Neeeiiin, echt jetzt?
Warum?
Warum ich?
Warum heute?
So in etwa habe ich geflucht (und noch ein bisschen übler), als mein Computer heute Morgen beschlossen hat, mir sein baldiges Ableben mitzuteilen. Das tat er, unsensibel wie Computer nun mal sind, auf derbe Weise, indem er mir einen Bluescreen of Death serviert hat.
Schon mal davon gehört? Oder selbst erlebt?
Ein blauer Bildschirm mit variablen Fehlermeldungen (je nach Ursache und Heiterkeit des Geräts) und einem traurigen Smily: :(. Vielen Dank, Microsoft!
Nun wäre ein einmaliger Bluescreen jetzt noch nicht sooo übel und die Ursache möglicherweise recht schnell behoben, aber wenn er sich innerhalb von zwei Stunden ca. zwölfmal wiederholt, jedes Mal mit einer anderen Fehlermeldung und einem neuen Fehlercode, dann wird es schon ernst.
Tante Google konnte mir nur insofern weiterhelfen, dass einige der Fehlercodes auf einen massiven Hardwarefehler hinweisen. Wunderbar. Nicht selbst beheben, Spezialisten ranlassen!
Äh … Nö.
Nö, nö und nochmals nö.
Mein Computer ist sechs oder sieben Jahre alt (das genaue Alter müsste ich nachschlagen), und wurde schon zwei- oder dreimal neu aufgesetzt. Vor zwei Jahren (oder drei könnten es auch schon sein, Dank Corona habe ich mein Zeitgefühl fast gänzlich verloren), hatte ich mir schon je eine 1 TB SSD und 1 TB HDD Festplatte einbauen lassen und den Arbeitsspeischer von 8 auf 12 GB erweitert. Seit gut einem Jahr macht der Lüfter trotz regelmäßiger Reinigung des Gehäuses lautere Geräusche als normal. Nun könnte man natürlich sagen, dass das bereits ein Warnschuss gewesen ist. War es bestimmt, deshalb hatte ich mir für das kommende Frühjahr vorgenommen, nach einem neuen Gerät Ausschau zu halten. Vorzugsweise während meines Urlaubs.
ABER NICHT MITTEN IN DER SCHREIBKLAUSUR!!!
Nicht, wenn ich nur noch eine Woche Zeit habe, um mein Manuskript fertigzustellen und weniger als fünf weitere, um ein weiteres komplettes Buch zu schreiben.
Wisst ihr, wie lange es dauert, bis ich alle Daten und Programme wieder korrekt nutzbar eingerichtet habe? Locker eine Woche!!!
Ich hab jetzt keine Zeit für so einen Sch***! Nein, nein, nein!
“Doch doch”, flüstert mir der Computer leise und zärtlich zu. “Du hast genau jetzt Zeit. Andernfalls riskierst du, dass ich mitten in der allerwichtigsten Arbeitsphase komplett ausfalle.”
“Bätschi, ich hab alle Daten gesichert und synchronisiere sie täglich”, erwidere ich schnippisch. “Da kann mir gar nix passieren.”
“Na gut”, flüstert er zurück, “aber du hast jetzt schon einen ganzen Tag mit der Fehlersuche verloren. Willst du das in nächster Zeit noch häufiger riskieren? Von dem Ärger und deinen armen Nerven ganz zu schweigen? Weißt du, ich bin prädestiniert dafür, selbige Nerven bis aufs Blut zu reizen. Schon im korrekt funktionierenden Zustand. Was meinst du, kann ich erst erreichen, wenn ich so richtig anfange zu spinnen?”
Kennt ihr das?
Computerprobleme kommen nie, nie, nie, wenn man Zeit oder gar Urlaub hat. Nein, das wäre ja viiiieeel zu einfach.
Also muss ich mir jetzt wohl oder übel einen neuen Computer zulegen … und wenn ich schon dabei bin, besser auch gleich einen neuen Bildschirm, sonst fängt die ganze Chose am Ende damit noch mal von vorne an.
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Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als freie Autorin. Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch.
Unter dem Pseudonym Mila Roth veröffentlicht die Autorin verlagsunabhängig verschiedene erfolgreiche Buchserien.
Petra Schier ist Mitglied in folgenden Autorenvereinigungen: DELIA, Syndikat, Autorenforum Montségur
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