Rezepte
Brotchan Foltchep
Irland, 6. Jahrhundert
Zutaten:
(6 Portionen)
3-4 mittelgroße Lauchstangen, ca. 750 g
30-60 g Butter
½ l Gemüse- oder Hühnerbrühe
½ l Milch
⅛ l Sahne oder Crème Double
¾ Tasse roher Hafer (wie für Porridge) oder Haferflocken
Petersilie zum Garnieren
Salz, weißer Pfeffer
Zubereitung:
Lauch gründlich waschen, putzen, in dünne Ringe schneiden.
Brühe mit der Milch zum Kochen bringen, Hafer einrühren, 20-30 min kochen lassen (bei Haferflocken wesentlich kürzer).
Inzwischen Lauch in der Butter anschwitzen, nach der Hälfte der Kochzeit mit der Butter zum Hafer geben.
Vom Feuer nehmen, Sahne einrühren, abschmecken, mit der Petersilie garnieren und auftragen.
Diese Suppe war vermutlich ursprünglich ein Haferbrei, mit Lauch und Milch angereichert, und wird seit mindestens 1400 Jahren in irischen Klöstern gegessen.
Eiersuppe
England, 14. Jahrhundert
Pleyn Delit; Serena da Rida, SCA
Bruet of Egges to Pottage
Take faire water & let it boyle then do therin butter - and gobets of cheese & let it seeth together take eggs & wring them through a strainer & bete them well together & medel hit well with verjous and do hit in the pot but let it not boyle & do therto pouger & serve it forth!
Zutaten:
4 Tassen (1l) Wasser
6 EL Butter
175 g Harvati-Käse
4 Eier
4 EL Zitronensaft
1 TL Pfeffer
½ TL Salz
Zubereitung:
Eier, Zitronensaft, Pfeffer und Salz in einer Schüssel verquierlen und beiseite stellen.
Wasser, Butter und Käse in einem Tope zum Kochen bringen.
Sobald der Käse geschmolzen ist, den Tope vom Feuer nehmen und abkühlen lassen.
Wenn die Suppe durchgekühlt ist, die Eiermischung kräftig einschlagen.
Wieder aufs Feuer setzen, jedoch nicht mehr kochen lassen.
Anmerkungen:
Diese Suppe ist am besten, wenn sie auf sehr kleine Flamme etwa 1 Stunde köcheln durfte. Je länger sie köchelt, desto intensiver wird der Pfeffer. Deswegen ist dies eins der wenigen Rezepte, bei denen von frischgemahlenem Pfeffer abgeraten wird. Will man diesen verwenden, sollte man weniger davon hineingeben.
Eintopf mit Gerste und Kräutern
Angelsächsisch, 7. Jahrhundert, aus: Michelle Berriedale-Johnson, The British Museum Cookbook, 1987, British Museum Publications
Zutaten:
(6 Portionen)
50 g Butter
1 - 1½ kg Fleisch vom Hasen, Kaninchen, Kalb oder Huhn, zum Kochen, mit Knochen
450g gewaschener und geputzter Lauch in dicken Scheiben
4 Knoblauchzehen, feingehackt
175 g Gerste
900 ml Wasser
3 EL Rot- oder Weißweinessig
2 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
15 grob gehackte frische Salbeiblätter
Zubereitung:
Butter in einem schweren Topf schmelzen, Fleisch, Lauch und Knoblauch darin leicht anbraten.
Gerste, Wasser, Essig und Gewürze zugeben, zum Kochen bringen.
zugedeckt 1 - 1½ Stunden köcheln lassen, bis sich das Fleisch vom Knochen löst; in Schüsseln auftragen.
Im 7. Jahrhundert waren Kräuter in England die einzigen Gewürze und Geschmacksverstärker, die allen Köchen zur Verfügung standen und wurden deshalb sehr reichhaltig verwendet!
Eintopf mit Rindfleisch
Zutaten:
(4 Portionen)
1 Kohlkopf (z. B. Wirsing, Spitzkohl)
2 große Zwiebeln
500 g Rindfleisch
Thymian, Majoran, Liebstöckel, ganz wenig Salz
4 Fladenbrote (siehe Pfannenbrot; oder große Scheiben von dunklem Brot)
Zubereitung:
Einen großen Topf zur Hälfte mit Wasser füllen und über ein offenes Feuer hängen. (Zuhause geht auch der normale Herd.)
Rindfleisch in Würfelchen schneiden und dazugeben.
Kohlkopf und Zwiebeln klein schneiden, waschen und ebenfalls dazugeben.
Achtung: Kohl fällt beim Kochen stark in sich zusammen, also nicht noch mehr Wasser zugeben, auch wenn der Kohl zu Anfang nicht vollständig bedeckt ist!
Mit Thymian, Majoran und Liebstöckel kräftig würzen.
Mindestens 1½ Stunden köcheln lassen, bis das Wasser verkocht, der Kohl zusammengefallen ist und das ganze einen sämigen Eintopf ergeben hat.
Zum Schluss eine kleine Prise Salz dazugeben.
Um den mittelalterlichen Geschmack nachzuahmen, sollte man möglichst auf Salz verzichten, denn es kam aus Kostengründen nicht in jede Speise; Geschmack erhielt das Essen durch die Kräuter. Zum Servieren den Eintopf auf flache Brotfladen (siehe z.B. Pfannenbrot) geben; falls man keine Gelegenheit zum Selberbacken hat, reichen auch dicke Brotscheiben von dunklem, festen Brot als Teller.
Gegessen wird mit einem Löffel oder den Fingern!
Erbsensuppe
Frankreich, Ménagier de Paris, ca. 1395
Neue Erbsen
Wenn du Neue Erbsen hast, werden sie manchmal an Fleischtagen in Fleischbrühe und mit gemahlenem Petersil gekocht, um grüne Suppe zu machen, und dies an einem Fleischtag; und an einem Fischtag kochst du sie in Milch, mit Ingwer und Safran, und manchmal à la cretonné, wovon ich später sprechen werde. All diese Erbsen, ob neu oder alt, kannst du durch ein Sieb treiben; aber die alten Erbsen müssen mit gemahlenem Safran gegilbt werden, von dem das Wasser aufgesetzt werden kann, um die Erbsen zu kochen, und der Safran selbst mit der Flüssigkeit von den Erbsen.
Cretonée
Cretonné von Neuen Erbsen oder neuen Bohnen. Koche sie fast zu einem Brei, dann nimm sie aus der Flüssigkeit und nimm frische Kuhmilch und sage ihr, die sie verkauft, daß sie Ärger bekommt, wenn sie Wasser dazu gegeben hat, denn sehr oft verlängern sie ihre Milch so, und wenn sie nicht ganz frisch ist oder Wasser darin ist, wird sie anbrennen. Und zuerst koche diese Milch, bevor du irgendetwas hineintust, oder es kann immer noch anbrennen; dann mahle zuerst Ingwer, um Appetit zu machen, und Safran zum Gilben; es wird gesagt, daß, wenn du eine Bindung mit Eidottern, sanft von oben hineingegossen, machen willst, diese Dotter es genügend gilben und ebenso die Bindung machen, aber Milch gerinnt schneller mit Eidottern als Bindung als mit einer Bindung von Brot und mit Safran, um sie zu färben. Und für diesen Zweck, wenn du Brot verwendest, sollte es ungesäuertes Brot sein, und befeuchte es in einer Schüssel mit Milch oder Fleischfond, dann mahle und treibe es durch ein Sieb; und wenn dein Brot gesiebt ist und deine Gewürze nicht gesiebt sind, gib es alles zum Kochen mit deinen Erbsen; und wenn es alles gekocht ist, dann gib deine Milch und Safran dazu. Du kannst immer noch eine andere Bindung machen, welche die selben Erbsen oder Bohnen gemahlen und dann ausgedrückt ist, verwende, welch immer du willst.
Zutaten:
(4 Portionen)
2 Tassen TK-Erbsen
1 Tasse (225 ml) Vollmilch
½ Scheibe Pita- bzw. Fladenbrot (Pfannenbrot), ungesäuert, 1 Tag alt
1 EL gehackte Petersilie
1 TL Ingwer
1 Prise Safran
Salz
Zubereitung:
Erbsen in der Milch gar kochen.
Milch, Brot, Gewürze und die Erbsen bis auf ½ Tasse pürieren, zurück in den Topf geben, die ganzen Erbsen zugeben, erwärmen, mit Salz abschmecken, auftragen.
Erbsensuppe II
Frankreich, 14. Jahrhundert
Ménagier de Paris, (M-13, M-19), ca. 1395; Stefan's Florilegium
Neue Erbsen
Wenn du Neue Erbsen hast, werden sie manchmal an Fleischtagen in Fleischbrühe und mit gemahlenem Petersil gekocht, um grüne Suppe zu machen, und dies an einem Fleischtag; und an einem Fischtag kochst du sie in Milch, mit Ingwer und Safran, und manchmal à la cretonné, wovon ich später sprechen werde. All diese Erbsen, ob neu oder alt, kannst du durch ein Sieb treiben; aber die alten Erbsen müssen mit gemahlenem Safran gegilbt werden, von dem das Wasser aufgesetzt werden kann, um die Erbsen zu kochen, und der Safran selbst mit der Flüssigkeit von den Erbsen.
Cretonée
Cretonné von Neuen Erbsen oder neuen Bohnen. Koche sie fast zu einem Brei, dann nimm sie aus der Flüssigkeit und nimm frische Kuhmilch und sage ihr, die sie verkauft, daß sie Ärger bekommt, wenn sie Wasser dazu gegeben hat, denn sehr oft verlängern sie ihre Milch so, und wenn sie nicht ganz frisch ist oder Wasser darin ist, wird sie anbrennen. Und zuerst koche diese Milch, bevor du irgendetwas hineintust, oder es kann immer noch anbrennen; dann mahle zuerst Ingwer, um Appetit zu machen, und Safran zum Gilben; es wird gesagt, daß, wenn du eine Bindung mit Eidottern, sanft von oben hineingegossen, machen willst, diese Dotter es genügend gilben und ebenso die Bindung machen, aber Milch gerinnt schneller mit Eidottern als Bindung als mit einer Bindung von Brot und mit Safran, um sie zu färben. Und für diesen Zweck, wenn du Brot verwendest, sollte es ungesäuertes Brot sein, und befeuchte es in einer Schüssel mit Milch oder Fleischfond, dann mahle und treibe es durch ein Sieb; und wenn dein Brot gesiebt ist und deine Gewürze nicht gesiebt sind, gib es alles zum Kochen mit deinen Erbsen; und wenn es alles gekocht ist, dann gib deine Milch und Safran dazu. Du kannst immer noch eine andere Bindung machen, welche die selben Erbsen oder Bohnen gemahlen und dann ausgedrückt ist, verwende, welchimmer du willst.
Zutaten:
4 Portionen
2 Tassen TK-Erbsen
1 Tasse (225 ml) Vollmilch
½ Scheibe Pita-Brot, ungesäuert, 1 Tag alt (s. Fladenbrot außer II)
1 EL gehackte (italienische) Petersilie
1 TL Ingwer
1 Prise Safran
Salz
Zubereitung:
Erbsen in der Milch in einem kleinen Tope gar kochen.
Milch, Brot, Gewürze und die Erbsen bis auf ½ Tasse pürieren.
Zurück in den Topf geben, die ganzen Erbsen zugeben, erwärmen, mit Salz abschmecken, auftragen.
Anmerkung:
Diese moderne Version ist eine Mischung aus zwei mittelalterlichen Erbsenrezepten. Es ist eine leckere, frisch schmeckende Erbsensuppe. Erbsensuppe wird ausdrücklich in den Menues für "Bauerntage" genannt ('Boon Days', die Tage, an denen den Bauern ein Essen von ihrem Grundherrn aufgetragen wurde. Dies war eine eher englische Tradition im Mittelalter.
Tipp:
Kein Kochgeschirr aus Aluminium benutzen, da sich der Geschmack negativ auf die Speise übertragen kann.
Erbsensuppe III
Niederlande, 15. Jahrhundert
Een nieuw zuidnederlands kookboek uit de vijftiende eeuw; Coquinaria.nl
Totten soppen van poereen.
Neemet puereije van erweijten als zij op haer breken zijn, ende laet dat zeer zieden te voren alleen, ende dan doet men daerin onioene, ende olije te samen gebert, ende daerna nemet comijn, sofferaen, ende vrijft dat ontwee, ende slaet duer een stamijn metter pureijen, ende laet dat naesieden.
Zutaten:
250 g Erbsen
1 l Wasser
2 Zwiebeln, gehackt
Öl
½ TL Safran
1 TL Kumin (Kreuzkümmel)
Zubereitung:
Erbsen im Wasser kochen, bis sie fast gar sind.
Zwiebeln im Öl anbraten, dazugeben.
Safran in 1 EL heißem Wasser auflösen und hinzugeben.
Kumin hinzufügen.
Suppe pürieren, nochmals aufkochen, auftragen.
Hinweis:
Falls gewünscht, kann man die Erbsen auch ganz lassen und die Suppe mit Brotkrumen andicken.
Fenchelcremesuppe Hildegardis
Deutschland, 11. Jahrhundert
Zutaten:
4 Fenchelknollen
2 EL Gemüsebrühe oder 2 Würfel
3 EL Butter
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 EL Dinkelmehl
1 Spritzer Zitronensaft
saure Sahne, Bertram, Galgant
Zubereitung:
Die Fenchelknollen waschen, putzen, halbieren und in Scheiben schneiden. Wasser zum Kochen bringen und Gemüsewürfel darin lösen. Fenchel darin 20 Min. garen, abtropfen lassen und im Mixer pürieren.
Fenchelwasser aufheben. Butter erhitzen, die gewürfelten Zwiebeln darin dünsten, mit Fenchelwasser ablöschen und das Fenchelpüree hinzufügen. Dinkelmehl mit 1 EL Wasser verrühren, damit die Suppe binden, glattrühren und 5 Min. köcheln lassen. Mit Zitronensaft, saurer Sahne und den Gewürzen abschmecken, Knoblauch und vielleicht etwas Salz zugeben.
Dazu passt Kranz- oder Pfannenbrot.
Flusshechtsuppe
aus: Fahrenkamp, H. Jürgen: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält
Hecht von Flus in ſuben
Zutaten (4-6 Personen):
1 Hecht (ca. 1 kg)
¼l trockener Weißwein
1 Zwiebel
2 Lorbeerblätter
1 Bund Suppengrün
Salz, Pfefferkörner
2-3 EL Butter
2 EL Mehl
1 l Wasser
100 ml Sahne
1 Eigelb
Petersilie zum Garnieren
Zubereitung:
Den Fisch ausnehmen und säubern.
Das Fleisch sauber von den Gräten lösen, häuten und grob zerteilen.
Die Fischreste (Gräten, Kopf, Flossen) im Wasser mit der in Scheiben geschnittenen Zwiebel, den Lorbeerblättern, dem zerkleinerten Suppengrün, Salz und Pfefferkörnern etwa 30 Minuten kochen und danach durch ein feines Sieb seihen.
Aus Butter und Mehl eine helle Mehlschwitze bereiten, den Fischsud unterrühren und ca. 10 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen.
Das Fischfleisch hinzugeben und den Weißwein unterziehen.
Nach 5 Minuten die mit dem Eigelb verquirlte Sahne einrühren und die Suppe binden.
Mit der fein gehackten Petersilie überstreuen und servieren.
Gelbe Hammelsuppe
Frankreich, 14. Jahrhundert
Le Ménagier de Paris, ca. 1395; THL Tatiana Pavlovna Sokolova (SCA)
Hammel Gelb Gefärbt
Schneide das Gröbste, und dies ist die Flanke; und koche es in Wasser, dann reib ein Stück Ingwer und etwas Safran hinein, und gib Verjus dazu, Wein und Essig.
Zutaten:
16 Portionen
1200g Lammhaxe (Gewicht inkl. Knochen), das Fleisch gewürfelt
¾ l Wasser
¾ l Hühnerbrühe
¼ l lieblicher Weißwein
60 ml + 2 EL Zitronensaft
2 EL Rotweinessig
Safran (genügend, um der Suppe eine gute gelbe Farbe zu geben)
2 TL Ingwer
Zubereitung:
Das Lammfleisch mit dem Knochen in der Hühnerbrühe bei mittlerer Hitze kochen, bis das Fleisch sehr weich ist.
Die Knochen herausnehmen und die übrigen Zutaten zugeben und köcheln lassen, bis sich der Geschmack gut verteilt und vermischt hat.
Graue Hühnersuppe
aus: Fahrenkamp, H. Jürgen: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält
Grauwe Suben mit Hennerfleyſch
Zutaten:
1 Suppenhuhn (ca. 1 ½ kg)
2 l Wasser
1 Petersilienwurzel
1 Bund Suppengrün
Estragon, Thymian, Salz, Pfeffer
100 g Graupen
Zubereitung:
Das ausgenommene, gewaschene Suppenhuhn mit kaltem Wasser langsam zum Kochen bringen, gut abschäumen und zugedeckt auf milder Hitze 30 Min. kochen lassen.
Die gesäuberten Innereien (Herz, aufgeschnittener Magen, Hals) mit dem zerkleinerten Suppengrün, der Petersilienwurzel, den Kräutern und Gewürzen zugeben und weitere 45 Min. garen.
Die Leber zugeben und die Brühe nach weiteren 15 Min. durch ein grobes Sieb abgießen.
Zurück in den Topf geben und die Graupen unterrühren.
Das Huhn enthäuten, das Fleisch von den Knochen lösen, zerkleinern und in der Suppe nochmals 10 Min. heiß werden lassen. Die Suppe abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen.
Grüne Eier-Käse-Suppe
Frankreich, 14. Jahrhundert
aus: Ménagier de Paris, ca. 1395
Nimm Petersil und ein wenig Käse und Salbei und eine sehr kleine Menge Safran, eingeweichtes Brot, und mische es mit Wasser, in dem Ersbsen gekocht wurden, oder Brühe, mahle es und seihe es durch; und nimme geriebenen Ingwer, gemischt mit Wein, und setze es zum Kochen auf; dann gib Käse und in Wasser pochierte Eier dazu, und laß es hellgrün sein. Item, einige geben nicht Brot dazu, sondern verwenden statt Brot Schinkenspeck.
Zutaten:
3 EL Petersilie
70 g geriebener Gouda oder Cheddar
3 kleine frische Salbeiblätter
5 Safranfäden
2 Toastscheiben
½ l Erbsbrühe
⅛ TL Ingwer
1 EL Weißwein
3 Eier
Zubereitung:
Das Brot in der Brühe einweichen.
Petersilie, Salbei und Safran im Mörser gründlich zerstoßen; das eingeweichte Brot und 15 g Käse dazugeben und mit zerstoßen.
Die Masse durch ein Sieb schlagen.
Wein, Ingwer und die zerstoßenen Mischung in die Brühe geben, aufkochen, dabei gründlich rühren, damit der Käse nicht am Boden festklebt.
Den restlichen Käse einrühren, die Eier in die Suppe schlagen und simmern lassen, bis die Eier pochiert sind.
Hühnersuppe mit Kastanien I
Frankreich, 14. Jahrhundert
Viander de Taillevent, 1375, aus: Fahrenkamp, H. Jürgen: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält
Suben von Hun mit Caſtanien
Zutaten:
200g Esskastanien (Maronen)
2 Hühnerlebern
3 hartgekochte Eier
1 l gute, entfettete Hühnerbrühe
½ TL Ingwerpulver
½ TL Zimtpulver
1 Msp. Nelkenpulver
1 Msp. Safran
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Kastanien einmal über Kreuz einschneiden und im vorgeheizten Backofen (200°C, Gas: Stufe 3) 10 Minuten garen, herausnehmen, etwas abkühlen lassen, schälen und häuten.
Zusammen mit den geputzten Lebern und den Eidottern im Mixer glatt pürieren; dabei evtl. etwas Brühe zugeben, wenn das Püree zu fest wird.
Mit der Brühe gründlich verquirlen und mit den Gewürzen pikant abschmecken.
Zugedeckt auf milder Hitze unter Rühren cremig und heiß werden lassen.
Die Suppe darf nichtkochen, da sie sonst leicht ausflockt!
Anrichten und sofort auftragen.
Hühnersuppe mit Kastanien II
Frankreich, 14. Jahrhundert
Menagier de Paris, 1395
Zutaten:
6 Portionen
2 l Hühnerbrühe (d.h.: Man koche ein Huhn: 1 Huhn + Suppengrün)
1-2 Geflügellebern
250 g Maronen (Esskastanien)
3 hartgekochte Eier
je ½ TL gemahlener Ingwer, Zimt
2 zerstoßene Gewürznelken
je 1 Prise Kardamom, Langer Pfeffer, Safran (echten oder weglassen, falscher taugt nur für die Farbe)
Salz
Zubereitung:
Für die Hühnerbrühe ein Huhn mit Suppengrün kochen und die Brühe über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag die Fettschicht entfernen.
Die geschälten und halb gar (gar stört nicht) gekochten Kastanien von der Haut befreien.
Zusammen mit den hartgekochten Eidottern und der Geflügelleber im Mörser pürieren. (oder dafür einen Mixer benutzen).
Die Gewürze hinzufügen, mit etwas Hühnerbrühe verrühren.
Die restliche Hühnerbrühe in einen Topf geben.
Die pürierte Masse hinzufügen und zum Kochen bringen, dabei sehr häufig umrühren, denn die dickflüssige Suppe setzt leicht an.
Portionsweise anrichten, also zum Beispiel über geröstete Weißbrotecken gießen und sehr heiß auftragen.
Kalambar I
Arabische Linsensuppe
Zutaten:
4-6 Portionen
180 g trockene Linsen(z. B. Tellerlinsen oder nach Geschmack andere Sorten)
2 TL Öl
1 Zwiebel
2-3 Knoblauchzehen
Salz & Pfeffer nach Geschmack
1 TL gemahlener Kumin (Kreuzkümmel)
Zubereitung:
Die Linsen gut waschen.
In einem großen Topf 1 TL Öl erhitzen, Zwiebel zugeben, bräunen. Linsen zugeben, mit Wasser bedecken.
Zum Kochen bringen, 30 Minuten simmern lassen. Wenn nötig noch etwas Wasser zugeben.
Linsen abgießen, aber die Flüssigkeit auffangen.
Linsen pürieren und wieder mit der Flüssigkeit in den Topf geben. Wenn nötig, noch etwas Wasser zugeben.
In einer kleinen Pfanne das restliche Öl erhitzen, Knoblauch zugeben.
Umrühren, Kumin hinzufügen.
Schnell durchrühren und in die Suppe geben.
Salzen und pfeffern und noch etwa 15 Minuten simmern lassen.
Kalambar II
Andalusien, 13. Jahrhundert
al-Andalusi p. C-5, no. 377; Maredudd Angharad ferch Gwenhyfar, The Stewpot Period Culinary Guild (SCA)
Gekochtes Gericht von Linsen
Wasche die Linsen und gib sie zum Kochen in einen Topf mit süßem Wasser, Öl, Pfeffer, Koriander und geschnittener Zwiebel. Wenn sie gekocht sind, wirf Salz, ein wenig Safran und Essig hinein; brich drei Eier auf, laß es für eine Weile auf der Flamme und nimm den Topf später davon. Zu anderen Zeiten koche es ohne Zwiebel. Wenn du willst, mach es mit hineingegeben ägyptischen Bohnen, die zum Kochen gebracht wurden. Oder besser mit aufgelöster Hefe über einem sanften Feuer. Wenn die Linsen zu dicken anfangen, gib gute Butter oder süßes Öl, Stück für Stück, dazu, bis es aufgenommen wird, bis sie genügend gekocht sind und genug Öl haben. Dann nimm es von der Flamme und besprenkle mit Pfeffer.
Zutaten:
1½ Tassen getrocknete Linsen (Tellerlinsen oder nach Geschmack andere Sorten)
2¼ Tassen (= 500 ml) Wasser
1½ EL Öl
⅜ TL Pfeffer
1½ TL Koriander
1 Zwiebel
¾ TL Salz
12 Safranfäden
2 EL Essig
4 Eier
4 EL Butter
mehr Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebeln in Würfel schneiden.
Linsen, Wasser, Öl, ⅜ TL Pfeffer, Koriander und Zwiebel in einen Topf geben und alles zum Kochen bringen.
50 Minuten zugedeckt köcheln lassen, dabei regelmäßig umrühren.
Butter in Flocken zufügen, unter Rühren ca. 5 Minuten kochen.
Salz, Safran (in 1 TL Wasser aufgelöst) und Essig zugeben und wieder alles zum Kochen bringen.
Eier aufschlagen, im Ganzen über die Linsen geben, köcheln lassen, alle paar Minuten vorsichtig umrühren. Die Eier sollen dabei nicht verrührt werden!
Wenn die Eier gar sind, mit Pfeffer bestreuen und auftragen.
Kichererbsensuppe
Frankreich, 14. Jahrhundert
Le Ménagier de Paris, 1393; Her Ladyship Katja Davidova Orlova Khazarina, The Cauldron Bleu Cooks Guild, (SCA)
Brodo of red chickpeas
To make eight platefuls, take a libra & a half of chickpeas & wash them in hot water, drain them, then put them in the pot in which they will be cooked. Add half an oncia of flour, a little good oil, a little salt, & about twenty crushed peppercorns & a little ground cinnamon, then thoroughly mix all these things together with your hands. Then add three measures of water, a little sage, rosemary, & parlsey roots. Boil until it is reduced to the quantity of eight platefuls. And when they are nearly cooked, pour in a little oil.
Zutaten:
Kichererbsen
Wasser
Olivenöl nach Geschmack
Salz, Pfeffer, Rosmarin, Salbei
Rosmarinblätter zum Garnieren
Zubereitung:
Kichererbsen über Nacht einweichen.
Einweichwasser abgießen.
Mit dem frischen Wasser bedecken und gar köcheln lassen.
Mit Öl und Gewürzen abschmecken, mit den Rosmarinblättern garnieren.
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Kräuter mit Mandelmilch
England, 14. Jahrhundert
Curye on Inglysch, 1325
Nimm Kräuter, koche sie, hacke sie klein, mörsere sie. Nimm blanchierte Mandeln, stoße sie fein und zieh sie aus in Wasser, setze sie aufs Feuer und siede die Kräuter mit der Milch und tu Zucker und Salz hinein und gib es hin.
Zutaten:
25 Personen
2½ kg Spinat
250 g Lauch
5 EL gehackte Kräuter
2 l Wasser
30 g Stärke
Salz, Pfeffer
je 1 Prise Zucker, Muskat
Optional: etwas Weißwein
Zubereitung:
Gemüse und kleingehackte Kräuter in dem Wasser aufkochen und kochen lassen, bis der Lauch weich wird.
Mandeln und Mehl in einem Topf mit etwas Wasser cremig glatt verrühren.
Gemüse abgießen, Flüssigkeit auffangen, einige Blättchen Spinat zur Deko zurücklassen, den Rest pürieren.
Mit der Mandelmilch und etwa der Hälfte der Abtropfflüssigkeit verrühren.
Salz und Gewürze hinzugeben.
Unter Rühren erhitzen und leicht eindicken lassen.
Nach Belieben mit weiterer Flüssigkeit (Brühe, oder auch etwas Weißwein) verlängern.
Kürbissuppe mit Safran
England, 14. Jahrhundert
Form of Curye; Medieval Cooking; (SCA)
Vgl. auch: Kürbis in Brühe
Gourdes in Potage
Take yong gowrdes; pare hem and kerve hem on pecys. Cast hem in gode broth, and do þerto a gode pertye of onyouns mynced. Take pork soden; grynde it and alye it þerwith and wiþ yolkes of ayren. Do þerto safroun and salt, and messe it forth with powdour douce.
Zutaten:
1 Kürbis, geschält und gehackt
½ l Gemüsebrühe
2 große Zwiebeln, feingehackt
3 Eigelb
1 großzügige Prise Safran
½ Tasse geriebener Cheddar
je ½ TL Zimt, Zucker, Muskat, Nelken oder die entsprechende Menge Poudre Douce
Zubereitung:
Kürbis und Zwiebeln in der Gemüsebrühe köcheln, bis sie weich sind, dann pürieren.
Den Safran zugeben, abschmecken.
Vom Feuer nehmen, Käse einrühren, bis er zerlaufen ist.
Eigelbe gut einrühren.
Mit Poudre Douce oder Gewürzen bestreut auftragen.
Lauch-Weinsuppe mit Brotbrocken
Zutaten:
6 Personen
6-8 Stangen Lauch (Porree)
2 EL Olivenöl
Prise Salz
1 Flasche Weißwein (je nach Geschmack trocken oder lieblich)
3-4 Scheiben Weißbrot, geröstet
Zubereitung:
Lauch in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit der Prise Salz und dem Öl im Wein köcheln lassen.
Das Brot in kleine Stücke brechen und kurz in der Pfanne rösten, dann auf die Teller bzw. Schüsseln verteilen.
Den Lauch mit dem Wein darüber gießen und mit weiterem Brot (zum Tunken) servieren.
Hinweis:
Wenn dir die Suppe nur mit Wein zubereitet zu heftig ist, kannst du sie auch mit etwas Gemüsebrühe strecken.
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Muschel-Lauch-Suppe
Schottland, 14. Jahrhundert
Rezept datiert auf 1390; Sara Paston-Williams: A Book of Historical Recipes, The National Trust of Scotland, 1995; Korrin S. DaArdain (SCA); Stefan's Florilegium
Siehe auch: Muschel-Zwiebel-Stew
Cawdel of Muſkels
Take and ſeeth muſkels; pyke hem clene, and waiſſhe hem clene in wyne. Take almaundes and bray hem. Take ſomme of the muſkels and grynde hem, and ſome hewe ſmale; drawe the muſkels yground with the ſelf broth. Wryng the almondes with faire water. Do alle thiſe togider; do therto verious verjuice and vynger. Take whyte of lekes and perboile hem wel; ſryng oute the water and hewe hem ſmale. Caſt oile therto, with oynouns perboiled and mynced ſmale; do therto powdour fort, ſafroun and ſalt a lytel. Seeth it, not to ſtondying, and meſſe it forth.
Zutaten:
1½ kg frische Muscheln
2 EL trockener Weißwein
1 kleine Zwiebel, feingehackt
250 g Lauch in feinen Ringen
2 EL Olivenöl
45 g gemahlene Mandeln
2 TL gemahlener Ingwer
1 Prise Safran
375 ml Fischbrühe
Salz, Pfeffer
1 EL Weißweinessig
4 EL Crème Double
Zubereitung:
Muscheln gründlich waschen, Bärte entfernen, offene Muscheln wegschmeißen.
In eine große Pfanne mit einem Spritzer Wein geben.
Pfanne schließen, 4-5 Minuten bei starker Hitze kochen, dabei die Pfanne schütteln, bis sich die Muscheln öffnen.
Flüssigkeit durch ein Tuch in eine Schüssel seihen. Muscheln beiseitestellen.
Öl in einer Pfanne erhitzen, Lauch und Zwiebeln etwa 3 Minuten dünsten.
Restlichen Wein hinzufügen und auf die Hälfte reduzieren lassen.
Mandeln und Gewürze zugeben.
Die Kochflüssigkeit (Muschelwasser + Wein) mit der Fischbrühe vermischen und langsam in die Pfanne geben. Gut umrühren.
25 Minuten köcheln lassen.
Durch ein Sieb in einen sauberen Topf geben, abschmecken, mit Weißweinessig schärfen.
Jeweils eine Schalenhälfte jeder Muschel entfernen.
Suppe wieder erhitzen, Crème Double und Muscheln zugeben, mit viel Brot auftragen.
Historische Anmerkung:
Muscheln waren ein besonderes Gericht in der Fastenzeit, entweder in einer einfachen Brühe aus ihrem eigenen Saft mit vielleicht ein wenig Bier, oder in reichen, würzigen Suppen wie in diesem Rezept.
Pilz-Lauch-Suppe
England, 14. Jahrhundert
The Forme of Cury, ca. 1390
Zutaten:
250 g Pilze (nach Geschmack)
1 Stange Lauch
250 ml Rinder- oder Hühnerbrühe
6 Fäden Safran
¼ TL Poudre Forte
¼ TL Salz
Zubereitung:
Gemüse waschen, Lauch in feine Ringe schneiden, Pilze würfeln.
Safran zur Brühe geben und aufkochen.
Lauch, Pilze und Poudre Forte zur Brühe geben und 3-4 Minuten simmern lassen.
Mit Salz abschmecken.
Rindfleisch-Kräuter-Suppe
Rindfleysch mite Kräutter gesoten
aus: Fahrenkamp, H. Jürgen: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält
Zutaten:
500g Rindfleisch (Brust oder Bein)
1 Stange Lauch
1 Karotte
¾ Sellerieknolle
1 Petersilienwurzel
6 Pimentkörner
1 Lorbeerblatt
2l Wasser
Salz, Pfeffer
50g Butter
2 Zweiglein Thymian
2 Stengel Oregano
50g Flädlein-Nudeln (optional)
3 EL gehackter Petersil/Kerbel
Zubereitung:
Fleisch und Gemüse putzen und grob zerteilen,
Mit dem kalten Wasser aufgießen, Piment und Lorbeerblatt zugeben und zugedeckt langsam zum Kochen bringen.
Gut abschäumen, salzen und auf milder Hitze etwa 2-2½ Stunden kochen, bis das Fleisch gar und zart ist.
Nochmals mit Salt und Pfeffer abschmecken, dann Butter, Thymian, Oregano und ggf. die Nudeln zugeben.
Noch einmal etwa 5 Minuten ziehen lassen, anrichten und mit Petersilie bestreut servieren.
Rübensuppe
England, 14. Jahrhundert
Curye on Inglysch p. 99 (Forme of Cury no. 7), 1325
Rapes in Potage
Take rapus and make hem clene, and waissh hem clene; quarter hem; perboile hem, take hem vp. Cast hem in a gode broth and seeþ hem; mynce oynouns and cast þerto safroun and salt, and messe it forth with powdour douce. In the self wise make of pastunakes and skyrwittes.
Zutaten:
500 g Rüben, Karotten und Pastinaken
½ l Hühnerbrühe
250 g Zwiebeln
6 Fäden Safran
¾ TL Salz
Poudre Douce: 2 TL Zucker, ⅜ TL Zimt, ⅜ TL Ingwer
Zubereitung:
Rüben waschen, schälen und vierteln (oder achteln, wenn sie groß sind), mit kochendem Wasser bedecken und 15 Minuten kochen.
Karotten oder Pastinaken putzen, in große, aber noch mundgerechte Stücke schneiden, und 10 Minuten kochen.
Zwiebeln fein schneiden.
Gemüse abgießen, mit den Zwiebeln in der Hühnerbrühe aufsetzen und zum Kochen bringen.
Safran in 1 TL der Brühe zerdrücken und mit den Gewürzen zur Suppe geben.
Weitere 15-20 Minuten köcheln, bis das Gemüse weich ist und etwas von der Flüssigkeit heruntergekocht ist.
Saake
England, 15. Jahrhundert
Harleian MS 279; Medieval Cooking, (SCA)
Hühnersuppe mit Datteln
Bruette saake.
Take Capoun, skalde hem, draw hem, smyte hem to gobettys. Waysshe hem, do hem in a potte; þenne caste owt þe potte, waysshe hem a-gen on þe potte, & caste þer-to half wyne half Broþe; take Percely, Isope, Waysshe hem, & hew hem smal, & putte on þe potte þer þe Fleysshe is; caste þer-to Clowys, quybibes, Maces, Datys y-tallyd, hol Safroune; do it ouer þe fyre; take Canelle, Gyngere, tempere þin powajes with wyne; caste in-to þe potte Salt þer-to, hele it, & whan it is y-now, serue it forth.
Zutaten:
6 Hühnerbrüste mit Haut und Knochen
¼ l kräftige Hühnerbouillon
¼-½ l Weißwein
1 gute Handvoll Petersilie, gehackt
je ½ TL Nelken, gemahlene Zibeben
je 1 TL Macis (Muskatblüte), Zimt, Ingwer, Ysop
1 Prise Safran
8-10 Datteln
Zubereitung:
Hühnerteile in Wein-Bouillon-Mischung mit Petersilie, Nelken, Zibeben, Macis, Datteln und Safran 30-45 Minuten köcheln, bis das Huhn fast durch ist.
Huhn herausnehmen, entbeinen, enthäuten, in mundgerechte Stücke schneiden.
Mit dem Zimt und dem Ingwer wieder in die Brühe geben, fertig kochen.
Senfsuppe
Frankreich, 14. Jahrhundert
Taillevent, Le Viandier, 1375
Zutaten:
2 EL Butter
2 EL Mehl
600 ml Gemüse- oder Erbsbrühe
300 ml Milch
Salz, weißer Pfeffer
1 Zwiebel, fein geschnitten
2 Eigelb
2-3 EL Sahne
3 EL (oder mehr) Senf
Zubereitung:
Zwiebel in etwas Butter andünsten.
Restliche Butter schmelzen lassen, Mehl einrühren und goldgelb werden lassen.
Brühe, Milch, Salz, Pfeffer und Zwiebel zugeben.
10-15 Minuten simmern, leicht abkühlen lassen
Eigelb mit der Sahne verquirlen, mit etwas warmer Suppe temperieren, zur Suppe geben und verrühren.
Senf zugeben und verrühren.
Auftragen.
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Suppe von Schweinsfleisch I
England, 14. Jahrhundert
Zutaten:
1 kg Schweinebraten ohne Knochen
etwas Fett zum Braten (Butter oder Schmalz)
ca. 1 l Cider
4 ganze Nelken
20 Pfefferkörner
½ TL Salbei
¼-½ Tasse Rosinen
Zubereitung:
Schweinefleisch in Würfel schneiden und im Topf mit etwas Fett anbräunen.
Genügend Cider zufügen, dass das Fleisch bedeckt ist.
Gewürze und Rosinen zugeben.
Alles zum Kochen bringen, Hitze reduzieren und 1 Stunde simmern lassen.
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Suppe von Schweinsfleisch II
Wales
Enid Roberts, Food of the Bards
Brawn in Peverade
Nimm etwas Zimt zum Wein, seih es durch und koche es; dann gib dazu Nelken, Macis und Pfeffer. Koche kleine Zwiebeln in heißem Wasser, gib die Zwiebeln zu dem Wein und dem Gewürzund koche alles zusammen. Schneide den Braten, aber nicht zu dünn (wenn du eingesalzenes Fleisch nimmst, laß es eine Weile in heißem Wasser, damit es weich wird, und gib es zu dem Wein &c. Gib Sandelholz und Essig dazu und koche alles zusammen, und wenn es gekocht ist, gib Ingwer hinein. Die Mischung sollte weder zu dick noch zu dünn sein, sondern so, wie Suppen sein sollen. Wenn du es wünscht, nimm Rinderbrühe anstelle von Wein und Zimt.
Zutaten:
1 Flasche Rotwein
1 EL Zimt
1 TL Nelken
1 TL Macis (Muskatblüte)
1 TL weißer Pfeffer
1 Tasse kleine Zwiebeln
500 g Schweinebraten
½ TL Sandelholz (oder etwas rote Lebensmittelfarbe)
1 Tasse (225 ml) Essig
½ TL Ingwer
Zubereitung:
Rotwein und Zimt wenige Minuten kochen lassen, dann durchseihen.
Nelken, Macis, Pfeffer zugeben.
Zwiebeln (im Ganzen) in Salzwasser weich kochen, abgießen, in den Wein geben.
Nochmals aufkochen.
1 Woche lang in einem gut verschlossenen Behälter kühl gestellt ziehen lassen.
Fleisch würfeln, in einen tiefen Topf geben.
Weinmischung, Essig und Sandelholz zugeben.
Das Fleisch darin gar kochen, den Ingwer zufügen, auftragen.
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Weiße Bohnensuppe
England, 14. Jahrhundert
Forme of Cury, 1378; Maxime de la Falaise, Seven Centuries of English Cooking, Grove Press, London 1992
Siehe auch: Bohnensuppe
Potage Feneboiles
For to make a potage feneboiles: Take white beans and seeth them in water and bray the beans in a mortar all to nought and let it seeth in almonds milk and do therein wine and honey and seeth raisins in wine and do thereto serve it forth
Zutaten:
175 g (1 Tasse) getrocknete weiße Bohnen
¼ l Mandelmilch
⅛ l Weißwein
4 EL Honig
Gewürze nach Wahl zum Abschmecken
30 g Rosinen, in heißem Essig mit etwas braunem Zucker ausgequollen
Zubereitung:
Bohnen über Nacht in Wasser quellen lassen, abgießen, in einen Topf geben und mit Salzwasser bedecken.
Etwa 1 Stunde simmern lassen, bis sie weich sind.
Abgießen, dabei Kochwasser auffangen.
Bohnen mit Mandelmilch, Wein und Honig in einen Topf geben, 10 Minuten simmern lassen.
Wenn die Suppe zu dick wird, mit dem Kochwasser verlängern.
Mit Gewürzen nach Wahl abschmecken, Rosinen zugeben.
Nochmals 5 Minuten simmern, auftragen.
Weiße Lauchsuppe
Frankreich, 15. Jh., Chiquart, Du Fait de Cuisine
Weißen Lauch zu machen
Um weißen Lauch zu machen, soll derjenige, der sie machen soll, dafür sorgen, daß er seine Lauchstangen hat, und sie kleinschneiden und gut waschen und zum Kochen aufsetzen. Und nimm ein gutes Stück eingesalzene Schweinelende, und säubere es sehr gut und setz es damit zum Kochen auf; und wenn sie gut gekocht sind, nimm sie heraus auf schöne und saubere Platten, und laß sie die Brühe aufheben, in der sie gekocht wurden, und laß einen guten Mörser voll blanchierter Mandeln da sein, und dann nimm die Brühe, in welcher besagter Lauch gekocht wurde, und ziehe damit die Mandeln hoch, und wenn es nicht genügend von der besagten Brühe gibt, nimm Rinder- oder Hammelbrühe - und gib Acht, daß es nicht zu salzig ist; und dann danach setze deine Brühe zum Kochen in einem schönen und sauberen Topf auf. Uns dann nimm zwei schöne und saubere Messer und hack deine Lauchstangen, und dann nimm sie und zerstoße sie in einem Mörser; und, wenn sie zerstoßen sind, gib sie in deine Brühe, soviel Mandeln wie Wasser, zum Kochen. Und wenn der Lauch gekocht ist, wenn es auf den Serviertisch kommt, setze dein Fleisch auf schöne Servierteller und dann gib die besagte Brühe von den besagten Lauchstangen darauf.
Zutaten:
Das Weiße von zwei Lauchstangen
125g Pökelfleisch, dünn geschnitten
1 Tasse blanchierte Mandeln, feingemörsert
Rinderbouillon
Salz
1 Tasse blanchierte Mandeln, gestiftelt
1 Tasse (225 ml) Wasser
Zubereitung:
Lauch in Scheiben schneiden, gut waschen, in einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Pökelfleisch gut abspülen, zum Lauch geben, zum Kochen bringen. Leicht kochen lassen, bis der Lauch und das Fleisch gar sind.
Abgiessen, dabei die Brühe auffangen; Brühe mit Rinderbouillon auf 1l auffüllen
zum Kochen bringen, vom Feuer nehmen, die gemörserten Mandeln einrühren, mit Salz abschmecken.
Fleisch vom Lauch trennen, Lauch fein hacken und mörsern, Lauch in die Brühe einrühren, Fleisch zugeben. Gestiftelte Mandeln und 1 Tasse Wasser zugeben, 20 Minuten köcheln lassen, auftragen.
Weiße Zwiebelsuppe mit Mandelmilch
England, 14. Jahrhundert
Curye On Inglysch, Book II, Diversa Servicia (88), 1325
Porrey Chapeleyn
For to make a porrey chapeleyn, tak an hundred onyons oþer an half, & tak oyle de olyf & boyle togedere in a pot; & tak almande mylk & boyle yt & do þereto. Tak & mak a þynne paast of dow, & make þereof as it were ryngis. Tak & fry hem in oyle de olyue or in wyte grees & boil al togedere.
Zutaten:
8 Personen
1 kg Zwiebeln, feingeschnitten
3-4 EL Olivenöl
250 g geschälte, fein gemahlene Mandeln
ca. ½ TL Salz
Pfeffer nach Geschmack
ca. ½ Tasse Mehl
1 Ei
⅛ TL Salz
Öl zum Ausbacken
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Für den Nudelteig Ei, Mehl, 1 TL Olivenöl und ⅛ TL Salz vermischen und zu einem festen, elastischen Teig kneten.
In eine Plastikfolie einwickeln und 20 Minuten kalt stellen.
1½ l Wasser zum Kochen bringen und vom Feuer nehmen.
Die Mandeln unter ständigem Rühren zugeben.
5-10 Minuten einwässern lassen, nochmals gut vermischen, dann durch ein Tuch seihen.
Olivenöl bei mittlerer Hitze in einem großen (3 l) Topf erhitzen.
Die Zwiebeln sautieren, bis sie weich und golden sind.
Die Mandelmilch zu den Zwiebeln geben, umrühren.
Zum Simmern bringen und reduzieren lassen.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen.
Frittieröl auf 180°C vorheizen.
Aus dem Teig "falsche Zwiebelringe" ausstechen oder -schneiden, jeweils 3 oder 4 auf einmal frittieren, bis sie braun und etwas aufgegangen sind.
Inzwischen sollte die Suppe leicht dicklich sein.
Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die "Zwiebelringe" zur Suppe servieren oder auf die Suppe geben.
Wintersuppe
Frankreich, 14. Jhd.
Le Menagier de Paris, ca. 1395
aus: Redon, Odile u.a.: Die Kochkunst des Mittelalters, 2000, Panorama GmbH, ISBN: 978-3926642141
Grave ou Seyme
Grave ou seyme est potage d'hiver. Pelez oignons et les cuisiez tout hachies, puis les frisiez en un pot; or convient avoir vostre poulaille fendue sur le dos et hallee sur le grill au feu de charbon, ou se c'est veel, aussi; et qu'ils soient mis par morceaulx soit veel, on par quartiers se c'est poulaille, et les mettez avec les oignons dedans le pot, puis avoir clou, graine et poivre long, deffaire de verjus et de vin, sans couler, mettre d'une part: et boulir; puis drecier.
Grave oder Seyme ist eine Wintersuppe. Schäle Zwiebeln und koche sie feingeschnitten, dann brate sie in einem Topf; nun solltest du dein Huhn am Rücken geteil haben und auf dem Grill über einem Kohlenfeuer gegrillt; und ebenso, wenn es Kalb ist; dann mußt du dieses Fleisch in Stücke schneiden, wenn es Kalb ist, oder in Viertel, wenn es ein Huhn ist, und gib es in den Topf mit den Zwiebeln, dann nimm weißes Brot, auf dem Grill gebräunt und in Brühe, von anderem Fleisch gemacht, eingeweicht; dann zerdrück Ingwer, Nelken, Paradieskörner und Langen Pfeffer, befeuchte sie mit Verjus und Wein, ohne dies durchzuseihen, und stell es beiseite; dann zerdrück das Brot und gib es durch ein Sieb, und gib es zur Brühe, seih alles durch und koche es; dann trage auf.
Zutaten:
1 EL Öl
2 große Zwiebeln
2 Hühnerbrüste
4 Hühnerschenkel und -beine
4 Scheiben Brot, entrindet
3 Tassen (700 ml) Wasser
Saft von 1 Zitrone
3 Tassen (700 ml) Weißwein
Gewürzsäckchen mit:
2 Nelken; 1 Langer Pfeffer, zerdrückt; ½ TL geriebener Ingwer; ¼ TL Paradieskörner, zerdrückt
etwas Rinderbrühe
Zubereitung:
Brot und Huhn auf dem Grill anbräunen. Zwiebeln fein hacken und im Öl weich dünsten.
Zitronensaft, Wein und Wasser in eine Schüssel geben, Gewürzsäckchen darin einweichen.
Brot in der Rinderbrühe einweichen, herausnehmen und durch ein Sieb in die Wasser-Wein-Mischung streichen.
Huhn, Wasser-Wein-Mischung und Gewürzsäckchen zu den Zwiebeln geben, 1 Stunde simmern lassen.
Zwiebelsuppe mit Mandeln
England, 15. Jahrhundert
Two Fifteenth-century Cookery Books; Maxime de la Falaise, Seven Centuries of English Cooking
Soupes dorry.
For to make soupes dorry: Nym onions and mince them small and fry them in oil d'olif. Nym wine and boil it with the onions toast white bread and do it in dishes and good almond milk also and do them about and serve it forth.
Zutaten:
2 Tassen fein gehackte Zwiebeln
1-3 EL Olivenöl
2½ Tassen ( ca. 600 ml) Weißwein
2½ Tassen (ca. 600 ml) Mandelmilch
Gewürze nach Geschmack
3 EL grob gehackte Mandeln
8 Scheiben Baguette, leicht getoastet
Etwas Öl und Butter
Zubereitung:
Zwiebeln in Olivenöl golden bräunen, Wein und Mandelmilch zugeben, nach Geschmack würzen.
20-30 Minuten simmern lassen.
Inzwischen die Mandeln in dem restlichen Öl golden anrösten.
Suppe in feuerfeste Schalen geben oder in eine große, feuerfeste Schüssel, die unter den Grill passt.
Eine Scheibe Toast auf jede Schale geben, mit den Mandeln und Butterflöckchen bestreuen, leicht angrillen, auftragen.
Da ich immer wieder gefragt werde:
Die mittelalterlichen Rezepte sind so originalgetreu wie nur möglich übernommen, jedoch teilweise auf unsere heutigen Koch- oder Backgewohnheiten angepasst. Deshalb kommen manchmal durchaus Konserven oder andere Lebensmittel vor, die es so im Mittelalter noch nicht gab. Selbstverständlich könnt ihr diese ersetzen (wo möglich, wird dies oft auch vorgeschlagen) oder selbst herstellen, um die Gerichte noch authentischer zu machen.
Was Gewürze, auch sehr teure, angeht:
Diese werden in der Regel in den Originalrezepten so erwähnt. Das liegt wohl daran, dass Rezepte nur von wohlhabenderen Menschen überhaupt schriftlich festgehalten wurden - oder in Klöstern, die auch meist über mehr Geld verfügten.
Weniger betuchte Menschen werden aber sicherlich ähnliche Gerichte gegessen haben und die teuren Gewürze mit viel Phantasie durch günstigere oder durch Kräuter ersetzt haben.