Unverhofft kommt oft. Nachdem ich ja erst kürzlich eine Zahnextraktion über mich ergehen lassen musste, weshalb mir ab November dann weitere Termine bevorstehen, um die entstandene Lücke wieder hübsch zu schließen, fing gestern ganz aus heiterem Himmel ein anderer Zahn an, beim Kauen zu schmerzen.

Puh, was war ich wütend! Morgen Nachmittag geht es für mich los nach Frankfurt zur Buchmesse – oder vielmehr erst einmal nach Wiesbaden-Nordenstadt ins Hotel. Da kann ich keine Zahnschmerzen brauchen!

Leider war das dem Zahn herzlich egal. Nachts meckerte er noch herum, heute früh immer noch. Also musste ich wohl oder übel bei meinem Zahnarzt anrufen und auf das Beste hoffen. So kurzfristig einen Termin zu erbetteln, ist immer blöd. Aber es hat dennoch geklappt. Viertel nach zwei sollte ich da sein, und war ich auch.

Mein Verdacht hat sich nach dem Röntgen dann auch bestätigt: Wieder einmal (wie schon beim extrahierten Zahn) hatte sich unter einer alten Füllung durch eine über die Jahre entstandene Undichtigkeit neuer Karies gebildet.

“Nicht so schlimm”, sagte mein Doc. “Das richten wir schnell.”

Also flugs mit der Betäubungsspritze gepiekst. Bäh, das ist für ich immer das Schlimmste an der ganzen Prozedur. Dann hat der Doc gefühlt nur mal eben bis fünf gezählt und schon losgelegt. Ich war ja skeptisch, ob die Betäubung so schnell wirkt; tat sie aber. Ich habe nichts gespürt, aber meine Güte, dieses Gebrumm fühlt sich immer an, als würde ein Bulldozer durch meinen Kopf rumpeln.

Es war übrigens gut, dass ich so schnell dort war, denn tatsächlich war der Kariesbefall sogar noch heftiger als auf dem Röntgenbild zu ersehen.

Jetzt ist eine neue Keramikfüllung drauf und hoffentlich alles bald wieder ganz vergessen. Die Betäubung war übrigens schon eine halbe Stunde später wieder ganz weg. So schnell ging das noch nie. Ich war ganz geflasht!

Wie ist das bei euch, wenn ihr Probleme mit den Zähnen habt? Macht ihr möglichst sofort einen Termin beim Zahnarzt oder wartet ihr, bis es nicht mehr anders geht?

Ich hatte als Kind fürchterliche Angst vor dem Zahnarzt. Das lag aber hauptsächlich an selbigem, der eher ein Zahnklempner war und mit Kindern auch nicht sonderlich gut umgehen konnte. Einmal habe ich ihn sogar aus Angst und Trotz gebissen …

Danach sind wir dann gewechselt und es wurde nach und nach besser mit der Angst. Heute habe ich keine mehr, aber furchtbar lästig ist mir so ein Zahnarztbesuch immer noch.

Habt ihr Angst vor dem Zahnarzt? Ich weiß, wie gesagt, wie das ist, kann es nachempfinden, auch wenn ich darunter heute nicht mehr leide. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es fast so wie mit dem Lampenfieber. Früher hatte ich fürchterliche Angst, vor Leuten zu reden. Nach meiner ersten Lesung war es damit vorbei. Heute ist Lampenfieber für mich Geschichte, aber natürlich kann ich es nachempfinden, wenn jemand darunter leidet.

Schon spannend, wie sich Ängste im Verlauf des Lebens wandeln können, nicht wahr?

Ich habe nun zwar einiges an Zeit für meine Buchmesse-Vorbereitungen verloren, und das hat mich zuerst mal, iwe oben erwähnt, richtig böse geärgert. Aber dann dachte ich: “Was soll’s. Ich versuche mal, mich nicht zu sehr stressen zu lassen.”

Zumindest weiß ich jetzt, dass mein Zahn wieder okay ist. Hat ja auch was für sich.

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