Ein bisschen bin ich hinsichtlich der Sneak Peeks aus dem Rhythmus geraten, was aber daran liegt, dass ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Hauptsächlich mit dem neuen Layout meiner Mila Roth-Homepage, das nun endlich fertig ist. Wenn ihr mal schauen möchtet: www.mila-roth.de

Eigentlich seid ihr aber hier, um endlich einen neuen Sneak Peek aus Codename E.L.I.A.S. – Kaltgestellt zu lesen, deshalb rede ich gar nicht mehr lange um den heißen Brei herum. Der Sneak Peek ist noch immer unlektoriert, ihr wisst schon. Das Manuskript kommt erst kommende Woche aus dem Lektorat. ;-)

Voilá:

»Michael, du brauchst dringend ein Handy. Ich versuche schon seit einer Stunde, dich zu erreichen. Fast war ich schon auf dem Weg zu dir, um dir die gute Nachricht zu überbringen. Deine Mom sagte, du seist schon vor einer Ewigkeit wieder weg, und da …«
»Luke! Du hast bei meiner Mom angerufen?«
»Ja. Na ja, ich wusste doch, dass sie bei dir war, also ging ich davon aus, dass du mit ihr nach Hause gefahren bist. Keine Sorge, mit deinem Dad habe ich nicht gesprochen.« Lukes Stimme klang unbekümmert, und Michael wusste nicht recht, ob er über seinen alten Freund verärgert sein oder seinen Eifer begrüßen sollte.
»Schon gut. Was sind das denn nun für gute Neuigkeiten?«
Bei der Erwähnung von Lukes Namen war Brianna näher gekommen. Auf ihrer Stirn hatte sich eine steile Falte gebildet. Michael hielt sie mit erhobener Hand etwas auf Abstand.
»Ich habe einen Job für dich.« Nun klang Luke geradezu euphorisch. »Es ist zwar nicht ganz die Sorte Arbeit, die ich sonst angeboten bekomme, und sie bringt leider nur fünftausend. Dafür hat sie aber einen entscheidenden Vorteil: Für dich könnte eine neue Bleibe herausspringen.«
»Eine Wohnung?«
»Mhm, so was Ähnliches.«
»Ein Kaninchenstall?«
»Ein Loft.« Luke räusperte sich. »Na ja, eigentlich ist es bloß das leerstehende Obergeschoss eines alten Lagerhauses, aber es hat Potenzial.«
»Potenzial.« Michael verzog spöttisch die Lippen. Da er aber in seiner derzeitigen Lage nicht allzu wählerisch sein durfte, beschwerte er sich nicht. »Also gut, was ist das für ein Job?«
»Es geht um eine Autowerkstatt in Boyle Heights. Tylor McKenzie ist der Inhaber. Wie es aussieht, hat er Probleme mit einer Straßengang …«
»Dann soll er sich an die Polizei wenden.«
»Das hat er schon getan, aber die Cops sind, wie es scheint, ein bisschen überfordert. Wie gesagt, das ist nicht ganz mein Terrain, normalerweise fange ich lieber Kautionsflüchtlinge ein. Aber Martha, meine Kontaktfrau aus dem Kautionsbüro, ist mit Tylor verwandt. Sie bat mich um Hilfe, weil sie und ihre Familie sich keinen anderen Rat mehr wissen. Offenbar terrorisiert die Black Fence Gang dieses Viertel schon seit einer ganzen Weile, ohne dass die Polizei groß was dagegen ausrichten kann.«
»Und ich soll schaffen, was ein Revier voller Cops nicht fertigbringt?«
»Nicht du allein. Wir beide. Ich schlage vor, wir treffen uns mit diesem Tylor morgen und hören uns an, was genau das Problem ist.«
Auch wenn ihm nicht ganz wohl bei der Sache war, stimmte Michael zu. »Okay, wo liegt diese Werkstatt genau?«
»In der South Mission Road Nr. 335. Zehn Uhr? Ich hole dich ab.«
»Okay, bis dann.« Michael unterbrach die Verbindung und legte das klobige Telefon zurück auf den Tisch.
»Sieht aus, als hättest du eine neue Beschäftigung.« Brianna näherte sich ihm erneut. »Ich wusste gar nicht, dass Luke in der Stadt ist. Mit ihm habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen.«
»Mit wem eigentlich nicht?«
Sie zuckte die Achseln. »Kann ich was dafür, wenn die Leute, mit denen du mich im Laufe der Zeit bekanntgemacht hast, nicht ganz mit meinen Arbeitsgewohnheiten kompatibel sind?« Sie reckte sich und legte ihm die Arme um den Hals. »Wenn ich es recht bedenke, gilt das auch für dich. Mal abgesehen von gewissen Bereichen, in denen wir, wenn ich mich recht entsinne, ausgezeichnet harmoniert haben …«
Der weiche Klang ihrer Stimme und ihre Nähe ließen seinen Blutdruck prompt wieder in die Höhe schnellen. Die Versuchung war groß, sich von dem neuerlichen Sog mitreißen zu lassen. Doch das kurze Telefonat mit Luke hatte ihn wieder daran erinnert, dass es momentan wichtigere Dinge gab als persönliche Befindlichkeiten. Ganz zu schweigen davon, dass er ganz genau wusste, wie die Sache zwischen ihm und Brianna enden würde. Die anderthalb Jahre mit ihr waren alles andere als harmonisch verlaufen. Deshalb schob er sie erneut von sich und trat einen Schritt zurück.
»Brianna, das ist keine gute Idee. Ich hatte einen langen Tag, meine Rippen sind angeknackst, und morgen wartet eine Menge Arbeit auf mich. Deshalb ist es besser, wenn ich jetzt schlafen gehe. Allein.«
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht wechselte in einem Augenblick von sanft zu beleidigt. »Bitte, wie du willst. Dann eben nicht.« Sie ging zur Tür, drehte sich dort jedoch noch mal um. »Dann sehen wir uns morgen um zehn in der South Mission Road.« Ein kühles Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Ich habe gute Ohren, Michael. Der Job klingt interessant. Ich bin dabei. Ein bisschen Abwechslung kann mir nicht schaden.«
»Brianna …« Ehe er protestieren konnte, war sie bereits aus dem Zimmer gerauscht. Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss.
»Wunderbar.« Er legte den Kopf in den Nacken, drehte ihn ein wenig hin und her. »Das kann ja heiter werden.«

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Über Fragen, Kommentare, Anregungen usw. würde ich mich wie immer sehr freuen.

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