an. Ich habe anderes zu tun, als alle naselang meine Internetpasswörter zu ändern.«
»Hätten Sie eine fähige Assistentin, müssten Sie sich darüber keine Gedanken machen.«
Er presste kurz die Lippen zusammen. »Ich stelle Sie nicht ein.«
»Das werden wir ja sehen.«

 

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Es ist kurz vor Weihnachten, Patrick versinkt mit seinem gutgehenden Bauunternehmen in Arbeit. Zu Hause verwandeln die Zwillinge Joel und Jessica gemeinsam mit Hund Oskar noch das bisschen verbliebene Ruhe in Chaos. Dass nach der Kündigung eines Mitarbeiters Patricks einzige Rettung die quirlige und nervenaufreibend gut organisierte Angelique ist, lässt ihn erst recht verzweifeln. Das Konfliktpotenzial zwischen ihnen ist einfach viel zu hoch, niemals kann das gutgehen! Zu seiner Überraschung kommen sie allerdings viel besser miteinander aus, als Patrick erwartet hat – auch privat – und das war auf keinen Fall geplant. Eine verwirrende Romanze ist das letzte, was Patrick jetzt gebrauchen kann. Mischlingshund Oskar hingegen ist da ganz anderer Meinung.

 

Stille Nacht, flauschige Nacht

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Petra Schier

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Erscheint am 9. Oktober 2019

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