Perfekt fürs Sonntagsfrühstück

Hmmm, so lecker!

Ich bin ja immer auf der Suche nach einfachen Rezepten, mit denen ich meine Familie oder meine Freundinnen und Freunde verwöhnen kann. Gerade der Sonntagmorgen eignet sich ganz besonders dazu, denn meistens geht es an diesem Wochentag ja etwas ruhiger zu.

Okay, ich gebe zu, bei uns speziell ist der Sonntagmorgen auch erst mal mit Arbeit angefüllt, aber das liegt daran, dass ich seit Kurzem bei der Familie Mahler im Haus und auf dem Hof mithelfe. Ich mache ab dem Spätsommer (2023) dort eine Ausbildung in ländlicher Hauswirtschaft bei Erika Mahler, der Bäuerin auf dem Lärchenhof in Rodderbach. Das war schon immer mein Traum, sodass ich mir diese Stelle gleich nach dem Abi gesichert habe. Ich kenne die Familie Mahler schon mein ganzes Leben lang. Meine Eltern sind mit Erika und ihrem Mann Jochen eng befreundet, und auch wenn sie alle älter sind als ich, bin ich mit ihren vier Kinder Thorben (der Älteste), Holger, Philipp (Zwillinge) und Jessica gut befreundet. Eigentlich sind sie wie meine großen Geschwister, was manchmal auch anstrengend sein kann, denn immerhin habe ich selbst auch schon einen großen Bruder (Ben).

Ganz besonders anstrengend ist Thorben. Er ist dreizehn Jahre älter als ich und war mein Firmpate. Tja, und irgendwie ist er damit so etwas wie mein Wahlonkel. Nur leider nimmt er das oft allzu ernst und glaubt, immer alles besser zu wissen und auf mich aufpassen zu müssen … und vorschreiben will er mir auch dauernd alles Mögliche. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie er ausgeflippt ist, als er erfahren hat, dass ich nicht studieren, sondern diese Ausbildung bei seiner Mutter machen will! Um ein Haar hätte ich ihm eine Mistgabel an den Kopf geworfen oder irgendetwas anders, damit er die Klappe hält. Aber so ist das zwischen uns eigentlich immer. Er glaubt irgendwie immer noch, ich wäre ein kleines Kind, das man anleiten muss, damit es keine Fehler begeht.

Na ja, wie auch immer, da ich nun eben so gut wie jeden Sonntag auf dem Hof der Mahlers verbringe, habe ich dort jede Menge Menschen, die gerne lecker frühstücken möchten. Denn obwohl eigentlich nur noch Thorben dort wohnt, weil er den Hof ja mal übernehmen wird, lungern seine Geschwister dort auch oft herum. Neuerdings sogar mit Anhang, aber davon will ich jetzt gar nicht anfangen. Wenn ihr darüber mehr wissen möchtet, dann lest doch ihre Geschichte (oder hört sie als Hörbuch): Willkommen in Rodderbach: Frühlingsmorgen

Vor einigen Wochen bin ich nun auf ein ganz einfaches, aber wahnsinnig leckeres Rezept für Milchbrötchen gestoßen, das ich noch ein klein wenig abgewandelt habe, damit es wirklich tauglich auch für Anfängerinnen und Anfänger ist.

Rezept für Milchbrötchen

Material

1 Auflaufform (ca. 30 x 20 cm)
Rührschüssel und Handmixer mit Knethaken
oder
Küchenmaschine mit Knethaken
Hefeteigschüssel/Gärschüssel mit Deckel, falls vorhanden, ansonsten Rührschüssel
ggf. Küchenhandtuch zum Abdecken des Teiges beim Aufgehen
kleine Schale oder Tasse
Backpinsel

Zutaten

etwas Fett für die Auflaufform


Für den Hefeteig:
250 ml Milch
100 g Butter oder Margarine
500 g Weizenmehl (Typ 405 oder 550) oder helles Dinkelmehl oder eine Mischung aus Weizen- und Dinkelmehl
1 Pck. Trockenbackhefe
50 g Zucker
1 Pck. Vanille-Zucker
1 gestrichener TL Salz
1 Eiweiß (Größe M)


Zum Bestreichen:
1 Eigelb (Größe M)
1 EL Milch

Zubereitung

1. Die Milch erwärmen und darin die Butter oder Margarine zerlassen. Abkühlen lassen, bis die Mischung nur noch angenehm lauwarm ist. Am besten unter 40 Grad, damit die Hefebakterien nicht leiden und der Teig gut aufgehen kann.

2. Das Mehl in eine Rührschüssel geben und mit der Trockenbackhefe sorgfältig vermischen. Die übrigen Zutaten und die warme Milch-Fett-Mischung hinzufügen. Die Zutaten mit einem Mixer (Knethaken) oder in der Küchenmaschine (Knethaken) kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe in etwa 5 Minuten (es dürfen auch etwas mehr sein) zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig aus der Schüssel auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und noch einmal kräftig mit den Händen durchkneten, bis et schön gleichmäßig und elastisch ist.

Tipp: Ganz leicht mit dem Finger in den Teig drücken. Wenn er zurückschnellt, ist er richtig gut geworden. Ansonsten noch ein bisschen weiterkneten, bis er schön elastisch ist.

3. Den Teig mindestens bei Zimmertemperatur, gerne auch ein bisschen wärmer (aber nicht mehr als 40 Grad) zugedeckt gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat, also mindestens eine halbe Stunde. Länger geht immer. ;-)

Tipp: Ich benutze eine Hefeteigschüssel (Gärschüssel) aus Kunststoff mit Deckel, do ähnlich wie eine Tupperschüssel mit ganz glatten Innenwänden. Findet ihr im Internet, zum Beispiel HIER. Durch das Aufgehen des Hefeteigs entstehen natürlich Gase (Co2), wodurch der Deckel irgendwann aufploppt. Dann weiß man, dass der Teig schön aufgegangen ist. Ich mache dann den Deckel oft aber noch ein oder zweimal hintereinander drauf und warte, bis der Teig noch mehr aufgegangen ist, dann wird er nämlich noch lockerer.

Übrigens: Ich benutze diese Schüssel ausschließlich für Hefeteig und auch nur zum Aufgehen lassen, nicht zum Kneten, Rühren oder für Salate oder so, weil ich mir einbilde, dass die Hefe besser ihren Dienst tut, wenn sie eine ganz eigene Schüssel hat. :-) Aber das könnt ihr natürlich halten, wie ihr wollt.

4. Die Auflaufform einfetten.

5. Sobald der Teig ausreichend aufgegangen ist, also gerne mindestens das Doppelte an Volumen angenommen hat, wird er leicht mit Mehl bestreut, aus der Schüssel genommen und auf der ebenfalls leicht bemehlten Arbeitsfläche nochmals kurz durchgeknetet. Den Teig anschließend zu einer Rolle formen und in etwa 12 gleich große Stücke schneiden. Die Stücke zwischen den Handflächen rollend zu Kugeln formen, dabei aber nicht zu arg drücken! Mit der Naht nach unten, nicht zu dicht nebeneinander in die Auflaufform legen. Wer es beherrscht, kann die Stücke auch zu Kugeln “schleifen” und mit der Naht nach unten in die Form legen. Wie das Schleifen geht, ist HIER sehr gut erklärt.

6. Die Teigkugeln mit einem Küchenhandtuch abdecken und nochmals ca. 20 Minuten an einem (zimmer)warmen Ort gehen lassen.

7. Ggf. den Backofen vorheizen. Wenn du mit Umluft backen möchtest, brauchst du das nicht zu tun. Bei Ober-/Unterhitze gelingt mir Hefeteig immer besser, und da heize ich tatsächlich auch vor, weil die Hefe es mag, gleich in einen warmen Ofen zu kommen. Die Milchbrötchen werden aber wohl auch gelingen, wenn ihr nicht vorheizt, dann brauchen sie aber evtl. etwas länger und gehen anders auf. Das müsst ihr ausprobieren.

Ober-/Unterhitze etwa 180 °C

Heißluft etwa 160 °C

8. Das Eigelb mit der Milch gut verrühren. Die Milchbrötchen gleichmäßig und großzügig mit der Eigelb-Milch bestreichen.

9. Die Auflaufform auf dem Rost in den Backofen schieben.

Einschub: unteres Drittel bis Mitte

Backzeit: etwa 25 Min.

Die Milchbrötchen schmecken natürlich lauwarm mit Butter und jeglichem süßen Aufstrich besonders gut. Sie sind aber auch kalt und sogar, wenn man sie in eine Plastiktüte packt oder unter einer Kuchenhaube aufbewahrt, noch och am nächsten Tag gut genießbar.

Tipp: Wer es herzhaft mag, kann auch mal gekochten Schinken oder Wurst oder herzhafte Aufstriche zu den Milchbrötchen versuchen. Süß-salzig schmeckt mit persönlich fast noch besser als süß-süß. :-)

Ich wünsche euch viel Spaß (und Erfolg) beim Nachbacken und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir über das Ergebnis in den Kommentaren berichtet.

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