
Vor einigen Wochen hat mir meine Mutter von einem Erlebnis erzählt, das mich seither nicht mehr loslässt. Immer wieder denke ich darüber nach, doch zu einem wirklichen Ergebnis komme ich dabei nicht.
Warum ist das so?
Vermutlich, weil es keine Antwort auf die Frage gibt, die sich mir seither immer wieder stellt. Zumindest keine abschließende. Alle Erklärungsversuche enden immer wieder am selben Punkt, nämlich bei der Frage: Was und woran glaube ich?
Doch zunächst möchte ich euch die Erzählung meiner Mutter wiedergeben:
Wir telefonierten mal wieder, wie fast jeden Tag. Es war früher Abend und wie immer fragte ich meine Mutter, was es denn Neues gäbe, worauf sie meinte: “Eigentlich gar nicht viel. Oder doch, heute habe ich mich ganz fürchterlich erschreckt.” Auf meine Frage wovor, berichtete sie Folgendes:
Sie habe den Tag mit Einkäufen und Gartenarbeit verbracht, was beides absolut nichts Ungewöhnliches ist. Da meine Mutter aber bereits in Kürze 82 Jahre alt wird, strengen insbesondere körperliche Tätigkeiten sie natürlich oft sehr an. Deshalb hat sie sich an jenem Nachmittag nach getaner Arbeit ein wenig in ihren Lieblingssessel gesetzt und ist eingeschlafen. Sie habe etwa eine Stunde geschlafen und sei dann, so vermutet sie zumindest, weil sie es nicht mehr genau nachvollziehen kann, wieder erwacht. Just in diesem Moment des Erwachens habe sie ihre Mutter (die schon seit vielen Jahren verstorben ist) ganz deutlich vor sich stehen sehen. Meine Oma sei dabei in etwa so alt gewesen wie meine Mutter, als ich zur Welt kam, also etwa Ende dreißig, und sie habe ein Kleid getragen, an das meine Mutter sich noch sehr genau erinnern konnte, weil sie es nämlich nie gemocht hat.

Meine Oma stand also ganz deutlich sichtbar und geradezu greifbar vor meiner Mutter, die sich deshalb eben ganz heftig erschreckt hat und regelrecht aus dem Sessel hochgefahren ist. In dem Moment war das Traumbild – oder war es eine Manifestation? – verschwunden. Die Erinnerung daran hat meine Mutter natürlich den Rest des Tages sehr intensiv begleitet und beschäftigt. Sie sagte sogar, dass sie mich eigentlich sofort hatte anrufen wollen. Sie hat aber davon abgesehen, weil sie befürchtete, mich mitten in der Arbeit zu stören. Ich habe ihr allerdings versichert, dass sie mich immer (!) anrufen kann, egal wann. Schon gar, wenn etwas so für sie Gravierendes passiert.

Denn gravierend, eindrucksvoll, sogar erschreckend war dieses Erlebnis ganz unbedingt, nicht nur für sie. Obwohl ich selbst ja nur davon gehört habe und es jetzt hier noch einmal schriftlich widergebe, verursacht es mir eine Gänsehaut. Gleichzeitig stellt sich mir die Frage: War das nun einfach ein sehr intensives Traumbild oder doch eine Manifestation? Ein Besuch meiner Großmutter aus dem Jenseits?
Das Erste, was mir am Telefon im Gespräch mit meiner Mutter dazu durch den Kopf schoss und was ich ihr als “Erklärungsversuch” dazu mitgeteilt habe, war das hier: Eltern sehen ihren Kindern doch, soweit ich weiß, sehr gerne beim Schlafen zu. Wie alt das Kind ist, dürfte ja dabei vollkommen egal sein. Vielleicht ist Oma gerade hier (als Geist) vorbeigeschwirrt, sah dich schlafen und konnte nicht widerstehen, kurz Halt zu machen und dir zuzusehen.
Diese Erklärung setzt voraus, dass man an das Jenseits glaubt oder daran, dass die Seele eines Menschen beim Sterben nicht einfach verschwindet bzw. sich in Nichts auflöst, sondern weiter bestehen bleibt, ob als Energie oder auch als “Geist”, der sich, aus welchem Grund auch immer, in der “wirklichen Welt” manifestieren kann. Meine erste Reaktion legt nahe, dass ich von dieser Vorstellung nicht ganz abgeneigt bin. Ich denke schon, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich nicht (oder noch nicht) mit unserer Wissenschaft erklären lassen. Geister oder wandelnde Seelen, auch Wiedergeburt, sind für mich deshalb nicht ausgeschlossen. Ob die Seelen aber über uns wachen oder vielleicht auch einfach in Form von Energie durch die unendlichen Weiten des Universums reisen und sich hier hin und wieder in ihrer ehemals bekannten Form manifestieren, sei dahin gestellt. Vielleicht ist auch beides der Fall, je nachdem, was “notwendig” erscheint. Vielleicht schlüpfen sie auch eines Tages in den Körper eines neuen Menschen und werden zu dessen (oder deren) Seele, möglicherweise erst dann, wenn niemand mehr da ist, die oder der sich an jenen vorherigen Menschen erinnert (oder erinnern soll). Wer weiß das schon? Genau, niemand.
Die rationale Erklärung all jener, die nicht an Geister, Seelenwanderung, Wiedergeburt und so weiter glauben, wäre natürlich diese: Meine Mutter hat einfach von ihrer Mutter geträumt, ohne sich hinterher aktiv an den Traum zu erinnern. Das Einzige, was von jenem Traum übrig blieb, war eben das Bildnis meiner Oma, das sie eben wegen seiner Intensivität so erschreckt hat, dass sie davon aufgewacht ist.
Ihr seht, beides ist möglich. Beide Erklärungen entbehren nicht einer gewissen Grundlage oder Wahrscheinlichkeit. Doch gerade die Tatsache, dass niemand je wird sagen können, welche der beiden Möglichkeiten nun der Wahrheit entspricht, lässt mich immer wieder darüber nachdenken.
Wie seht ihr das?
Habt ihr Ähnliches schon einmal erlebt? Oder etwas ganz anderes, das aber ebensolche Fragen in euch aufgeworfen hat? Ich Traum? Eine Manifestation? Eine Erscheinung? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr in den Kommentaren davon erzählt und vielleicht auch, zu welchen Schlüssen ihr dabei gekommen seid. Dabei ist es – und das ist mir sehr wichtig! – vollkommen gleich, welche Erklärungen ihr für euch gefunden habt, woran ihr glaubt oder auch nicht glaubt. Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung und Sichtweise, deshalb darf sie hier auch offen ausgeprochen werden. Bitte aber immer mit viel Respekt mir und allen übrigen Kommentator:innen gegenüber.
Ich bin gespannt auf eure Erlebnisse, Erzählungen, Ansichten und Meinungen!
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Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als freie Autorin. Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch.
Unter dem Pseudonym Mila Roth veröffentlicht die Autorin verlagsunabhängig verschiedene erfolgreiche Buchserien.
Petra Schier ist Mitglied in folgenden Autorenvereinigungen: DELIA, Syndikat, Autorenforum Montségur
Ich habe schon oft von meiner verstorbenen Mutter geträumt, leider oft Träume, die der Wirklichkeit nicht mehr entsprechen konnten.
Von meinem verstorbenen Vater habe ich auch schon oft geträumt, aber es waren eben Träume, die ich nie als etwas anderes empfunden habe.
Ich bin mir auch sicher, dass vor ein paar Jahren meine Mutter nachts an meinem Bett stand und so zischte, wie sie es zu Lebzeiten getan hatte, wenn sie sauer war. Muss so um 2012/2013 gewesen sein. Mein Ex war noch da, aber wir schliefen schon getrennt. Das Beunruhigende an der Sache war, dass er das gleiche Erlebnis in seinem Zimmer hatte. Auch bei ihm war sie. Das hat mich sehr lange beschäftigt.
Wirklich? Sie war bei euch beiden? Das ist ja unheimlich – oder auch wieder nicht, wenn sie sich über die damalige Situation geärgert hat.
Ich selbst hatte (leider) bisher keine derartigen Erlebnisse. Aber ich finde das Thema sehr interessant und bin ebenfalls der Meinung, dass das “Weiterleben” der Seele, in welcher Form auch immer, nicht ausgeschlossen werden kann.
Mir selbst ist bislang so etwas auch noch nicht passiert.
Liebe Petra, ich denke schon, dass es solche Erlebnisse gibt. Ich träume manchmal sehr intensiv von irgendetwas und wenn es brenzlig wird, ist es tatsächlich jedesmal meine Mutti, die mich aus der Patsche zieht! oder ich erwache aus einem Alptraum und höre mich nach Mutti rufen. Dabei könnte ich nicht sagen, dass ich von ihr träume – sie starb mit 92 Jahren und ich konnte sie gehen lassen, weil wir miteinander im Reinen waren! Meine Schwester dagegen erzählt immer wieder, dass sie von den Eltern träumt. Aber sie hat nie wirklich verarbeitet, dass mein Vati erst Anfang 70 war als er starb und dass wir Mutti nicht “begleiten” konnten. Man hört ja oft, dass die Seelen Verstorbener in einer Art Zwischenwelt weiter existieren, weil sie noch etwas zu erledigen haben….. Es gibt viele unerklärliche Dinge zwischen Himmel und Erde! Als der Mann meiner Freundin vergangenen August starb, rief sie erst am nächsten Morgen den Arzt an, um einen Totenschein ausstellen zu lassen. Sie saß die ganze Nachte bei geöffnetem Fenster am Bett ihres Mannes, um seiner Seele Gelegenheit zu geben, das Haus zu verlassen…. und um noch verschiedene Dinge zu ihm zu sagen, die er sicher noch gehört hat!
Das ist interessant. Es gab schon im Mittelalter den Brauch, nach dem Tod eines Menschen das Fenster zu öffnen, um der Seele Gelegenheit zu geben, Körper und Haus zu verlassen und emporzusteigen.
Ich denke, es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir mit unserem menschlichen Verstand nicht erklären können. Ein Pfarrer hat einmal zu mir gesagt, dass Insekten beispielsweise nur zweidimensional sehen können. Mit ihrem Bewusstsein können sie sich vermutlich die Welt gar nicht vorstellen, wie wir Menschen sie sehen. Wer weiß, wie viele “Dimensionen” es noch gibt, die nur wir mit unserem Verstand nicht verstehen können.
Eine direkte Erscheinung hatte ich noch nicht, aber an eine Sache kann ich mich noch erinnern. Ich war damals gerade 20, und meine Oma lag im Krankenhaus. Eines Nachts, bzw. es war morgens so gegen 4, bin ich aus dem Schlaf hochgeschreckt. Ich weiß nicht ob ich vorher etwas geträumt hatte, aber ich habe gespürt, dass irgend etwas anders ist, hatte Herzklopfen und konnte nicht mehr einschlafen. Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon, und die Klinik rief an, dass meine Oma kurz vorher verstorben war.
Von solchen Phänomenen habe ich schon häufiger gehört oder gelesen.
Meine Mutter ist letztes Jahr im Alter von 59 Jahren verstorben. Es war ein sehr einschneidendes und schlimmes Erlebnis, auch meine Kinder leiden darunter.
Ich hab aber seither schon oft das Gefühl gehabt, dass sie bei uns ist und auch einige Male ihre Stimme gehört, als ob sie mich rufen würde. Es passierten kurz nach ihrem Tod einige seltsame Dinge, die Wohnungstür stand sperrangelweit offen oder die Uhren gingen plötzlich falsch und stellten sich danach von allein wieder um, sowohl in der Wohnung, als auch im Auto. Mein Mann ist sehr rational, aber sogar er meinte, dass das meine Mutter war. Sie glaubte immer fest daran, dass wir uns wiedersehen, nicht im Jenseits, sondern wiedergeboren in anderen Körpern. Sie meint, dass wir alle irgendwie wieder zusammen kommen, da einfach zusammen gehören. Das gibt einen Kraft in so einer Zeit.
Diese Kraft wünsche ich dir ganz fest!
Ich kenne dieses Phänomen. Mein Vater sagte immmer: Du bist ein Sonntagskind und die haben das ,,zweite Gesicht”. Ausserdem habe ich das schon öfter erlebt, ob nun meinen Sohn kurz bevor ein Unfall passierte oder vor Jahren, wo ich wie verhext durch die Gegend rannte, als ich auf Müttergenesungskur auf meine Schwiegereltern wartete. In beiden Fällen hatte ich eine Vorahnung. Das passiert immer wenn ich mit dem andere Teil eine sehr enge Verbindung habe.
Das Thema Vorahnungen ist ja tatsächlich noch einmal ein ganz eigenes, sehr spannendes Gebiet. Es hat sicherlich viel mit engen Bindungen und Intuition zu tun, aber es gibt wohl auch Menschen, bei denen diese Gabe sehr viel ausgeprägter ist und sich nicht mehr nur allein mit diesen beiden Faktoren erklären lässt.
Ich hatte das schon öfter. Mein Papa hat mich geweckt als er gestorben ist. Er hat mich amgetippt und gesagt er geht
Ich konnte das später nach vollziehen. Auch bei anderen habe ich vorher gemerkt das sie sterben.
Manchmal träumt eben ganz intensiv
.Unsere Marlen erinnert mich oft an die Oma
Solche Nachtodkontakte, kurz NTK, sind gar nicht mal so selten, wie man das vielleicht glaubt. Viele Menschen trauen sich einfach nicht, dafürber zu sprechen, weil sie Angst haben, als völlig verrückt abgestempelt zu werden.
Ich habe solche NTK schon oft erlebt. Beim ersten mal war ich 16. Es war kurz nach den Weihnachtsferien im Januar 1983, wir saßen im Technik-Unterricht. Meine Großmutter väterlicherseits lag zu Hause im Sterben, wir wussten alle, dass es nicht mehr lange dauern würde. Plötzlich wurde mir eiskalt, ich dachte, jemand hätte ein Fenster geöffnet, denn draußen herrschten Minustemperaturen. Ich wollte schon rufen: “Macht mal einer das Fenster zu?”, als ich eine helle Gestalt wahrnahm. Kein anderer schien sie zu bemerken, denn alle arbeiteten ruhig weiter an ihren Werken. Sie lächelte mich an und sagte: “Mach dir keine Sorgen, Kind. Ich bin und bleibe da. Ich liebe dich.” So schnell sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden und mir wurden die Knie weich. Natürlich hatte ich sie erkannt. Etwa zehn Minuten später stand meine Mutter in der Tür und sagte mir, was ich bereits wusste: meine Großmutter war heimgegangen.
Doch gibt es noch viel beeindruckendere NTK, und das sind die nahezu vollständig materialisierten NTK. Diese können in ihrer Stofflichkeit so fest sein, dass man sie anfassen kann. Dieses unbeschreibliche Glück durfte ich ein knappes halbes Jahr nach dem Heimgang meines geliebten Ehemanns erleben.
Es war im Mai 2018, er weilte seit einem halben Jahr wieder in der Geistigen Heimat, als ich Sonntags Morgens aufwachte, weil ich zur Toilette musste. Der Wecker zeigte 6:13 Uhr, ich schaue immer auf den Wecker, wenn ich Nachts oder früh am Morgen zur Toilette muss. Mein Sohn war zu Besuch, er schlief im Wohnzimmer. Als ich aus dem Bad kam, schaute ich noch kurz bei ihm rein, weil er die Angewohnheit hat, bei laufendem Fernseher zu schlafen, ich wollte das Gerät dann ausschalten. Danach wollte ich wieder zu Bett. Schon als ich durch die Schlafzimmertür trat, fühlte ich, dass sie Atmosphäre im Zimmer eine völlig andere war. Fremd und trotzdem seltsam vertraut. Ich wusste sofort, was mich erwartete. Tja, und da lag er, genau da, wo er meines Erachtens auch hingehörte: auf seiner Seite unseres Ehebettes. Wir konnten miteinander reden, er lachte mich an, und ja, ich durfte ihn sogar anfassen. Er fühlte sich an wie immer. Jedes Zeitgefühl war weg, das Ganze konnte Sekunden, aber auch Stunden oder Tage gedauert haben, ich hätte nicht sagen können, wie lange er da war. Nunja, er wurde irgendwann immer “weniger”, feinstofflicher halt, bis er dann verschwunden war. Ich schaute auf den Wecker: 6:18 Uhr.
Seine Heimreise war plötzlich und völlig unerwartet gekommen, in einem Augenblick sagte er: “Bis gleich, Schatz!”, im nächsten war er schon tot. Es hatte mich immer belastet, dass wir uns nicht hatten verabschieden können. Nun durften wir das nachholen. Ein unglaubliches Geschenk, das nicht jedem zuteil wird, und für das ich ewig dankbar sein werde.
Als Altenpflegerin habe ich einige Patienten und Bewohner im Sterben begleitet. Ich kenne die Atmospähre, die im Zimmer eines sterbenden Menschen herrscht. Von feierlich über ehrfurchtgebietend bis hin zu grenzenloser Liebe sind alle Empfindungen dabei. Und genau diese Atmosphäre herrschte an diesem Sonntag Morgen im Mai in meinem Schafzimmer, daher wusste ich, dass da was kommen würde.
Meine Mutter erzählte mir mal, dass ich ihr, als sie mit meinem neugeborenen Bruder aus dem Krankenhaus nach Hause kam, gesagt habe: “Mama, weißt du eigentlich, dass der liebe Gott jetzt schon weiß, wann der Andreas wieder sterben muss? Das weiß Er immer, Er weiß auch, wann du stirbst, und der Papa, und ich, und die Oma und überhaupt alle”. Sie sagte, sie wäre mehr als befremdet gewesen, während meine dabeistehende Großmutter (ja, genau DIESE Großmutter) lächelte. Damals war ich 3.
Ich durfte seither soviele Dinge erleben, dass ich mich wohl gar nicht mehr an alles erinnere. Ich liebe die Geistige Welt und ihre Möglichkeiten, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen.
Ich habe schon oft solche Berichte gelesen und glaube auch daran, dass das möglich ist. Das einzige, was ich nicht verstehe, ist, warum das nicht alle erfahren. Seit ich denken kann wäre es mein größter Wunsch, nur ein einziges Mal irgendeine Form des Kontakte mit meinen Vater zu haben, der vor vielen Jahren sehr jung und sehr überraschend starb, als ich erst 8 Jahre alt war. Aber erzwingen lässt es sich halt nicht.
Stimmt, erzwingen lässt es sich wohl nicht. Warum manche Menschen dafür empfänglicher sind als andere, ist wohl auch eines der großen Rätsel der Menschheit.
Ich glaube es ist eine Frage von Konstituion und Offenheit, so wie ein Radio ohne Antenne nichts empfangen kann muss man wohl eine Antenne dafür haben und selbst wenn man diese hat muss man auch bereit sein, den Sender einzustellen und zu lauschen.
Das ist ein ganz unglaublich tröstliches Erlebnis. Vielen lieben Dank, dass du es hier geteilt hast.
Hallo,
so was Ähnliches ist mir beim Tod meines vaters passiert. Abends war der Anruf, dass er verstorben ist. In der nacht habe ich ihn gesehen, er sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen und nicht traurig sein.
Anne
Das muss sehr tröstlich gewesen sein, oder?
Sehr interessanter Beitrag! Eine Menge von Gedanken. Eigentlich habe ich mich dafür interessiert, Träume zu verstehen. Ich versuche auch, ein Traumtagebuch zu führen. Ich glaube, wir manifestieren uns auch durch unsere Träume.
Meine Mutter ist vor einigen Tagen, nach einem kurzen, krassen Krebsleiden verstorben. Leider viel zu früh. Wir hatten ein enorm inniges Verhältnis und ich habe ihr in den 6 Monaten seit der Diagnose täglich zur Seite gestanden, meine Arbeit habe ich sofort ruhen lassen, es war mir egal. Meine Mutter hat mich über einen schweren Unfall in der Kindheit getragen, war immer für mich da, keine Frage dass ich ihr in dieser schweren Zeit beistand. Sie hat sie mit Bravour gemeistert und mich sehr stolz gemacht. Leider kam der Tag an dem es keine Therapiemöglichkeit mehr gab bereits kurz vor Weihnachten, womit wir nicht im geringsten gerechnet hatten. Wir beschlossen weiter zu machen wie bisher, nichtsahnend dass unsere letzten gemeinsamen 2 Wochen bereits liefen. Am 31.12. musste ich meine Mutter ins Krankenhaus bringen lassen, sie hatte wohl wieder eine Infektion. Dazu hatte sie mittlerweile starke Schmerzen und auch gehäußert, dass sie nunmehr “keinen Bock” mehr hatte. Also verweigerte ich entsprechend ihres Wunsches eine weitere Behandlung und besuchte sie in den folgenden 2 Tagen viele Stunden an ihrem Totenbett. Am 31.12. Abends bat ich ins nichts, von meinem Zuhause aus, dass Sie mir den Gefallen tun möge doch bitte erst nach Silvester zu gehen. Ich bin Musiker, ich bin ein geselliger Typ und liebe es auszugehen, ich wollte nicht dass diese Tage auf lange Zeit sehr düster sein würden. Ich besuchte meine Mutter am Folgetag erst von morgens bis Nachmittags, dann erneut am späten Abend und verließ sie mit einem Kuss auf die Stirn und dem Lied, welches Sie sich für die Beerdigung gewünscht hatte als Nachtlied um ihr zu zeigen, dass sie gehen darf und nicht bleiben muss. Meine Mutter hatte mich eigentlich gebeten, nicht allein sterben zu müssen… Am 02. wurde ich schon recht früh wach, ich fühlte mich elend und fror, dachte ich würde krank werden, weshalb ich nicht sofort in die Klinik fuhr sondern mit einem gemeinsamen Freund besprach, dass dieser mich gegen Mittag abholen solle und mit mir dorthin gehen sollte. Der Tag zuvor in diesem einsamen Zimmer, mit einer Mutter die zwischen dem hier und dem jenseits schwankte war enorm traurig für mich, ich habe dort sehr viel geweint und wollte mich davor ein wenig schützen. Ich schlief noch einmal kurz ein auf meiner Couch, ich vermute es waren wirklich nur wenige Minuten. Da sah ich Sie gesund und lachend mit ihren warmen und herzlich funkelnden Augen. Ich dachte meine Trauer hat mir einen Streich gespielt, dass es so ist wie bei einer Trennung wo man dann eben von der Ex träumt. Ich musste diese Ansicht schnell revidieren, denn wie ich ca. eine 3/4 Stunde später per Telefon von einem Oberarzt erfuhr war sie zu diesem Zeitpunkt verstorben. Sie war hier, hat mich abgehalten zu ihr zu fahren um mir Leid zu ersparen und hat mich besucht um mir zu zeigen wie froh und erleichtert sie ist, dieses Leid nicht mehr ertragen zu müssen. Ich war immer Agnostiker und nicht sonderlich spirtuell, ich habe meine Einstellung dazu gründlich geändert. Gestern habe ich einige Fotos von ihr aufgestellt, einige Erinnerungsstücke dazu und eine Kerze. Meine Mutter wird mir im Tod genauso willkommen sein, wie sie es im Leben war, sie darf jederzeit zu mir kommen und das Licht soll ihr den Weg weisen. Ich weiß nicht was da draußen ist, ob es göttlich ist, ob wir wie Schmetterlinge sind und dies hier nur das Raupen und Verpuppungsstadium, aber seit 3 Tagen habe ich für mich Gewissheit gefunden, der Tod ist nicht das Ende und es gibt unendlich viel mehr als wir begreifen. Traurige Grüße, Stefan
Zu dem Thema gibt es viel aus der Literatur auf http://www.reinkarnation.de zu finden.