Obwohl ich mich bemüht habe, alle wichtigen Punkte zur Europäischen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) in meinem Leitfaden zu behandeln, tauchen natürlich immer wieder die gleichen Fragen auf, ob nun zusätzlich oder weil man einen bestimmten Aspekt nicht ganz verstanden hat. Deshalb gibt es hier nun die FAQ, die häufig gestellten Fragen für euch mit den entsprechenden Antworten.

Inhalt

Gilt die Europäischen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) für Autorinnen und Autoren, die in Verlagen veröffentlichen?

Gilt die Europäische Produktsicherheitsverordnung (GPSR) für Selfpublisherinnen und Selfpublisher?

Gibt es eine Umsatz- oder Einkommensgrenze, ab der die europäische Produktsicherheitsverordnung angewendet werden muss?

Für welche Produkte gilt die Europäische Produktsicherheitsverordnung nicht und warum?

Gelten die Anforderungen der Europäischen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) bei Büchern für Selfpublisherinnen und Selfpublisher auch rückwirkend, also muss ich jedes bereits vorhandene Buch prüfen, eine Bewertung schreiben und Impressum usw. ändern?

Muss ich als Selfpublisher eine Risikoanalyse durchführen?

Reine Digitalprodukte unterliegen in der Regel nicht der GPSR. Warum ist es dennoch sinnvoll, für diese Produkte eine Risikoanalyse durchzuführen?

Ist es ausreichend, hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit eines gedruckten Buches auf die Druckerei zu verweisen?

Müssen bei dieser Risikoanalyse auch die Online-Shops geprüft oder genannt werden, in denen das eBook oder auch das gedruckte Buch verkauft werden? Oder der Distributor?

Welche Risiken bestehen bei Print-on-Demand?

Wie minimiert man die Risiken, die entstehen, wenn man über PoD-Anbieter veröffentlicht?

Welche Risiken hinsichtlich der Regeln der Produktsicherheitsverordnung bestehen oder können bestehen, wenn man als Selfpublisher Bücher selbst drucken lässt und vertreibt?

Wie minimiert man die Risiken, die entstehen, wenn man Bücher selbst drucken lässt und vertreibt?

Wie sichere ich die rechtliche Konformität beim Veröffentlichen von gedruckten Büchern, eBooks und Hörbüchern?

Inwiefern ist bei einer eBook-Veröffentlichung eine Datenschutzerklärung notwendig und wo soll diese sich befinden?

Muss ich meine Adresse auf jedes Produkt drucken, dass ich als Werbemittel oder Merchandise herstellen lasse, und im Impressum angeben?

Muss ich bei Buchboxen für jedes einzelne Produkt des Inhalts eine Risikoanalyse erstellen?

Gilt die Europäischen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) für Autorinnen und Autoren, die in Verlagen veröffentlichen?

In der Regel nicht direkt. Autorinnen und Autoren, die ihre Bücher über einen Verlag veröffentlichen, sind in den meisten Fällen nicht die Hersteller im Sinne der GPSR. Die Verantwortung für die Produktsicherheit liegt normalerweise beim Verlag, da dieser das Buch produziert oder produzieren lässt, es unter seinem Namen vermarktet und es offiziell in Verkehr bringt.
Der Verlag ist daher der „Hersteller“ im Sinne der GPSR und trägt die Verantwortung für die Einhaltung der Produktsicherheitsanforderungen.

Pflichten der Verlage im Rahmen der GPSR

Der Verlag muss sicherstellen, dass Bücher keine Gefahren für die Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen (z. B. schadstofffreie Materialien, sichere Bindung).

Der Verlag muss Angaben wie Name und Anschrift des Verlags, Produktionscharge bzw. -auflage und/oder ISBN auf dem Produkt oder der Verpackung anbringen.

Mögliche Gefahren (mechanisch, chemisch, thermisch) bewerten und Maßnahmen zur Risikominimierung muss der Verlag umsetzen.

Gegebenenfalls muss der Verlag Warnhinweise hinzufügen, z. B. bei kindgerechten Büchern oder Beigaben.

Der Verlag muss eine Dokumentation erstellen, die die Sicherheitsprüfung und verwendeten Materialien belegt.

Welche Verantwortung bleibt bei den Autorinnen und Autoren?

Autorinnen und Autoren haben in der Regel keine direkte Verantwortung im Sinne der GPSR, es sei denn:

Es handelt sich um eine Selbstveröffentlichung über den Verlag
Falls Autorinnen und Autoren über sogenannte „Druckkostenzuschussverlage“ oder ähnliche Modelle veröffentlichen, bei denen sie die Rolle der Herausgeber übernehmen, können sie als Mitverantwortliche angesehen werden.

Inhalte des Buches
Autorinnen und Autoren sind immer verantwortlich für die Inhalte ihres Buches. Falsche Anleitungen, gefährliche Empfehlungen (z. B. in Ratgebern), irreführende Informationen oder die Verletzung von Persönlichkeitsrechten etc. können rechtliche Folgen haben.

Beigaben und Zusatzprodukte
Falls Autorinnen und Autoren eigenständig Merchandise-Produkte (z. B. Lesezeichen oder Buchboxen) vertreiben, verschenken oder verlosen, gelten die GPSR-Vorgaben für diese Produkte direkt.

Bedeutet:
Auch wenn ihr in einem Verlag veröffentlicht, eure Merchandise- oder Werbemittel/Goodies (Lesezeichen, Flyer, Broschüren, Tassen, Charakterkarten, T-Shirts usw.) selbst herstellen lasst und verkauft, verschenkt oder verlost, müsst ihr die Anforderungen der Produktsicherheitsverordnung vollständig einhalten (Risikoanalyse, Warn- und Nutzungshinweise, Kontaktangaben). In diesem Fall solltet ihr in diesem Leitfaden unbedingt die entsprechenden Kapitel lesen, auch wenn diese sich teilweise hauptsächlich an Autorinnen und Autoren wenden, die im Selfpublishing veröffentlichen.
Lässt hingegen der Verlag eure Lesezeichen, Postkarten, Leporellos oder sonstige Goodies herstellen, müsst ihr euch um die Produktsicherheitsverordnung nicht kümmern, das ist dann die Aufgabe des Verlags

Praktische Tipps für Autorinnen und Autoren

Stellt sicher, dass der Verlag als Hersteller und Verantwortlicher auftritt und die Produktsicherheit gewährleistet.

Achtet darauf, dass im Vertrag mit dem Verlag klar geregelt ist, dass der Verlag die Verantwortung für die Einhaltung der Produktsicherheitsvorschriften übernimmt. Tritt er eindeutig als alleiniger Herausgeber auf, ist dies in aller Regel die Bestätigung. Bei DKZV oder ähnlichen Modellen ist dies nicht immer der Fall, aber von solchen Pseudoverlagen solltet ihr sowieso die Finger lassen.

Falls das Buch spezielle Nutzungsanweisungen oder Warnhinweise benötigt (z. B. bei Ratgebern), stimmt dies mit dem Verlag ab, damit ggf. entsprechende Hinweise mit ins Buch aufgenommen werden. Auch bei Zitaten, die ihr im Buch verwendet (oder bei Bildmaterial) müsst ihr Quellen und Urheber nennen und ggf. Lizenzen nachweisen bzw. der Verlag muss sich um die entsprechenden Genehmigungen und/oder Lizenzen kümmern.

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Gilt die Europäische Produktsicherheitsverordnung (GPSR) für Selfpublisherinnen und Selfpublisher?

Ja, die EU-Verordnung 2023/988 über die allgemeine Produktsicherheit (General Product Safety Regulation, GPSR), die am 13. Dezember 2024 in Kraft tritt, gilt für alle Wirtschaftsakteure, die Verbraucherprodukte in der Europäischen Union (EU) auf den Markt bringen. Dies schließt Selfpublisherinnen und Selfpublisher ein, die Bücher, Hörbücher, eBooks oder Werbemittel/Merchendise-Artikel veröffentlichen und in der EU vertreiben bzw. anbieten.

Relevante Verpflichtungen für Selfpublisherinnen und Selfpublisher

Sicherstellung der Produktsicherheit
Als Selfpublisherin oder Selfpublisher müsst ihr gewährleisten, dass eure Produkte sicher sind und keine Gefahr für die Gesundheit oder Sicherheit der Verbraucher darstellen. Der Umfang eurer diesbezüglichen Pflichten hängt davon ab, ob ihr Bücher und Werbemittel selbst produzieren lasst und vertreibt oder mit Print on Demand-Anbietern zusammenarbeitet.

Risikobewertung
Es ist erforderlich, eine interne Risikoanalyse durchzuführen, um potenzielle Gefahren zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen.
Der Umfang der Risikoanalyse hängt davon ab, ob ihr Bücher und Werbemittel selbst produzieren lasst und vertreibt oder mit Print on Demand-Anbietern zusammenarbeitet.

Rückverfolgbarkeit
Die Produkte müssen mit Informationen versehen sein, die eine Rückverfolgbarkeit ermöglichen, einschließlich des Namens und der Anschrift des Herstellers (oder PoD-Anbieters) oder des in der EU ansässigen Bevollmächtigten.

Kennzeichnungspflichten
Angaben wie der Name des Herstellers (oder PoD-Anbieters), die Produktbezeichnung und gegebenenfalls Warnhinweise müssen klar und verständlich auf dem Produkt oder seiner Verpackung angebracht sein. Auch eine physische und eine digitale Kontaktmöglichkeit müsst ihr zur Verfügung stellen (Post- und E-Mail-Adresse).

Besonderheiten für Selfpublisher außerhalb der EU
Selfpublisherinnen und Selfpublisher mit Sitz außerhalb der EU, die ihre Produkte in der EU vertreiben, sind verpflichtet, einen in der EU ansässigen Bevollmächtigten zu benennen, der als Ansprechpartner für die Marktüberwachungsbehörden dient und bestimmte Pflichten in Bezug auf die Produktsicherheit übernimmt.

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Gibt es eine Umsatz- oder Einkommensgrenze, ab der die europäische Produktsicherheitsverordnung angewendet werden muss?

Die europäische Produktsicherheitsverordnung (EU 2023/988), kurz GPSR, gilt grundsätzlich für alle Produkte, die in der Europäischen Union in Verkehr gebracht werden, unabhängig davon, ob sie von einer Einzelperson, einem kleinen Unternehmen oder einem Großkonzern vertrieben werden. Es gibt keine spezifische Umsatz- oder Einkommensgrenze, ab der die Verordnung anwendbar ist. Stattdessen richtet sich die Anwendbarkeit nach folgenden Kriterien:

Art der Produkte

Die Produktsicherheitsverordnung gilt für alle Verbraucherprodukte, die in der EU verkauft, vertrieben oder bereitgestellt werden.

Physische Produkte (z. B. Bücher, Beigaben, Merchandise-Artikel).

Digitale Produkte mit physischer Komponente (z. B. Hörbücher auf CD).

Rolle des Anbieters oder der Anbieterin

Die Pflichten der Produktsicherheitsverordnung richten sich danach, welche Rolle der Anbieter bzw. die Anbieterin einnimmt.

Hersteller
Wer ein Produkt selbst herstellt oder herstellen lässt und es unter eigenem Namen vertreibt, trägt die volle Verantwortung für die Produktsicherheit. Bei Selfpublishern und Selfpublisherinnen, die im PoD-Verfahren veröffentlichen, übernimmt der PoD-Dienstleister einen Großteil der Verantwortung für die Produktsicherheit. Dennoch verbleiben einige wichtige Pflichten beim Autor bzw. der Autorin.

Händler/Distributor
Wer Produkte anderer Hersteller vertreibt, hat eingeschränkte, aber dennoch relevante Pflichten. Wenn ihr selbst einen Online-Shop betreibt, müsst ihr euch zusätzlich mit den spezifischen Regelungen für Händler auseinadersetzen!

Importeure
Wer Produkte aus einem Nicht-EU-Land importiert, übernimmt dieselbe Verantwortung wie ein Hersteller.

Keine Ausnahmen aufgrund der Unternehmensgröße

Die GPSR gilt unabhängig vom Umsatz
Es spielt keine Rolle, ob der Selfpublisher bzw. die Selfpublisherin oder das Unternehmen nur geringe Einnahmen erzielt. Die Produktsicherheitsanforderungen gelten für jedes Produkt, das in der EU in Verkehr gebracht wird.

Pflichten für kleine Unternehmen und Einzelpersonen
Auch Selbstständige bzw. Freiberufler und Freiberuflerinnen und Einzelunternehmer/innen müssen die Verordnung einhalten, wenn sie Produkte in der EU verkaufen (lassen).

Geringfügige Ausnahmen für Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer

Einige Aspekte der Verordnung können für Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer und kleine Anbieter weniger aufwendig sein. Hierzu zählen auch Autorinnen und Autoren, speziell wenn sie im Selfpublishing veröffentlichen und/oder Werbemitten und/oder Merchandise-Artikel herstellen lassen.

Die Risikoanalyse für einfache Produkte wie gedruckte Bücher ohne Beigaben oder potenzielle Gefahren ist deutlich weniger komplex.

Aufwändige Rückverfolgbarkeitsmaßnahmen können für Einzelauflagen oder Kleinserien in einem vereinfachten Rahmen umgesetzt werden. Wie dies im Einzelnen aussieht, müsst ihr selbst recherchieren, denn das würde den rahmen dieses Leitfadens sprengen.

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Für welche Produkte gilt die Europäische Produktsicherheitsverordnung NICHT und warum?

Die Europäische Produktsicherheitsverordnung (EU 2023/988), kurz GPSR, gilt für eine breite Palette von Verbraucherprodukten, die in der Europäischen Union verkauft werden. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen, auf die die Verordnung nicht anwendbar ist. Diese Ausnahmen basieren auf der Art des Produkts, spezifischen Regelungen oder der Zielgruppe.

Produkte, die anderen spezialisierten Vorschriften unterliegen

Die Produktsicherheitsverordnung gilt nicht für Produkte, die durch andere EU-Gesetzgebungen reguliert werden, sofern diese spezifischen Vorschriften Sicherheitsanforderungen enthalten.

Lebensmittel und Getränke
Reglementiert durch die Lebensmittelhygiene-Verordnung und andere spezifische Vorschriften.
Warum: Die Produktsicherheitsverordnung zielt auf physische und mechanische Risiken ab, während Lebensmittel durch separate Sicherheits- und Qualitätsstandards geregelt werden.

Arzneimittel und Medizinprodukte
Reguliert durch die Arzneimittelrichtlinie und die Verordnung über Medizinprodukte (EU 2017/745).
Warum: Diese Produkte haben spezielle Sicherheits- und Qualitätsanforderungen, die über die Produktsicherheitsverordnung hinausgehen.

Kosmetika
Abgedeckt durch die EU-Kosmetikverordnung (EG Nr. 1223/2009).
Warum: Es gibt spezifische Anforderungen an Inhaltsstoffe, Kennzeichnung und Sicherheitsbewertungen.

Fahrzeuge und Luftfahrtprodukte
Geregelt durch spezifische EU-Richtlinien und internationale Normen.
Warum: Diese Produkte unterliegen komplexen technischen Sicherheitsstandards.

Produkte, die nicht für Verbraucher bestimmt sind

Die Verordnung gilt nur für Verbraucherprodukte. Produkte, die ausschließlich für den professionellen oder industriellen Gebrauch vorgesehen sind, sind nicht eingeschlossen.

Maschinen für industrielle Anwendungen
Reguliert durch die Maschinenrichtlinie (2006/42/EG).
Warum: Diese Produkte fallen unter technische Sicherheitsrichtlinien, die nicht auf Verbraucher abzielen.

Betriebssoftware oder Fachanwendungen
Warum: Sie sind nicht für die Nutzung durch Endverbraucher konzipiert.

Antiquitäten
Produkte, die vor Einführung moderner Sicherheitsstandards hergestellt wurden und als Sammlerstücke gelten, sind ausgenommen.
Warum: Es wird davon ausgegangen, dass Käufer sich der möglichen Sicherheitsrisiken bewusst sind.

Gebrauchte Waren
Ausnahmen gelten für gebrauchte Produkte, die ohne wesentliche Änderungen direkt weiterverkauft werden.
Warum: Die Produktsicherheitsverordnung fokussiert auf neue Produkte und nicht auf den Gebrauchtwarenhandel.

Produkte ohne physische oder sicherheitsrelevante Aspekte

Reine digitale Produkte
Produkte, die ausschließlich in digitaler Form existieren (z. B. eBooks, Software), fallen nur dann unter die Verordnung, wenn sie Sicherheitsrisiken bergen könnten (z. B. Malware).
Warum: Digitale Produkte ohne physische Gefahren werden durch andere EU-Vorschriften geregelt (z. B. DSGVO oder Cybersecurity-Richtlinien).

Reine Dienstleistungen
Dienstleistungen, die nicht mit einem physischen Produkt verbunden sind, fallen nicht unter die Verordnung.
Warum: Dienstleistungen sind kein „Produkt“ im Sinne der Produktsicherheitsverordnung.

Gründe für die Ausnahmen

Die Ausnahmen basieren auf der Zielsetzung der Produktsicherheitsverordnung.

Fokus auf physische Sicherheit
Die Verordnung soll Verbraucher vor physischen, mechanischen und chemischen Gefahren schützen, die durch Produkte entstehen.

Vermeidung von Doppelregulierung
Produkte, die bereits durch andere EU-Vorschriften geregelt sind, werden von der Produktsicherheitsverordnung ausgeschlossen, um unnötige Überschneidungen zu vermeiden.

Zielgruppe: Verbraucher
Produkte für den professionellen oder industriellen Gebrauch unterliegen separaten technischen Standards und nicht der Produktsicherheitsverordnung.

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Gelten die Anforderungen der Europäischen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) bei Büchern für Selfpublisherinnen und Selfpublisher auch rückwirkend, also muss ich jedes bereits vorhandene Buch prüfen, eine Bewertung schreiben und Impressum usw. ändern?

Die Anforderungen der neuen EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) gelten in der Regel nicht rückwirkend für bereits produzierte und veröffentlichte Bücher. Dennoch solltet ihr euch die folgenden Punkte ansehen, denn einiges ist dennoch zu beachten.

Bestandsbücher

Bücher, die vor Inkrafttreten der Verordnung gedruckt und in Verkehr gebracht wurden, müssen im Regelfall nicht nachträglich geprüft, neu bewertet oder mit einem geänderten Impressum versehen werden. Die GPSR betrifft in erster Linie Produkte, die nach Inkrafttreten neu auf den Markt kommen.

Neue Druckauflagen

Wenn ein Buch nach dem Inkrafttreten der Verordnung erneut gedruckt wird, gelten die Anforderungen für diese neue Auflage. Für Selfpublisher bedeutet dies, dass die Risikoanalyse und Rückverfolgbarkeitsanforderungen für künftige Auflagen relevant sind.

Bei Nachdrucken oder aktualisierten Ausgaben ist es sinnvoll, die Anforderungen zu prüfen und eventuell anzupassen.

Lagerbestände

Bereits gedruckte und auf Lager befindliche Exemplare, die vor dem Inkrafttreten der Verordnung produziert wurden, sind ebenfalls nicht betroffen, solange sie als Teil der ursprünglichen Produktion gelten und sich keine sicherheitsrelevanten Mängel herausstellen.

Ausnahmen bei Gefährdungen

Sollte sich jedoch herausstellen, dass ein bereits produziertes Buch eine unerwartete Gefahr für Verbraucher darstellt (was bei Büchern selten der Fall ist), könnte eine Überprüfung notwendig sein. Dies wäre aber eine Ausnahme und nur bei tatsächlich bekannten Sicherheitsproblemen erforderlich.

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Muss ich als Selfpublisher eine Risikoanalyse durchführen?

Ja, als Selfpublisherin oder Selfpublisher, die oder der physische Bücher oder andere Produkte wie Merchandise in der EU selbst drucken bzw. produzieren lässt und vertreibt, müsst ihr eine Risikoanalyse durchführen, um den Anforderungen der EU-Produktsicherheitsverordnung (2023/988) gerecht zu werden.

Auch wenn ihr PoD-Anbieter nutzt, um eure Bücher zu veröffentlichen, müsst ihr eine Basis-Risikoanalyse durchführen, die jedoch nicht sehr umfangreich ist.

Für rein digitale Produkte wie eBooks und Hörbücher gelten diese Anforderungen jedoch weniger streng und umfangreich, da keine physischen Gefährdungen bestehen.

Noch mal im Detail:

Wann ist eine Risikoanalyse erforderlich?

Gedruckte Bücher
Für physische Bücher, die ihr selbst (im Auflagendruck) produzieren lasst, ist eine Risikoanalyse erforderlich, auch wenn das Risiko meist sehr gering ist. Sie dient dazu, mögliche Gefahren wie scharfe Kanten, chemische Gefahren durch Tinte oder Papier und thermische Gefährdungen (z. B. Brandgefahr) zu bewerten.

Merchandise-Artikel (z. B. Tassen, T-Shirts, Lesezeichen, Charakterkarten usw.)
Produkte wie Merchandise, die als Zubehör oder Goodies verschenkt, verlost oder zum Verkauf angeboten werden, können höhere Risiken bergen (z. B. chemische Risiken bei Textilien oder Farben). Deshalb ist hier eine Risikoanalyse durchzuführen und ggf. sind weitere Pflichten hinsichtlich der Kennzeichnung einzuhalten.

Digitale Produkte (eBooks, Hörbücher)
Hier ist eine formelle Risikoanalyse in der Regel nicht notwendig, da keine physischen Risiken bestehen. Allerdings sollten rechtliche und technische Risiken, wie Urheberrechtsverletzungen oder Kompatibilitätsprobleme, berücksichtigt werden und in einer Basis-Risikoanalyse festgehalten werden.

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Reine Digitalprodukte unterliegen in der Regel nicht der GPSR. Warum ist es dennoch sinnvoll, für diese Produkte eine Risikoanalyse durchzuführen?

Auch wenn reine digitale Produkte (wie eBooks, Software oder Hörbücher im Download/Streaming) in der Regel nicht unter die Europäische Produktsicherheitsverordnung (EU 2023/988) fallen, gibt es gute Gründe, dennoch eine Risikoanalyse durchzuführen. Solche digitalen Produkte können Risiken bergen, die die Sicherheit oder das Wohlbefinden der Verbraucherinnen und Verbraucher betreffen.

Potenzielle Sicherheitsrisiken bei digitalen Produkten

Obwohl digitale Produkte keine physischen Bestandteile haben, können sie dennoch Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen.

Technische Risiken

Malware und Viren
Unsichere Dateien könnten Schadsoftware enthalten, die Geräte der Nutzerinnen und Nutzer infiziert.

Fehlerhafte Dateien
Beschädigte oder inkompatible Dateien könnten den Zugriff auf das Produkt verhindern oder Geräte beeinträchtigen.

Inhaltliche Risiken

Rechtswidrige oder unangemessene Inhalte
Unzureichend geprüfte Inhalte könnten Urheberrechtsverletzungen oder sogar rechtliche Konflikte auslösen.

Fehlende Warnhinweise
Inhalte, die für bestimmte Altersgruppen ungeeignet sind (z. B. sensible Themen), könnten ohne korrekte Alters- oder Nutzungshinweise missverstanden werden.

Kompatibilitätsprobleme

Unzureichende Geräteunterstützung
Dateien, die nicht auf gängigen Geräten oder Betriebssystemen abspielbar sind, könnten Frustration und Beschwerden verursachen.

Risiken für die Verbraucherzufriedenheit und den Ruf

Reklamationen und Rückforderungen
Fehlerhafte oder unzureichend geprüfte Dateien führen oft zu Beschwerden, die den Kundenservice belasten und Umsätze schmälern.

Reputationsverlust
Negative Bewertungen oder öffentliche Kritik können das Image des Selfpublishers erheblich schädigen.

Gesetzliche Anforderungen außerhalb der Produktsicherheitsverordnung

Auch wenn die Produktsicherheitsverordnung nicht direkt anwendbar ist, können andere gesetzliche Regelungen digitale Produkte betreffen.

Urheberrechtsgesetz
Ungeprüfte Inhalte können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden (z. B. beim Download oder Streaming), gelten strenge Datenschutzanforderungen.

Verbraucherschutzgesetze
Transparente Informationen über Inhalte, Format und Kompatibilität sind erforderlich.

Vorteile einer Risikoanalyse für digitale Produkte

Eine Risikoanalyse hilft, diese potenziellen Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren.

Schritte der Risikoanalyse

SchrittBeispiel bei digitalen Produkten
Identifikation von RisikenMalware, inkompatible Formate, rechtlich bedenkliche Inhalte.
Bewertung der RisikenWie hoch ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens? Wie gravierend sind die Folgen?
Maßnahmen zur RisikominderungVirenscans, Prüfung der Kompatibilität, Hinzufügen von Alters- oder Warnhinweisen.
DokumentationAlle Schritte und Ergebnisse schriftlich festhalten.

Ergebnisse einer Risikoanalyse

Verbesserte Produktsicherheit
Schutz vor technischen und inhaltlichen Problemen.

Rechtliche Absicherung
Nachweis, dass Risiken identifiziert und Maßnahmen ergriffen wurden.

Höhere Kundenzufriedenheit
Transparente und fehlerfreie digitale Produkte fördern Vertrauen.

Wie eine Risikoanalyse digitale Produkte schützt

eBooks

Virenscan vor dem Upload

Prüfung der Dateiformate (z. B. EPUB, MOBI) auf Kompatibilität mit gängigen Lesegeräten

Sicherstellen, dass die Inhalte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen (z. B. keine Urheberrechtsverletzungen)

Hörbücher

Überprüfung der Audioqualität (z. B. Lautstärke, einheitliches Format wie MP3 oder AAC).

Sicherstellen, dass die Dateien auf allen gängigen Streaming-Plattformen oder Geräten abspielbar sind.

Hinzufügen von Warnhinweisen bei sensiblen Themen oder Altersfreigaben.

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Ist es ausreichend, hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit eines gedruckten Buches auf die Druckerei zu verweisen?

Ja, in den meisten Fällen ist es für die Rückverfolgbarkeit eines gedruckten Buches ausreichend, auf die Druckerei zu verweisen, sofern die Druckerei klar identifizierbar und alle relevanten Informationen verfügbar sind. Für die Produktsicherheitsverordnung und Rückverfolgbarkeit sind jedoch ein paar wichtige Punkte zu beachten.

Eindeutige Kennzeichnung

Es sollte im Buch vermerkt sein, welche Druckerei das Buch hergestellt hat, z. B. im Impressum oder auf einer der ersten Seiten.

Bei Nutzung von PoD-Anbietern kann stattdessen auf den Dienstleister (mit Adresse) hingewiesen werden.

Idealerweise wird eine eindeutige Angabe zur Identifizierung des Buches verwendet, wie eine Auflagennummer, ISBN oder Druckdatum, um das spezifische Exemplar und die Produktionscharge nachvollziehen zu können.

Kontaktdaten der Druckerei oder des PoD-Anbieters

Für den Fall eines Produktrückrufs oder einer Nachforschung müssen Kontaktdaten der Druckerei oder des PoD-Anbieters zugänglich sein. Dazu zählen der Name, die Adresse und eventuell die Webseite der Druckerei oder des Dienstleisters. In der Regel wird dies bereits im Impressum vermerkt

Nachweis der Produktion

Wenn die Druckerei die Einhaltung der Produktsicherheitsanforderungen garantiert (z. B. schadstofffreies Papier, umweltfreundliche Farben), kann die Verlinkung zur Druckerei als Konformitätsnachweis ausreichen. Ihr könnt zusätzlich Zertifikate der Druckerei anfordern (wie FSC für Papier, REACH-Konformität für Druckfarben), die ihr bei Bedarf vorlegen könnt.

Eigene Dokumentation

Es ist ratsam, eine eigene kleine Dokumentation zur Produktion zu führen, in der die Druckerei, das Produktionsdatum und gegebenenfalls die Papier- und Farbqualitäten festgehalten werden. Dies stellt sicher, dass im Falle von Problemen schnell und präzise auf die Informationen zurückgegriffen werden kann.

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Müssen bei dieser Risikoanalyse auch die Online-Shops geprüft oder genannt werden, in denen das eBook oder auch das gedruckte Buch verkauft werden? Oder der Distributor?

In der Risikoanalyse für eBooks und gedruckte Bücher müssen die Online-Shops oder Distributoren, über die die Produkte verkauft werden, nicht direkt geprüft oder genannt werden. Die Verantwortung in Bezug auf Produktsicherheit und Rückverfolgbarkeit liegt in erster Linie bei den Selfpublisherinnen und Selfpublishern als Herstellerinnen und Herstellern oder Herausgeberinnen und Herausgebern des Inhalts und nicht bei den Verkaufsplattformen.

Es gibt jedoch einige indirekte Überlegungen, die ihr im Auge behalten solltet:

Verlässlichkeit der Plattformen

Die Wahl einer seriösen Plattform (z. B. Amazon Kindle, Apple Books, Tolino, oder große Buchhandelsketten) bietet zusätzliche Sicherheit, da diese Shops ihre eigenen Sicherheits- und Qualitätsrichtlinien haben und in der Regel Maßnahmen ergreifen, um die Integrität der Produkte zu wahren.

Einige Plattformen führen Sicherheitsprüfungen durch, insbesondere wenn Dateien hochgeladen werden. Es ist sinnvoll, sich auf Plattformen zu verlassen, die Sicherheitschecks und Virenscans durchführen, um das Risiko einer Malware-Infektion zu minimieren.

Der Distributor als Partner in der Rückverfolgbarkeit

Wenn Selfpublisher und Selfpublisherinnen mit einem Distributor arbeiten, der die Bücher in verschiedenen Shops platziert, kann es hilfreich sein, diesen Distributor in der internen Dokumentation zur Rückverfolgbarkeit zu vermerken, insbesondere wenn der Distributor eine Auflagenverfolgung oder andere Qualitätskontrollen anbietet.

Der Distributor sollte im besten Fall die Verteilung und Rückverfolgbarkeit unterstützen, aber eine explizite Nennung in der Risikoanalyse ist nicht notwendig.

Datenschutz und DSGVO-Konformität

Im Hinblick auf den Datenschutz sollten Selfpublisherinnen und Selspublisher sicherstellen, dass die gewählten Plattformen DSGVO-konform sind und keine personenbezogenen Daten des Käufers an den Selfpublisher bzw. die Selfpublisherin weitergeben, es sei denn, dies ist ausdrücklich erforderlich und rechtlich geregelt. Für die Risikoanalyse reicht es aus, Plattformen zu wählen, die diese Datenschutzrichtlinien einhalten.

Eine Nennung oder Prüfung der Online-Shops oder Distributoren in der Risikoanalyse ist nicht notwendig, da die Verantwortung für Produktsicherheit und Rückverfolgbarkeit beim Selfpublisher als Produktanbieter liegt. Es genügt, auf zuverlässige Plattformen zu setzen, die den Sicherheitsstandards und rechtlichen Anforderungen entsprechen.
In meinen Mustervorlagen für die Risikoanalyse habe ich dennoch eine Spalte für Dienstleister/Distributoren angelegt, weil ich finde, dass, wenn man schon dabei ist, man diese Daten auch gleich mit einpflegen kann. vielleicht benötigt man sie ja in einem anderen Zusammenhang noch einmal.

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Welche Risiken bestehen bei Print-on-Demand?

Print-on-Demand (PoD) ist eine praktische Methode für Selfpublisherinnen und Selfpublisher, um Bücher flexibel und ohne Vorabauflagen zu veröffentlichen. Dennoch gibt es Risiken, die dabei beachtet werden sollten, sowohl rechtlicher, technischer als auch qualitativer Natur. Nicht alle dieser Risiken müssen in einer Risikoanalyse berücksichtigt werden. Die folgende Liste soll vielmehr einen allgemeinen Überblick bieten.

Produktionsrisiken

Schwankende Druckqualität

Risiko
PoD-Dienstleister arbeiten oft mit mehreren Druckereien zusammen, was zu Inkonsistenzen in Papierqualität, Bindung, Druckfarben oder Schnitt führen kann.

Maßnahmen
Prüft regelmäßig gedruckte Exemplare aus verschiedenen Vertriebskanälen.
Wählt Anbieter mit nachweislich hoher Produktionsqualität und guter Kontrolle.

Materialqualität

Risiko
Die verwendeten Materialien (Papier, Tinte, Bindemittel) könnten nicht den gewünschten Standards entsprechen oder gesundheitlich bedenklich sein.

Maßnahmen
Verlangt von eurem PoD-Dienstleister Nachweise über die Einhaltung von Sicherheitsstandards (z. B. FSC-zertifiziertes Papier, schadstofffreie Farben).

Produktionsfehler

Risiko
Einzelne Chargen könnten fehlerhaft sein, z. B. unsauberer Druck, fehlende Seiten oder beschädigte Bindung.

Maßnahmen
Stellt sicher, dass der Dienstleister klare Prozesse zur Fehlerbehebung und Reklamation hat.

Logistische Risiken

Lieferzeiten

Risiko
Verzögerungen bei der Produktion oder beim Versand können dazu führen, dass Kunden länger warten müssen.

Maßnahmen
Informiert eure Kunden über mögliche Lieferzeiten. In der Regel braucht ihr nicht aktiv zu werden, denn die durchschnittlichen Lieferzeiten stehen in den Online-Shops normalerweise direkt auf der Produktseite.
Arbeitet mit etablierten PoD-Dienstleistern, die schnelle und zuverlässige Lieferungen garantieren.

Rückverfolgbarkeit

Risiko
Da PoD-Dienstleister oft mit verschiedenen Druckereien zusammenarbeiten, kann es schwierig sein, die genaue Herkunft eines Buches oder einer Auflage nachzuvollziehen.

Maßnahmen
Gebt im Impressum an, dass das Buch im Print-on-Demand-Verfahren über den Dienstleister hergestellt wurde.
In aller Regel sind PoD-Dienstleister für die Rückverfolgung eines Produkts verantwortlich.

Rechtliche Risiken

Produkthaftung

Risiko
Auch wenn der PoD-Dienstleister die Produktion übernimmt, könntet ihr bei Sicherheitsmängeln (z. B. schadstoffhaltige Farben, Brandgefahr durch minderwertige Materialien) rechtlich verantwortlich gemacht werden.

Maßnahmen
Achtet darauf, dass Ihr PoD-Dienstleister nach EU-Standards produziert.
Schließt Verträge mit dem Dienstleister, die Ihre Haftung klar regeln.
Eine Mediahaftpflichtversicherung, die die Produkthaftung mit einschließt, kann sinnvoll sein.

Inhalte

Risiko
Ihr bleibt für die Inhalte eurer Bücher verantwortlich, auch wenn der PoD-Dienstleister die Produktion übernimmt. Das betrifft mögliche Urheberrechtsverletzungen oder rechtlich bedenkliche Texte.

Maßnahmen
Überprüft, dass alle verwendeten Inhalte (Texte, Bilder, Grafiken) rechtlich unbedenklich und lizenziert sind.

Finanzielle Risiken

Hohe Produktionskosten

Risiko
Die Kosten pro Buch sind bei PoD höher als bei einer großen Auflage, was Ihre Gewinnmarge bei niedrigen Preisen reduziert.

Maßnahmen
Kalkulieret eure Buchpreise sorgfältig, um eine ausreichende Marge zu sichern.
Überlegt euch, ob eine Mischung aus PoD für kleinere Mengen und klassischem Offsetdruck für größere Auflagen sinnvoll ist.

Plötzliche Preisänderungen

Risiko
PoD-Dienstleister können die Produktions- oder Versandkosten erhöhen, was eure Margen weiter verringern könnte.

Maßnahmen
Überwacht die Kostenentwicklung beim Dienstleister und informiert euch über Alternativen.

Reputationsrisiken

Qualitätsprobleme wirken auf Sie zurück

Risiko
Mängel in der Druckqualität oder verspätete Lieferungen durch den PoD-Dienstleister könnten eure Reputation bei Kundinnen und Kunden sowie Leserinnen und Lesern beeinträchtigen.

Maßnahmen
Haltet transparenten Kontakt mit Kundinnen und Kunden und löst Reklamationen zügig.
Arbeitet mit zuverlässigen PoD-Dienstleistern zusammen.

Abhängigkeit vom PoD-Dienstleister

Risiko
Ihr seid stark von der Leistung und den Bedingungen des Dienstleisters abhängig. Probleme beim Dienstleister können euren Vertrieb beeinträchtigen.

Maßnahmen
Nutzt mehrere Vertriebskanäle, um die Abhängigkeit von einem Dienstleister zu reduzieren.

Datenschutzrisiken

Risiko
PoD-Dienstleister verarbeiten Kundendaten. Ein Verstoß gegen die DSGVO oder Datenschutzprobleme beim Dienstleister könnten auch euch betreffen.

Maßnahmen
Stellt sicher, dass der Dienstleister DSGVO-konform arbeitet.
Verarbeitet keine unnötigen Kundendaten selbst.

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Wie minimiert man die Risiken, die entstehen, wenn man über PoD-Anbieter veröffentlicht?

Wenn Selfpublisherinnen und Selfpublisher Print-on-Demand (PoD)-Anbieter nutzen, sind viele der technischen Aspekte der Produktsicherheit in den Händen des Anbieters. Dennoch gibt es Risiken, die im Zusammenhang mit den Inhalten, den Verträgen mit dem PoD-Dienstleister und der Produktsicherheit auftreten können. Im Folgenden habe ich euch eine Liste mit Vorschlägen zusammengestellt, die dabei helfen, diese Risiken zu minimieren.

Auswahl eines zuverlässigen PoD-Anbieters

Anbieter mit etablierten Standards wählen
Nutzt PoD-Plattformen, die strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards einhalten (z. B. Amazon KDP, BoD, Tolino etc.).

Zertifikate und Nachweise anfordern
REACH-Konformität: Sicherstellen, dass verwendete Materialien schadstofffrei sind.
ISO 9001 oder ähnliche Standards: Für Qualitätsmanagement
FSC- oder PEFC-Zertifizierung: Für nachhaltige Papierproduktion.

Sorgfältige Inhaltsprüfung

Verantwortung für Inhalte bleibt beim Selfpublisher bzw. bei der Selfpublisherin!

Rechtliche Sicherheit
Alle Texte, Bilder und Designs müssen frei von Urheberrechtsverletzungen und rechtlich unbedenklich sein.

Warnhinweise bei sensiblen Themen
Beispiel: „Dieses Buch ersetzt keine medizinische Beratung“ bei Ratgebern.
Alterskennzeichnung bei Kinderbüchern.

Verträge mit PoD-Dienstleistern prüfen

Vertragliche Absicherung
Stellt sicher, dass der PoD-Dienstleister für die technische Produktsicherheit (z. B. Material- und Druckqualität) verantwortlich ist.
Prüft, ob der Anbieter für Produktrückrufe oder fehlerhafte Produkte haftet.

Sicherheitsstandards definieren
Verlangt Nachweise über die Konformität der verwendeten Materialien.

Durchführung einer Basis-Risikoanalyse

Auch wenn der PoD-Anbieter die Herstellung übernimmt, solltet ihr eine Basis-Risikoanalyse durchführen, um eure Verantwortung hinsichtlich der Inhalte und der Zusammenarbeit mit dem Anbieter wahrzunehmen.

Hebt die Dokumentation mindestens zehn Jahre lang auf, denn so fordert es die Produktsicherheitsverordnung.

RisikoartBeschreibungMaßnahmen
Mechanische GefahrenScharfe Kanten bei BüchernVertrauen auf PoD-Anbieter mit Qualitätsprüfungen
Chemische GefahrenSchadstoffe in Druckfarben oder PapierNachweis der Schadstofffreiheit vom Anbieter einfordern
Inhaltliche RisikenUrheberrechtsverletzungen oder Warnhinweise fehlenInhalte sorgfältig prüfen, rechtliche Beratung einholen

Qualitätssicherung

Probedrucke anfordern
Bestellt regelmäßig Probedrucke, um die Druck- und Materialqualität zu überprüfen.

Feedback und Kundenerfahrungen beachten
Nutzt Kundenrezensionen, um auf potenzielle Qualitätsprobleme aufmerksam zu werden.

Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit

Aufzeichnungen führen
Dokumentiert alle Informationen zu den genutzten PoD-Dienstleistern (Name, Adresse, Produktionsstandorte).
Bewahrt Belege über Produktionschargen bzw. Auflagen und Probedrucke auf.

Impressum korrekt gestalten
Gebt den Namen und die Adresse des Selfpublishers sowie einen Hinweis auf den PoD-Anbieter an (z. B. „Gedruckt im Print-on-Demand-Verfahren durch [Name des Anbieters]“).

Schutz vor Reputationsrisiken

Beschwerden proaktiv behandeln
Reagiert schnell auf Kundenbeschwerden über die Qualität oder Sicherheit des Buches.

Transparenz schaffen
Informiert eure Leserinnen und Leser über die Verantwortung des PoD-Anbieters (z. B. in Bezug auf Druckqualität).

Einhaltung gesetzlicher Vorgaben

Produktsicherheitsverordnung beachten
Selbst wenn der PoD-Anbieter die Herstellung übernimmt, seid ihr als Selfpublisherin oder Selfpublisher für die Inhalte und die rechtliche Konformität des Buches verantwortlich.

Kennzeichnung und Impressum
Name, Adresse, und elektronische Kontaktmöglichkeiten im Impressum angeben.
Sicherheits- und Warnhinweise bei Kinderbüchern oder sensiblen Themen ergänzen.

Zusammenarbeit mit dem Distributor

Vertrauenswürdige Plattformen nutzen
Arbeitet nur mit Plattformen, die regelmäßige Qualitätsprüfungen und klare Sicherheitsrichtlinien anbieten.

Dateiformat- und Druckvorgaben einhalten
Nutzt gängige Formate und haltet euch an die technischen Anforderungen der Plattform.

Sicherheitsprüfungen durch Plattformen
Vergewissert euch, dass der PoD-Dienstleister Schadstoffe und Produktionsmängel überprüft.

Regelmäßige Weiterbildung

Rechtliche Anforderungen kennen
Informiert euch regelmäßig über Änderungen in der Produktsicherheitsverordnung (Webseiten, Newsletter etc.)

Schulungen zur Produktsicherheit
Nehmt an Workshops oder Online-Kursen zu Produktsicherheitsstandards und Qualitätsmanagement teil.

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Welche Risiken hinsichtlich der Regeln der Produktsicherheitsverordnung bestehen oder können bestehen, wenn man als Selfpublisher Bücher selbst drucken lässt und vertreibt?

Wenn Selfpublisherinnen und Selfpublisher Bücher selbst drucken lassen und vertreiben, sind sie in der Rolle der Herstellerin bzw. des Herstellers sowie der Anbieterin bzw. des Anbieters tätig. Dies bringt zahlreiche Pflichten und mögliche Risiken mit sich, die im Rahmen der EU-Produktsicherheitsverordnung (EU 2023/988) relevant sind. Nicht alle dieser Risiken müssen in einer Risikoanalyse berücksichtigt werden. Die folgende Liste soll vielmehr einen allgemeinen Überblick bieten.

Physische Risiken des Produkts

Mechanische Gefahren
Scharfe Kanten bei Büchern (z. B. Hardcover-Einbände oder schlecht geschnittene Seiten).
Verletzungsgefahr durch schadhafte oder unzureichend befestigte Elemente (z. B. lose Bindungen, metallische Ecken).

Thermische Gefahren
Brandgefahr durch entzündliche Materialien (z. B. minderwertiges Papier oder Klebstoffe).

Fehlerhafte Verarbeitung
Lose Seiten, instabile Bindungen oder Laminierungen, die sich lösen und Verletzungen verursachen könnten.

Chemische Risiken

Schadstoffe in Materialien
Druckfarben mit schädlichen Chemikalien (z. B. Schwermetalle, Lösungsmittel).
Verwendung von Papier oder Bindemitteln, die gesundheitsschädliche Stoffe enthalten.

Kontaktallergien
Bestimmte Inhaltsstoffe in Farben oder Klebstoffen könnten allergische Reaktionen auslösen.

Inhaltliche Risiken

Fehlende Warnhinweise
Bücher mit sensiblen Themen (z. B. medizinische Ratgeber, psychologische Themen) benötigen klare Hinweise auf eine sachgerechte Nutzung.
Kinderbücher, die verschluckbare Beigaben oder scharfe Materialien enthalten, benötigen Alterswarnungen.

Ungeeignete Inhalte
Inhalte, die durch falsche oder missverständliche Formulierungen Risiken verursachen (z. B. gefährliche Anleitungen in Ratgebern).

Rückverfolgbarkeit und Dokumentation

Unzureichende Kennzeichnung
Fehlende Angaben zur Druckerei oder zum Vertrieb im Impressum des Buches.
Fehlende Chargen- oder Auflagennummern oder Produktionsaufzeichnungen, was eine Rückverfolgung erschwert.

Fehlende Dokumentation
Fehlende Nachweise über die eingesetzten Materialien (z. B. schadstofffreie Farben, FSC-zertifiziertes Papier)
Mangelhafte Risikoanalyse und Sicherheitsbewertung

Risiken bei Beigaben oder Merchandise

Buchbeigaben
Gegenstände wie Lesezeichen aus Metall, Sticker oder Poster können physische oder chemische Risiken bergen (z. B. scharfe Kanten, giftige Farben).

Merchandise-Produkte
Produkte wie Tassen, Taschen oder Schlüsselanhänger könnten Schadstoffe enthalten oder Sicherheitsrisiken (z. B. verschluckbare Teile) darstellen.

Rechtliche und regulatorische Risiken

Verstoß gegen die Produktsicherheitsverordnung
Unzureichende Risikoanalyse oder fehlende Maßnahmen zur Risikominderung.
Versäumnis, relevante Informationen im Impressum oder auf der Verpackung bereitzustellen.

Haftungsrisiken
Produkthaftung bei Verletzungen oder Schäden, die durch unsichere Produkte entstehen.
Rückrufkosten und mögliche Schadensersatzforderungen.

Verstoß gegen das Urheberrecht oder gegen Persönlichkeitsrechte
Rechtliche Konsequenzen, wenn für Bilder und/oder Texte/Zitate keine Genehmigungen oder Lizenzen vorliegen oder wenn Lebende Personen in einer Art dargestellt werden, die ihre Persönlichkeitsrechte verletzt.

Reputationsrisiken

Negative Kundenbewertungen
Beschwerden über die Qualität oder Sicherheit des Buches können den Ruf der Selfpublisherin oder des Selfpublishers schädigen.

Medienaufmerksamkeit
Sicherheitsmängel, insbesondere bei Kinderbüchern oder sensiblen Themen, könnten öffentlich kritisiert werden.

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Wie minimiert man die Risiken, die entstehen, wenn man Bücher selbst drucken lässt und vertreibt?

Um die genannten Risiken effektiv zu minimieren, sollten Selfpublisherinnen und Selfpublisher strukturierte Maßnahmen umsetzen, die sowohl die Produktsicherheit erhöhen als auch den rechtlichen Anforderungen entsprechen.

Auswahl einer zuverlässigen Druckerei

Zertifikate und Standards anfordern
FSC- oder PEFC-Zertifikate: Nachhaltige Papierproduktion
REACH-Konformität: Schadstofffreie Druckfarben und Materialien
ISO 9001: Qualitätsmanagement zur Gewährleistung einheitlicher Standards

Regelmäßige Qualitätskontrollen
Vereinbart Musterprüfungen vor jeder Auflage.
Testet Produkte auf Haltbarkeit (z. B. Bindung, Farbqualität).

Durchführung einer umfassenden Risikoanalyse

Schritte der Risikoanalyse

Identifikation von Risiken
Mechanische, chemische, thermische und inhaltliche Gefahren.

Bewertung der Risiken
Wahrscheinlichkeit und Schwere einschätzen.

Maßnahmen zur Risikominderung
Konkrete Schritte zur Minimierung der Risiken planen.

Dokumentation
Ergebnisse schriftlich festhalten, um Nachweise zu haben.

Beispiel-Tabelle für die Risikoanalyse

RisikoartBeschreibungWahrscheinlichkeitSchwereMaßnahmen
Mechanische GefahrenScharfe Kanten am HardcoverMittelMittelAbrunden der Kanten
Chemische GefahrenSchadstoffe in DruckfarbenNiedrigMittelVerwendung zertifizierter Farben
Thermische GefahrenBrandgefahr durch PapierNiedrigGeringLagerung unter normalen Bedingungen

Sicherstellung der Material- und Produktqualität

Materialauswahl
Verwendet hochwertiges Papier mit glatten Kanten.
Nutzt schadstofffreie Klebstoffe und Laminierungen.

Prüfung durch unabhängige Institute
Lasst die Materialien von Drittanbietern auf Schadstoffe und Sicherheit prüfen.

Erstellung eines korrekten und vollständigen Impressums

Pflichtangaben
Name und physische Adresse des Selfpublishers
Elektronische Kontaktadresse (z. B. E-Mail)
Angabe der Druckerei (Name und Adresse)
Angabe von Lizenzen und Urheberrechten bei Bildern, Fremdtexten und Zitaten

Zusätzliche Angaben bei besonderen Risiken

Warnhinweise für Kinderprodukte
Hinweise zu sensiblen Themen (z. B. medizinische Ratgeber)

Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

Produktkennzeichnung
ISBN und Produktionsdetails (z. B. Druckdatum und Auflagennummer) in das Buch aufnehmen.
Altersfreigaben oder Sicherheitskennzeichnungen, falls notwendig.

Rückverfolgbarkeit sicherstellen
Führt Aufzeichnungen über Produktionschargen und Materialien.
Archiviert Dokumentationen für mindestens 10 Jahre (gemäß Produktsicherheitsverordnung).

Tests und Qualitätskontrollen

Interne Tests durchführen
Prüft die Bindung, Farbqualität und Haltbarkeit des Buches.

Externe Labortests
Testet Materialien und Beigaben (z. B. Lesezeichen, Poster) auf Schadstoffe oder scharfe Kanten.

Klare Kommunikation und Warnhinweise

Warnhinweise bei sensiblen Produkten
Medizinische Ratgeber: Hinweis „Kein Ersatz für ärztlichen Rat“.
Kinderbücher: Alterskennzeichnung (z. B. „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren“).

Nutzungshinweise
Bei DIY-Büchern oder Anleitungen Sicherheitsvorkehrungen ergänzen (z. B. „Verwendung auf eigene Gefahr“).

Auswahl sicherer Beigaben und Merchandise-Produkte

Beigaben prüfen
Verwendet nur zertifizierte Materialien (z. B. CE-Kennzeichnung für Spielzeug).
Achtet auf verschluckbare Teile oder scharfe Kanten.

Verpackungssicherheit
Verpackungen von Beigaben sollten schadstofffrei sein und keine Verletzungsgefahr darstellen.

Zusammenarbeit mit Distributoren und Dienstleistern

Anforderungen klären
Vereinbart mit Distributoren, dass sie bestimmte Sicherheitsstandards überprüfen (z. B. Verpackungskonformität).

Nachweise einholen
Zertifikate und Prüfberichte von Dienstleistern und Druckereien regelmäßig aktualisieren.

Schulung und Weiterbildung

Rechtliche Anforderungen kennen
Bleibt über Änderungen der Produktsicherheitsverordnung informiert (Webseiten, Newsletter etc.).

Schulungen absolvieren
Nehmt an Kursen zur Produktsicherheit oder Qualitätsmanagement teil.

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Wie sichere ich die rechtliche Konformität beim Veröffentlichen von gedruckten Büchern, eBooks und Hörbüchern?

Inhalte rechtlich absichern

Urheberrechtsprüfung
Stellt sicher, dass alle Texte, Bilder, Grafiken und Designs entweder selbst erstellt oder korrekt lizenziert sind.
Bei der Nutzung fremder Inhalte: Lizenzbedingungen genau prüfen und dokumentieren.
Verwendung von gemeinfreien Werken: Geltungsbereich und rechtlichen Status (z. B. nach Ablauf des Urheberrechts) beachten.

Marken- und Persönlichkeitsrechte
Verwendet keine geschützten Markennamen, Logos oder Abbildungen ohne Genehmigung. Allerdings dürft ihr Markennahmen selbstverständlich in euren Büchern ohne Genehmigung nennen (außer, ihr verunglimpft sie, das könnte negative Folgen haben). Gemeint ist hier die VErwendung oder Abbildung von geschützten Logos, Schriftzügen etc.
Achtet darauf, keine Persönlichkeitsrechte (z. B. bei Fotos von Personen) zu verletzen.

Impressum korrekt gestalten

Pflichtangaben im Impressum
Name und vollständige physische Adresse der Selfpublisherin oder des Selfpublishers
Elektronische Kontaktadresse (z. B. E-Mail)
Hinweis auf die Druckerei oder den PoD-Dienstleister (z. B. „Gedruckt durch [Name der Druckerei]“)
ISBN und Urheberrechtshinweise, falls zutreffend

Besondere Hinweise bei spezifischen Inhalten
Warnhinweise für Ratgeber („Kein Ersatz für professionelle Beratung“)
Alterskennzeichnungen bei Kinderbüchern oder sensiblen Themen

Produktsicherheitsverordnung einhalten

Risikobewertung und Sicherheitsmaßnahmen
Führt eine Risikoanalyse durch, um potenzielle Gefahren zu identifizieren (z. B. chemische oder mechanische Risiken).
Dokumentiert Sicherheitsmaßnahmen (z. B. schadstofffreie Materialien, abgerundete Kanten).

Kennzeichnungspflichten
Produkt- und Produktionsdetails im Buch angeben (z. B. Druckdatum, Chargen-/Auflagennummern bei größeren Auflagen)
Sicherheitskennzeichnungen (z. B. CE-Kennzeichnung für Beigaben, Alterswarnungen) ergänzen

Zusammenarbeit mit zuverlässigen Partnern

Druckerei oder PoD-Anbieter
Arbeitet mit Dienstleistern, die zertifiziert sind (z. B. ISO 9001, REACH-Konformität, FSC-Zertifizierung)
Prüft die technischen Standards und Vertragsbedingungen.

Distributoren
Wählt Plattformen, die den rechtlichen Anforderungen entsprechen (z. B. DSGVO-konforme Datenverarbeitung).

Verträge sorgfältig prüfen

Rechte und Pflichten klären
Stellt sicher, dass ihr die Nutzungsrechte an euren Inhalten behaltet.
Klärt, wer für die Produktsicherheit und eventuelle Rückrufe verantwortlich ist.

Haftungsregelungen
Klärt, ob der Anbieter bei Qualitätsmängeln haftet (z. B. fehlerhafte Produktion).
Haftungsrisiken vertraglich minimieren

Datenschutzhinweise erstellen

Bei einer Website oder eBook-Veröffentlichung
Erstellt eine Datenschutzerklärung, die den Anforderungen der DSGVO entspricht.
Informiert Leserinnen und Leser über die Nutzung ihrer Daten (z. B. Newsletter, Analyse-Tools).

Alters- und Inhaltskennzeichnungen

Sicherheits- und Warnhinweise
Alterskennzeichnungen bei Kinderbüchern oder sensiblen Inhalten (z. B. „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren“)
Hinweise auf mögliche Risiken (z. B. „Dieses Buch ersetzt keine medizinische Beratung“)

Transparenz schaffen
Gebt Details zu Buchformaten, Inhaltsbewertungen und Nutzungshinweisen an.

Rückverfolgbarkeit sicherstellen

Produktionsdetails dokumentieren
Führt Aufzeichnungen über die verwendeten Materialien, Druckereien und Produktionschargen.
Bewahrt Dokumentationen mindestens 10 Jahre auf (gemäß Produktsicherheitsverordnung).

Identifikationsmerkmale im Buch
Druckt eine ISBN und gegebenenfalls Produktionsinformationen (z. B. Auflage und Druckdatum) ein.

Steuerliche Konformität

Steuerrechtliche Anforderungen erfüllen
Bei Einkünften aus dem Verkauf: Gewerbeanmeldung (bei eigenem Shop) und/oder korrekte steuerliche Erfassung der Einnahmen (z. B. Umsatzsteuerpflicht) im Rahmen der Autorentätigkeit prüfen.

Rechtliche Beratung und Weiterbildung

Rechtsberatung einholen
Lasst Verträge oder Inhalte durch eine juristische Fachkraft prüfen.

Aktuelle Gesetzgebung beachten
Informiert euch regelmäßig über neue Anforderungen, insbesondere bei der Produktsicherheitsverordnung und dem Verbraucherschutz.

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Inwiefern ist bei einer eBook-Veröffentlichung eine Datenschutzerklärung notwendig und wo soll diese sich befinden?

Bei einer eBook-Veröffentlichung ist eine Datenschutzerklärung unter bestimmten Umständen erforderlich, um rechtliche Anforderungen wie die DSGVO einzuhalten, vor allem dann, wenn personenbezogene Daten im Zusammenhang mit der Nutzung, Verbreitung oder Vermarktung des eBooks erhoben oder verarbeitet werden.

Wann ist eine Datenschutzerklärung erforderlich?

Direkte Verkäufe über eigene Plattformen
Wenn das eBook über eine eigene Website oder Plattform (Onlineshop) vertrieben wird und personenbezogene Daten wie Name, E-Mail-Adresse oder Zahlungsinformationen erhoben werden, ist eine Datenschutzerklärung verpflichtend.

Registrierung und Newsletter
Falls Nutzerinnen und Nutzer sich registrieren müssen, um das eBook zu erwerben oder herunterzuladen, oder wenn sie sich für einen Newsletter anmelden können, ist eine Datenschutzerklärung erforderlich.

Tracking und Analyse
Wenn Nutzungsdaten des eBooks analysiert werden, z. B. durch Tools wie Google Analytics oder ähnliche, muss dies in der Datenschutzerklärung offengelegt werden.

Einbindung von Drittanbietern auf der eigenen Website
Falls der Verkauf oder die Bereitstellung des eBooks auf der eigenen Website oder Plattform über Drittanbieter erfolgt (z. B. Amazon Partnerprogramm oder ähnliche), und diese Daten erheben, müssen diese Vorgänge in der Datenschutzerklärung erwähnt werden.

Social Media Sharing
Wenn im eBook selbst oder auf einer zugehörigen Verkaufsseite Social-Media-Plugins eingebunden sind, muss dies in der Datenschutzerklärung offengelegt werden.

Wo sollte die Datenschutzerklärung bereitgestellt werden?

Vertriebsplattformen
Bei Verkäufen über Drittanbieter-Plattformen wie Amazon, Apple Books oder Google Play ist keine separate Datenschutzerklärung im eBook selbst erforderlich, da die Plattformen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Wohl aber sollte man, wenn man Partnerlinks zu solchen Plattformen nutzt, dies in der eigenen Datenschutzerklärung deklarieren.

Eigene Website
Wenn das eBook über eine eigene Website angeboten wird, sollte die Datenschutzerklärung auf der Website leicht zugänglich sein. Sie gehört in die Fußzeile (Footer) oder in einen klar gekennzeichneten Bereich wie “Datenschutz”.

Im eBook selbst
Eine Datenschutzerklärung kann sinnvollerweise im Impressum des eBooks oder als separates Kapitel am Ende eingefügt werden, insbesondere wenn das eBook Inhalte enthält, die Tracking oder Personalisierung verwenden.

In der Kaufabwicklung
Falls personenbezogene Daten während des Kaufprozesses erhoben werden, sollte ein Hinweis auf die Datenschutzerklärung direkt an der Stelle erscheinen, wo die Daten eingegeben werden (z. B. „Mit dem Kauf stimmen Sie der Datenschutzerklärung zu“).

Was sollte in der Datenschutzerklärung stehen?

Art der erhobenen Daten
Welche Daten werden erhoben (z. B. Name, E-Mail-Adresse, Zahlungsinformationen, IP-Adresse)?

Zweck der Datenverarbeitung
Warum werden die Daten erhoben (z. B. Zahlungsabwicklung, Versand von E-Mails)?

Rechtsgrundlage
Rechtsgrundlage für die Verarbeitung (z. B. Vertragserfüllung, Einwilligung)

Weitergabe an Dritte
Werden Daten an Drittanbieter weitergegeben (z. B. Zahlungsdienstleister, Hosting-Provider)?

Speicherdauer
Wie lange werden die Daten gespeichert?

Rechte der Betroffenen
Hinweise auf das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Beschwerde

Kontaktinformationen
Ansprechpartner für Datenschutzanfragen

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Muss ich bei Buchboxen für jedes einzelne Produkt des Inhalts eine Risikoanalyse erstellen?

Grundsätzlich: Ja, wenn du das enthaltene Produkt selbst hast herstellen lassen. Also die enthaltenen Bücher, wobei du hier nur dann die vollumfängliche Risikoanalyse vornehmen musst, wenn du die Bücher nicht im PoD-Verfahren veröffentlichst, sondern (im Auflagendruck) selbst drucken lässt. Aber auch alle von dir entworfenen und hergestellten Goodies wie Lesezeichen, Charakter- oder Postkarten, Flyer, Kappen, Tassen, Kleidungsstücke usw., die du unter deinem Namen oder deinem Pseudonym verkaufst oder verschenkst/verlost.

Die Risikoanalyse musst du selbstverständlich nicht für Gegenstände oder Produkte machen, die du einfach nur dazugekauft hast, wie elektronische Geräte, Kekse, Schokolade, Tee oder ddergleichen.

Du musst die Risikoanalyse für alle Produkte erstellen, die du mit deinem Namen, Pseudonym, Logo oder dem Titel und/oder Cover versiehst oder mit Texten oder Abbildungen, die mit deinen Veröffentlichungen im Zusammenhang stehen.

Beispiel
Wenn du nur ein Päckchen Tee oder Plätzchen aus dem Supermarkt der Buchbox beilegst, entfällt hierfür die Risikoanalyse.

Beispiel
Wenn du Goodies von befreundeten Autorinnen oder Autoren beilegst, entfällt die Risikoanalyse ebenfalls.

Wichtig
In beiden Fällen musst du aber sicherstellen, dass darauf die entsprechenden Kontakt- und/oder Warnhinweise korrekt aufgebracht sind oder ein Beipackzettel mit den erforderlichen Angaben beiliegt.

Übrigens musst du auch für die Box selbst, wenn du sie hast speziell herstellen und bedrucken lassen, eine Risikoanalyse erstellen.

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