Diesen Blogartikel anhören (vorgelesen von Petra Schier):

Unglaublich!

Da passt man mal kurz nicht auf, und schon sind es nur noch sechs Wochen, bis mein neuer Roman Morgensonnenglück bei HarperCollins erscheint! Ist das zu fassen? Ich habe so lange an dem Buch gearbeitet, viel länger als normalerweise, was mit meinem Stresslevel und Gesundheitszustand im vergangenen Frühjahr und Sommer zu tun hatte. Ich hatte hier im Blog darüber berichtet, dass mich eine Schreibblockade ereilt hatte und wie ich damit umgegangen bin. Doch inzwischen ist das Buch natürlich längst fertig, lektoriert, gesetzt und in der Druckerei, damit es pünktlich am 27. Januar 2026 in allen Buchhandlungen erhältlich ist. Ob es ein Hörbuch geben wird, weiß ich übrigens immer noch nicht. Aus dem Verlag kam dazu noch keine endgültige Nachricht, und nun sind dort alle im Weihnachtsurlaub, sodass ich erst im Januar näheres dazu erfahren dürfte.

Damit euch die Wartezeit nicht zu lang wird, habe ich euch heute einen etwas längeren Textschnipsel herausgesucht; eine meiner Lieblingsstellen, um genau zu sein. Ihr lernt darin Ruth kennen, eine meiner liebsten Nebenfiguren in diesem Roman. Warum sie das ist? Lest selbst (oder hört), ihr werdet es schnell verstehen. ;-)

Apropos hört: Ab heute versuche ich mal etwas Neues. Ich werde ausgesuchte Blogartikel, auch Textschnipsel, zukünftig auch vorlesen und als Tonspur anbieten. Anhören könnt ihr sie gleich hier im Blog oder auch auf meinem YouTube-Kanal. Den Link zu YouTube poste ich immer am Ende des Textes, ie einfache mp3-Tonspur über dem Text. Klar so weit? :-)

Aus dem 1. Kapitel

»Bauch rein, Brust raus, Schultern gerade!« Der rabiate Befehlston kam von Ruth, die in einem dunkelgrünen Overall und schwarzen Reitstiefeln steckte.

Die Frau auf der Fuchsstute zuckte zusammen, versuchte aber sofort, der Anweisung zu folgen. Die Stute tänzelte ein wenig, und sofort verkrampfte die Reiterin sich wieder. »Was jetzt?« Ihre Stimme hatte einen kläglichen Ton. »Das macht sie immer.«

»Ach wat, immer.« Kopfschüttelnd trat Ruth an das Gatter und war schneller darübergeklettert, als Holly blinzeln konnte. »Bleibt mal stehen.« Schon war sie bei Pferd und Reiterin und half, die Stute zum Anhalten zu bringen. »Nicht mal fünf Minuten kann man euch aus den Augen lassen!« Sie sprach zwar Hochdeutsch, jedoch mit der ganz deutlich erkennbaren Klangfärbung des hiesigen Dialekts. »Unfassbar. Da rede ich mir den Mund fusselisch, aber bringt et wat? Nee, natürlich nicht, weil nie jemand zuhört.« Unerwartet drehte sie sich halb zu Holly und Ivy um und sah sie grimmig an. »Das gilt auch für euch zwei Grazien, also wagt es nicht, euch zu mokieren.« Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte sie sich wieder der Reiterin zu. »Britta, Mädche, die Balina merkt, dat du unsicher bist und nicht weißt, was du willst, deshalb testet sie natürlich ihre Grenzen aus, wenn du versuchst, ihr die Führung streitig zu machen.«

»Aber was soll ich denn machen?« Brittas Stimme zitterte etwas.

»Was ich gesagt habe. Schultern gerade.« Ruth wartete, bis Britta der Anweisung gefolgt war. »Bauch rein, Brust raus.«

Wieder tänzelte die Stute leicht.

»He, he, ganz ruhig.« Ruth brachte Balina wieder zur Ruhe und befahl in Brittas Richtung: »Noch mal. Und fang bloß nicht an zu flennen.«

Prompt schniefte Britta. Holly und Ivy sahen einander besorgt an.

»Herrgott noch mal!« Ruth fasste sich an den Kopf. »Absitzen, aber sofort!«

Britta gehorchte.

»Sollen wir die arme Britta retten?«, raunte Ivy.

Ruths Kopf drehte sich ruckartig in ihre Richtung. »Wagt es ja nicht!«

Holly hustete. »Ihr Gehör ist immer noch so krass gut wie früher.«

»Worauf du deinen kleinen Hintern verwetten kannst.« Ruth bedachte sie mit einem Haifischlächeln und fasste im nächsten Moment Britta an den Schultern, die etwa einen Dreiviertelkopf größer war, jedoch viel weicher und im Augenblick sehr verletzlich wirkte. »Und du hörst jetzt auf zu flennen, Britta. Solange alle deine Gräten heil sind, besteht kein Anlass, Tränen zu vergießen, zumindest nicht auf meinem Reitplatz, verstanden?«

Britta nickte stumm und wischte mit dem Ärmel ihrer dunkelroten Reitjacke an ihren Augen herum. »Vielleicht ist Reiten doch nichts für mich. Ich wollte nur Balina behalten, weil doch meine Cousine mich kurz vor ihrem Tod darum gebeten hat. Sie meinte, wir würden Freundinnen, aber ich glaube, ich bin nicht die Richtige dafür. Ich kann ja nicht mal richtig reiten.«

»Richtig reiten kann hier auf dem Hof und im Umkreis fast niemand«, brummte Ruth.

»Außer Ruth«, murmelte Ivy und fing sich prompt einen weiteren verärgerten Blick von der kleinen rothaarigen Frau ein.

»Mir würde einigermaßen anständig reiten schon reichen.« Ruth suchte Brittas Blick. »Jetzt sammle mal dein Selbstbewusstsein ein und steh aufrecht!«

»Ich weiß nicht, vielleicht bin ich nicht selbstbewusst genug. Nicht so wie Sie, äh, Entschuldigung, so wie du.«

»Das ist Quatsch mit Soße.« Ruth schüttelte den Kopf. »Jeder Mensch hat Selbstbewusstsein. Bei manchen ist es bloß verschüttet.« Sie wandte sich wieder an Holly und Ivy. »Was sage ich in solchen Fällen immer?«

»Fake it till you make it«, echoten beide Schwestern gleichzeitig und grinsten.

»Genau.« Ruth wandte sich wieder Britta zu. »Hopp, wieder aufsitzen! Wir machen hier nicht Feierabend, bevor ihr nicht mindestens drei Runden am Stück wie ein annehmbares Team hinter euch gebracht habt.«

Zu Hollys Verblüffung drückte Ruth ganz kurz Brittas Arm, bevor sie zur Seite trat und wartete, bis Britta wieder im Sattel saß. Holly warf Ivy einen Seitenblick zu und erkannte, dass auch ihre Schwester die winzige Geste bemerkt hatte, denn sie runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts, denn nun kehrte Ruth zum Gatter zurück und kletterte erneut darüber, anstatt es einfach zu öffnen.

»Wat is?« Sie maß Holly und Ivy mit zusammengekniffenen Augen. »Solange ich noch da drüberkraxeln kann, ohne mir den Hals zu brechen, nennt niemand mich eine alte Schachtel.« Sie blickte zu Britta. »Was hab ich eben gesagt?«

Als Britta sich sofort kerzengerade aufrichtete, nickte Ruth zufrieden. »Na bitte, geht doch. Jetzt mal ein bisschen im leichten Trab.«

Habt ihr vor, das Buch zu lesen? Habt ihr es vielleicht schon vorbestellt? Ihr wisst ja inzwischen, wie wichtig es ist, Bücher vorzubestellen oder möglichst gleich in der Woche der Veröffentlichung zu kaufen, denn dadurch erhält das Buch neben guten Verkaufszahlen auch mehr Sichtbarkeit, was wiederum zu noch besseren Verkaufszahlen führt, und die sind in der Buchwelt nun mal die harte und hartumkämpfte Währung. Je besser sie sind, desto sicherer könnt ihr sein, dass es weitere Bücher von mir geben wird. Außerdem muss ich ja auch von etwas leben, nicht wahr? ;-)

Wenn euch die kleine Textschnipsel gefallen hat, schreibt mir auch gerne etwas dazu in die Kommentare! Ich freue mich immer über Feedback.

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Mehr Informationen
Cover Morgensonnenglück, verlinkt zur Buchdetailseite

Morgensonnenglück

Petra Schier
HarperCollins, 367 Seiten
Erscheint am 27.01.2026
ISBN 978-3-36501-170-6
14,- € / eBook 9,99 €

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