Es ist schon merkwürdig. Den Satz, den ich für diesem Artikel als Überschrift gewählt habe, musste ich mir jetzt schon so oft anhören, dass ich gar nicht mehr mitgezählt habe. Und zwar vernehme ich ihn immer dann, wenn ich auf die Frage, wie ich so leicht so viel abnehmen konnte, ganz lapidar antworte: Mit Weight Watchers.
Ja, das ist dieses Programm, wo man Punkte zählen muss.
Und ja, ich mache auch noch Sport dazu.
Aber mal ehrlich: Hallo?!
Ist es nicht ganz egal, wie man abnimmt – wenn man das erreichte Gewicht halten möchte, muss man auch nach der Abnehmphase auf eine gewisse, gesunde art weiterleben und -essen. sonst erwischt einen der Jojo-Effekt mit voller Wucht.
Was wirkt also an der Vorstellung, ein Leben in Gesundheit zu führen, solchen Widerwillen und solch eine Überraschung bei denen, die erfahren, dass ich genau das vorhabe? Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich auf irgendetwas verzichten müsste. weder auf Kohlenhydrate noch auf Zucker noch auf Chips, Kuchen oder Schokolade. Wirklich nicht. heute gab es zum Mittagessen Spare Ribs. Dazu Obst und Gemüse und ein bisschen Käse (in meinem Fall Mozzarella, weil ich den einfach gerne mag). Ich esse gerne Nudeln, Kartoffeln, Reis. Nur die absoluten Mengen haben sich verringert. Dafür esse ich jetzt mit Vorliebe Paprikastreifen zu fast jeder Mahlzeit. Äpfel und anderes Obst. Wenn ich Hunger auf Eis habe, meine Punktestatistik aber kein Fertigprodukt mehr zulässt, werfe ich zwei, drei Hände voll gefrorene Himbeeren in meinen Mixer, dazu eine oder zwei reife Bananen, alles gut verquirlt und fertig ist ein superleckeres Sorbet. Zucker braucht es nicht, weil die Bananen genügend natürliche Süße besitzen. Null Punkte.
Ich habe auch keine Angst vor der Weihnachtszeit. Da sollen es ein paar Plätzchen mehr sein? Okay, wird halt ein bisschen mehr Sport gemacht. Vier- statt dreimal die Woche. Oder es gibt mal eine Gemüsesuppe (für null Punkte) als Hauptmahlzeit, dann ist auch wieder etwas zusätzliches Süßes drin.
Also, wo war noch mal das Problem?
Ach ja, ich muss für IMMER so leben. Ganz ehrlich? Ich hätte es mal schon früher und IMMER tun sollen.
Mein Spiegelbild gibt mir jedenfalls recht und auch die vielen Komplimente, die ich in den letzten Wochen erhalten habe. Ich durfte mir eine komplett neue Garderobe zulegen (Shopping macht Spaß!) und kann endlich wieder ein Kleidungsstück einfach nur kaufen, weil es mir gefällt und nicht, weil es irgendwelche Körperteile vorteilhaft kaschiert, ob nun vom Schnitt her oder farblich. Bewegung jedweder Art macht auch wieder viel mehr Spaß, wenn man rund 20 Kilogramm weniger “stemmen” muss. Meine Gelenke freuen sich, mein Herz-Kreislaufsystem ganz sicher auch. Kein Arzt dieser Welt kann mehr behaupten, ich müsse auf einen niedrigeren BMI gelangen. Und außerdem fühle ich mich einfach sauwohl.
Warum sollte ich also meine neuen Lebens- und Essgewohnheiten je wieder ablegen wollen?
Tja, meine Lieben, es ist tatsächlich so, auch wenn es manch einen Zeitgenossen erschrecken mag: Ich muss jetzt für immer so leben.
Und das Beste daran: Ich will es auch. Unbedingt! :-)
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Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als freie Autorin. Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch.
Unter dem Pseudonym Mila Roth veröffentlicht die Autorin verlagsunabhängig verschiedene erfolgreiche Buchserien.
Petra Schier ist Mitglied in folgenden Autorenvereinigungen: DELIA, Syndikat, Autorenforum Montségur
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