Noch ein Flop?

Da war doch erst ganz kürzlich etwas wegen eines Hörbuchs?

Ja, richtig, ich habe im Blogartikel Ein Flop mit hoffnungsvollen Aussichten darüber berichtet. Manchmal treten Flops leider in Rudeln auf. Die Frage ist dann natürlich, wie man mit ihnen umgeht. Aber zunächst einmal ganz zurück zum Anfang: Worum geht es diesmal überhaupt?

Wie ich euch im August schon einmal in Achtung, wichtig: Neues aus Rodderbach berichtet hatte, wird meine bei Weltbild begonnene Liebesromanreihe Willkommen in Rodderbach nicht vom Verlag weitergeführt. In meinem damaligen Artikel könnt ihr nachlesen, wie es dazu kam.

Ich habe mich übrigens sehr über die vielen netten Kommentare, Mails usw. gefreut, die mich auf allen möglichen Kanälen erreichten und in denen ihr mir versichert habt, dass ihr der Reihe und damit dem zauberhaften Eifelstädtchen Rodderbach treu bleiben werdet.

Nun musste ich noch abwarten, wie sich das Hörbuch zum Roman verkaufen würde, denn dieses ist ja in Lizenz bei Audiobuch, einem Imprint von SAGA Egmont, erschienen. Inzwischen habe ich erste Vorab-Verkaufszahlen erhalten, die glücklicherweise nicht so desaströs sind wie die von Codename E.L.I.A.S. – Kaltgestellt (dieses Hörbuch erscheint übrigens ab heute schon wieder neu auf allen Kanälen).

Dennoch sind sie nicht so prickelnd, dass der Verlag weitere Hörbücher in Lizenz übernehmen will. Bedeutet: Ich werde die Hörbücher selbst produzieren lassen. Das stellt mich nun zwar vor eine wirklich große Herausforderung in finanzieller Hinsicht, aber sei’s drum. Ich werde einen Weg finden, und ich weiß, es wird funktionieren.

Neues aus Rodderbach: Ab sofort von der Autorin herself!

Auch im Falle von Rodderbach stellt sich natürlich die Frage, weshalb der Titel weder als Buch und eBook noch als Hörbuch seine Zielgruppe erreichen konnte. Im oben verlinkten Artikel habe ich schon ein wenig darüber verraten, nun möchte ich aber noch etwas weiter ausholen:

Der erste Band ist bei Weltbild im April erschienen, zusammen mit mehreren anderen regionalen Liebesromanen (Nordsee, Berge usw.) und inzwischen hat mir der Verlag signalisiert, dass sich diese vielen Titel gegenseitig kannibalisiert haben. Es war zu viel des Guten auf einmal. Bis sich das so richtig herauskristallisieren konnte, war der beste Verkaufszeitpunkt für ein Buch mit dem Wort “Frühling” im Titel längst vorbei und es gab viele, viele neue Bücher, die nachdrängten.

Am Cover kann es in diesem Fall nicht liegen, das hat einstimmig von allen, die das Buch auch nur gesehen haben, großes Lob erhalten. Am Inhalt liegt es auch nicht, da sind zu viele der Leserinnen, die es tatsächlich gelesen haben, zu überzeugt davon. Es war auch hier die Platzierung seitens des Verlags, die mit dazu geführt hat, dass der Titel untergegangen ist. Und die Tatsache, dass gerade bei Weltbild momentan die Auswirklungen von Ukrainekrieg, Inflation etc. immer noch oder sogar schon wieder extrem deutlich zu spüren sind.

Glücklicherweise bin ich schon in Kontakt mit der Grafikerin, die das Cover zu Band 1 erstellt hat. Wir sind uns einig geworden, dass Band 2 auch von ihr gestaltet werden soll, ersten Ergebnisse werdet ihr voraussichtlich Ende Januar oder im Februar zu sehen bekommen.

Die Entscheidung, mehrere ähnliche Titel zur gleichen Zeit auf den Markt zu werfen, war also kontraproduktiv, zumindest in einem recht kleinen, eng umgrenzten Ökosystem wie dem Weltbild-Verlag. Die Klientel isst überschaubar und war für so viel Auswahl dann doch letztlich zu klein.

Des Universums Scheunentor

Das Interessante an dieser Sache ist, dass ich sogar einigermaßen erleichtert bin, die weiteren Titel nicht dort zu veröffentlichen oder überhaupt in einem Verlag. Auch hierzu habe ich im oben verlinkten Blogartikel schon einiges erzählt, hauptsächlich zu meinen strategischen und inhaltlichen Erwägungen.

Die Idee zu dieser Romanreihe schwelt seit 2001 in mir, immer wieder mal habe ich einen Anlauf gebracht, sie bei einem Verlag unterzubringen, doch es hat nie geklappt, aus den unterschiedlichsten Gründen. Nie war die Qualität des Inhalts ausschlaggebend, sondern stets andere Erwägungen seitens der Verlage. Nun hatte ich doch mit Weltbild einen Verlag gefunden, der sich der Reihe annehmen wollte, doch es sollte nicht sein. Für mich ist das ein klares Indiz bzw. vielmehr ein Wink mit dem Scheunentor des Universums, dass die Reihe einfach nichts in einem Verlag zu suchen hat. sie will “independently published” werden, unabhängig von einem Verlag veröffentlicht. Und wer bin ich, dem Universum zu widersprechen, wenn es mir über so lange Zeit so viele deutliche Signale sendet? Genau. :-)

Ab Frühjahr 2024 geht es also, wie geplant mit dem zweiten Band der Reihe weiter. Wie ich bis dahin das Hörbuch finanziert bekomme, weiß ich noch nicht, aber es wird schon irgendwie gehen. Möglichkeiten gibt es viele, und ein bisschen Zeit habe ich ja noch, sie alle genau zu prüfen.

Jetzt erst recht! Das ist auch hier das Motto der Wahl.

Wie seht ihr das? Würdet ihr wie ich handeln oder das Projekt zurück in die Schublade stecken? Welches war euer größter Flop, bei dem ihr am Ende doch siegreich hervorgegangen seid? Erzählt mir davon in den Kommentaren!

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