Kennt ihr das auch? Ihr habt am Sonntagmorgen irrsinnige Lust auf Brötchen, es sind aber keine im Haus, und ihr habt auch weder Lust noch Zeit oder Gelegenheit, welche vom Bäcker zu bekommen? Oder ihr wollt spontan grillen, habt aber als Beilage neben einem Salat nix zu bieten? Oder es meldet sich spontan Besuch zum Nachmittagskaffee an, aber ihr habt keinen Kuchen, sondern nur ein bisschen süßen Aufstrich, zum Beispiel Marmelade, im Haus?

Für Hefeteig ist keine Zeit oder ihr traut euch noch nicht, welchen zuzubereiten?

Dann habe ich hier den ultimativen Tipp, das beste schnelle und kinderleicht zuzubereitende Rezept für Brötchen, die einfach nur lecker, lecker, lecker sind, sich beinahe unbegrenzt variieren und noch dazu perfekt einfrieren und aufbacken lassen. Man kann sie auch bis zu drei Tage in einem Brotkasten (oder einem Brotbeutel) aufbewahren und kurz aufbacken, danach schmecken sie wie frisch zubereitet.

Wenn man, wie ich, praktisch ständig eine ganz Horde hungriger Mäuler zu stopfen hat, vor allem im Sommer während der Ernte, wenn eh schon wenig Zeit ist, dann ist man dankbar für jedes Rezept, das sich praktisch im Handumdrehen zubereiten und auf den Tisch bringen lässt. Wenn es dann noch allen schmeckt, ist das häusliche Glück perfekt.

Ich muss übrigens meistens gleich eine doppelte Portion backen – mindestens! – weil die Männer hier auf dem Lärchenhof alle verfressen sind wie die Heuschrecken. Thorben alleine schafft meistens zwei, wenn nicht sogar drei dieser Brötchen. Weiß der Himmel, wo er das alles lässt, ohne aufzugehen wie der sprichwörtliche Hefekuchen.

Übrigens sind die Brötchen, nicht nur hinsichtlich ihrer Zutaten, sondern auch was ihre Form angeht, sehr variabel. Ob rund, eckig, süß oder herzhaft, mit Kräutern, Käse, Schokostückchen oder Nüssen: Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das Grundrezept eignet sich auch für ein Quarkbrot, aber dazu wird es bald einen eigenen Blogbeitrag geben.

Rezept für Quarkbrötchen

Material

1 Backblech
Backpapier
Rührschüssel und Handmixer mit Knethaken
oder
Küchenmaschine mit Knethaken
ggf. Nudelholz
scharfes Messer oder Pizzarad

Zutaten

Grundrezept:
500 g Magerquark
500 g Mehl (Typ 405 oder 550)
2 Päckchen Backpulver
2 Eier
2 TL Zucker
2 TL Salz

Süße Varianten:
zusätzlich 2-3 EL Zucker (oder nach Geschmack)
nach Geschmack Rosinen, Schokotröpfchen, Nüsse oder Gewürze (Zimt, Vanille, Kardamom etc.) hinzufügen
Wer es richtig süß mag, kann nach dem Backen auch noch einen Zucker-, Zimt oder Schokoguss aufpinseln.

Herzhafte Varianten:
Röstzwiebeln, gehackte Kräuter, geriebenen Käse, Nüsse oder Saaten unter den Teig kneten
nach Geschmack die Brötchen vor dem Backen mit Milch oder verquirltem Eiweiß bestreichen und mit Saaten (Mohn, Sesam, Leinsamen etc.) oder Käse bestreuen.

Zubereitung

1. Backofen vorheizen auf 180 °C (Umluft geht auch bei ca. 160 °C, ist aber für den Teig nicht so schön, weil die Brötchen hierbei leicht trockener werden)

2. Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und entweder in der Küchenmaschine, mit dem Handmixer (beides mit Knethaken) oder mit den Händen gut verkneten, bis der Teig kompakt ist und nichts mehr am Schüsselrand klebt. Ggf. nach einer Weile aus der Schüssel nehmen und auf glatter Oberfläche noch einmal etwas weiterkneten. Der Teig sollte eigentlich nicht kleben. Falls doch, die Unterlage ganz leicht mit Mehl bestäuben. Bei mir ist das bisher nie nötig gewesen.

3. den Teig mit einem Nudelholz kreisförmig etwa 2,5 cm dick ausrollen oder mit den Händen plattdrücken. Er sollte ein klein wenig mehr Durchmesser haben als eine reguläre Springform.

4. Mit einem scharfen Messer oder einem Pizzarad wie einen Kuchen (oder eine Pizza) in acht Stücke schneiden.

5. Die Brötchen vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, dabei etwas Platz dazwischen lassen, weil sie gut aufgehen.

6. Im heißen Backofen auf mittlerer Schiene (zweite oder dritte von oben) bis zur gewünschten Bräune backen. Wir mögen sie am liebsten hellgoldbraun, siehe Fotos.

Ober-/Unterhitze etwa 180 °C

(Heißluft etwa 160 °C)

Backzeit ca. 25 bis 30 Minuten

Weitere Varianten:

Anstatt in Dreiecke können die Brötchen auch rund oder oval geformt werden. Hierzu den fertig gekneteten Teig zu einer Rolle formen und in 8 bis 12 Stücke schneiden. Diese rund oder oval formen und mit etwas Abstand zueinander auf das Backblech setzen und mit einem scharfen Messer längs oder kreuzförmig einschneiden. Wenn es mehr als 8 Stück sind, bitte mit der Backzeit etwas aufpassen. Je kleiner die Brötchen, desto schneller sind sie fertig.

Man kann die einzelnen Teiglinge auch zu Hörnchen formen oder den gesamten Teig ausrollen (ca. 2 bis 2,5 cm dick) und Formen ausstechen oder ausradeln. Man kann sie wie Scones rund ausstecken oder Sternbrötchen daraus machen oder Herzen oder was auch immer euch einfällt. Nehmt dazu aber möglichst große Ausstecker. Normale Plätzchenausstecher sind meist zu klein, dann werden die Brötchen zu winzig und trocken. Lasst eurer Fantasie freien Lauf!

Bei Gelegenheit werde ich weitere Formenvarianten ausprobieren und die Bilder hier hinzufügen.

Die Brötchen schmecken natürlich lauwarm mit Butter und jeglichem Aufstrich besonders gut. Sie sind aber auch kalt und sogar, wenn man sie in eine Plastiktüte packt oder unter einer Kuchenhaube oder im Brotkasten aufbewahrt, noch am nächsten und übernächsten Tag gut genießbar, besonders, wenn man sie kurz aufbackt.

Sehr gut passen diese Brötchen in der herzhaften Form (bzw. nach Grundrezept) zur Schnellen Linsensuppe sowie zu jeder Suppe, jedem Eintopf und jeglicher Art von Salaten und Gegrilltem oder Gebratenem.

Tipp: Die Brötchen lassen sich, nachdem sie vollständig ausgekühlt sind, sehr gut einfrieren und schnell wieder aufbacken.

Mit diesem Rezept sind schnelle Sonntagsbrötchen, ob süß oder “normal”, kein Problem mehr, denn sie sind wirklich in nur einer halben Stunde fix und fertig. Auch das spontane Grillfest wird mit diesen Brötchen garantiert der Hit und ihr werdet euch vor Nachfragen wegen des Rezepts nicht retten können. Und wenn tatsächlich mal Besuch am Nachmittag reinschneien sollte, sind diese Brötchen mit süßem Belag wie Marmelade fast so gut wie englische Scones zum Kaffee oder Tee. ;-)

Wenn euch noch Varianten einfallen sollten, dann schreibt sie mir gerne in die Kommentare und natürlich auch, wie euch die Brötchen schmecken!

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