Die gute Nachricht zuerst: Das Manuskript zu Band 15 ist schon lange fertig. Zumindest der erste Draft, der aber noch überarbeitet werden muss, bevor er in wenigen Tagen ins Lektorat geht. Durch meine schwierige familiäre Situation musste ich, und das ist die schlechte Nachricht, den Erscheinungstermin noch mal auf den Herbst verschieben. Vorher werde ich es wohl kaum schaffen, denn nicht nur meine Lektorin muss ja Zeit haben, sondern auch die Hörbuchsprecherin und das Tonstudio. Mit letzterem habe ich inzwischen einen passenden Produktionstermin vereinbart.
Es wird also, ganz bestimmt. Als Trostpflaster gibt es heute noch mal ein Schmankerl aus der neuen Episode für dich, die übrigens wirklich fast doppelt so lang geworden ist wie sonst. Wer meinen Newsletter abonniert hat, konnte diesen Schnipsel bereits im März lesen.
Aus dem 6. Kapitel
MS Amandus
Gang vor der Kabine von Janna und Markus
Freitag, 7. September, 10:02 Uhr
»Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei!« Die Stimme der ganz in leuchtendes Rot gekleideten, etwa fünfzigjährigen Tanzlehrerin überschlug sich beinahe vor Begeisterung. »Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei … Ja, die Herrschaften, genauso! Wunderbar, nicht nachlassen, nicht aufhören. Sie machen das alle ganz ausgezeichnet.«
»Mir wird ganz schwindlig, wenn wir so weitermachen.« Janna konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. »Ich weiß nicht, wann ich seit der Tanzschule jemals wieder Wiener Walzer getanzt habe.«
»Wehe, du kippst mir um.« Markus grinste. »Wenn wir schon bei diesem Quatsch mitmachen müssen, dann gewinnen wir gefälligst auch.«
»Aber das hier ist doch noch gar nicht der Wettbewerb. Dafür haben wir uns doch schon qualifiziert.«
»Trotzdem sollten wir der guten Frau zeigen, dass wir Profis sind.«
Janna prustete. »Wo bin ich denn ein Profi?«
»Überlass mir nur weiterhin die Führung, dann wirst du zumindest einer.«
»Eingebildet bist du aber überhaupt nicht, oder?«
Ehe Markus darauf etwas erwidern konnte, hüstelte die Tanzlehrerin, die sich Madame Marguerite nannte, vernehmlich. »Bitte keine heimlichen Unterhaltungen und kein Getuschel, die Dame, der Herr. Wir konzentrieren uns alle ausschließlich auf unsere Tanzschritte.«
»Oui, Madame.« Markus verdrehte die Augen. Glücklicherweise sah die Tanzlehrerin das nicht, denn sie hatte sich bereits dem nächsten Paar zugewandt.
»Ätsch«, raunte Melanie ihm zu, da sie gerade mit Gabriel an ihnen vorbei tanzte.
»Nein, nein, die Dame!«, schalt Madame Marguerite prompt. »Wir machen uns auch nicht über unsere Konkurrenten lustig. Achten Sie vielmehr darauf, nicht die Führung an sich zu reißen. Diese obliegt beim Tanzen gänzlich dem männlichen Partner.«
»Wenn schon sonst nirgendwo.« Markus unterdrückte ein Lachen, woraufhin Janna ihn in die Schulter kniff.
»Ja, mein Schatz, hier musst du ausnahmsweise mal ganz mir die Führung überlassen.« Gabriels Stimme klang süß und fast schon salbungsvoll, was dazu führte, dass Melanie regelrecht die Zähne fletschte.
»Den Teufel werde ich tun«, zischte sie, was für Janna und Markus nur hörbar war, weil sie erneut sehr nahe an dem anderen Paar vorbei tanzen.
»Aber du willst doch nicht etwa die gute Madame Marguerite verärgern!« In Gabriels Augen glomm der Schalk. »Und du möchtest doch diesen Wettbewerb unbedingt gewinnen, nicht wahr?«
»Gegen uns?« Markus schnaubte amüsiert. »Keine Chance.«
»Das werden wir ja sehen.« Melanie funkelte ihn an, dann maß sie Gabriel mit einem wütenden Blick. »Also los, dann führ endlich!«
»Das versuche ich schon die ganze Zeit zu tun, Liebste, aber du bist heute mal wieder allzu widerspenstig.«
»Was bin ich?«
Janna hätte schwören können, dass, wären sie in einem Zeichentrickfilm gewesen, schwarzer Rauch aus Melanies Ohren gequollen wäre.
Wer zuletzt tanzt, tanzt am besten
Fall 15 für Markus Neumann und Janna Berg
Mila Roth
Taschenbuch, ca. 200 Seiten
Erscheint voraussichtlich im November 2024
ISBN 978-3-96711-970-1
11,- Euro
eBook (Kindle, EPUB)
ISBN EPUB 978-3-96711-050-0
2.99 Euro
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Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als freie Autorin. Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch.
Unter dem Pseudonym Mila Roth veröffentlicht die Autorin verlagsunabhängig verschiedene erfolgreiche Buchserien.
Petra Schier ist Mitglied in folgenden Autorenvereinigungen: DELIA, Syndikat, Autorenforum Montségur
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